Liste der im Zuge des sogenannten Röhm-Putsches getöteten Personen

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Der folgende Artikel bietet einen listenartigen Überblick über die im Zuge der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle der Nationalsozialisten vom 30. Juni bis 2. Juli 1934 getöteten Personen.

Grundlage der Liste

Grundlage der Liste ist die offizielle Aufstellung der im Rahmen der Säuberungsaktion ums Leben gekommen Personen, die die Gestapo Anfang Juli 1934 auf Anweisung Adolf Hitlers zusammenstellte, der sie als Grundlage für seine Reichstagsrede vom 13. Juli 1934 anforderte, in der er die Tötungen zu rechtfertigen versuchte. Diese Liste findet sich als Replik unter anderem im Anhang von Heinrich Benneckes Buch Reichswehr und SA (1961) und im Anhang von Heinz Höhnes Buch Mordsache Röhm (1984). Die Liste umfasste ursprünglich siebenundsiebzig getötete Personen - dieselbe Zahl die Hitler auch in seiner Reichstagsrede nannte - später wurden ihr nachträglich noch sechs weitere Namen auf besondere Anordnung Hitlers hinzugefügt.

In seiner Reichstagsrede nannte Hitler nur elf getötete Personen namentlich: Ferdinand von Bredow, Georg von Detten, Karl Ernst, Hans Hayn, Edmund Heines, Hans Peter von Heydebreck, Ernst Röhm, Kurt von Schleicher, Gregor Strasser und Julius Uhl. Die übrigen sechsundsechszig Personen der ihm vorliegenden Aufstellung erwähnte er nur in anonymisierten Einteilungen der Getöteten in Sachgruppen:

„Die Sühne für diese Verbrechen war eine schwere und harte: 19 höhere SA-Führer, 31 SA-Führer und SA-Angehörige wurden erschossen, ebenso drei SS-Führer als Mitbeteiligte am Komplott. 13 SA-Führer und Zivilpersonen, die bei der Verhaftung Widerstand versuchten, mussten dabei ihre Leben lassen. Drei weitere endeten durch Selbstmord. Fünf nicht SA-Angehörige aber Parteigenossen wurden wegen Beteiligung erschossen. Endlich wurden noch erschossen drei SS-Angehörige, die sich eine schändliche Misshandlung gegenüber Schutzhäftlingen zu schulden kommen ließen.“[1]

Einige weitere getöteten Personen konnten später von der historischen Forschung identifiziert werden.

Klassifizierungsansätze in der Forschung

In der Forschung werden die Opfer der Säuberungs-Aktion immer wieder in verschiedene Opfer-Gruppen eingeteilt. Häufig gewählte Gruppen sind dabei:

  • I. Die Höheren SA-Führer und ihr persönliches Umfeld (z.B. Karl Ernst und Ernst Röhm und ihre Adjutanten, Stabschefs und Chauffeure)
  • II. Konservative Gegner der NS-Regierung (z.B. Herbert von Bose und Edgar Jung)
  • III. Personen aus dem Bereich des politischen Katholizismus (z.B. Erich Klausener und Adalbert Probst)
  • IV. Frühere politische Gegner oder Konkurrenten höherer NS-Führer (z.B. Gustav von Kahr und Kurt von Schleicher)
  • V. Ehemalige sowie aktuelle oder potentielle persönliche Konkurrenten von NS-Führern aus den eigenen Reihen, die nicht der SA angehörten, sowie ihr persönliches Umfeld (z.B. Gregor Strasser und sein Anwalt Alexander Glaser)
  • VII. Sonstwie unliebsame Personen,
    • Personen die zu viel wussten und als unbequeme Geheimnisträger verschwinden sollten (z.B. Karl Ernst, Eugen von Kessel oder Ernestine Zoref)
    • Private Gegner höherer NS-Führer auf nicht-politischem Gebiet (z.B. Bernhard Stempfle)
    • Untergeordnete NS-Funktionäre, die bei höheren Stellen negativ aufgefallen waren (z.B. der SS-Mann Joachim Hoffmann, der Kriminalbeamte Karl Belding oder der Spitzel Othmar Toifl)
    • Ideologische Gegner der unteren Ebene (z.B. kommunistische oder sozialdemokratische KZ-Häftlinge wie Adam Hereth oder Fritz Häbich)
    • Juden (z.B. Erich Lindemann in Glogischdorf oder die vier Hirschberger Juden)
  • VI. Opfer von Privatfehden des die Morde ausführenden Personals, die ohne Genehmigung von oben aus Anlass der Gelegenheit mitbeseitigt wurden (z.B. Kuno Kamphausen)
  • VII. Personen, die Verwechslungen, Unfällen oder Willküraktionen zum Opfer fielen (z.B. Wilhelm Eduard Schmid)

Es ist nicht in allen Fällen eindeutig geklärt, welcher Gruppe eine bestimmte Person zuzuordnen ist. Einige Personen lassen sich auch mehreren Gruppen zuordnen.

Fritz Beck.
Herbert von Bose.

Liste der im Zuge des Röhm-Putsches getöteten Personen

  • Julius Adler (Rechtsanwalt), jüdischer Rechtsanwalt aus Würzburg, im KZ-Dachau erschossen
  • Otto Ballerstedt, Ingenieur, ehemaliger politischer Rivale der NSDAP in den frühen 1920er Jahren, in oder bei Dachau erschossen (offizielle Totenliste)
  • Fritz Beck, Leiter des katholischen Studentenhilfswerks in München (offizielle Totenliste)
Ferdinand von Bredow.
  • Karl Belding, Gestapo-Mann und SA-Standartenführer, in Breslau erschossen; wahrscheinlich weil er für das angeblich Schorfheiden-Attentat auf Himmler vom 19. Juni verantwortlich gemacht wurde[2] (offizielle Totenliste)
  • Veit Ulrich von Beulwitz, Pressereferent der SA-Führung, verhaftet und am 1. Juli in der Kadettenanstalt Lichterfelde erschossen (offizielle Totenliste)
  • Alois Bittmann, SA-Scharführer, gelernter Schneider, in Leobschütz erschossen[3] (offizielle Totenliste)
  • Franz Bläsner, SA-Truppführer (offizielle Totenliste)
  • Herbert von Bose, Oberregierungsrat, Referent bei Franz von Papen (offizielle Totenliste)
  • Ferdinand von Bredow, Generalmajor, ehemaliger Stellvertretender Reichswehrminister, rechte Hand Kurt von Schleichers (offizielle Totenliste)
Georg von Detten.
  • Charig, jüdischer Kaufmann aus Hirschberg, am 1. Juli mit Walther Förster und dem Ehepaar Zweig außerhalb von Hirschberg erschossen[4] (offizielle Totenliste)
  • Georg von Detten, SA-Gruppenführer, Mitglied des Reichstages, Abteilungschef der Obersten SA-Führung (OSAF) (offizielle Totenliste)
  • Herbert Enders, Leiter der SA-Motorsportschule Kroischwitz, wurde am Neumühlwerk erschossen, die Leiche wurde dann nach Schweidnitz zurückgebracht und vor der Stadt auf die Straße geworfen, um einen Unfall oder ein Verbrechen vorzutäuschen[5] (offizielle Totenliste)
Karl Ernst.
Fritz Gerlich.
Daniel Gerth.
Alexander Glaser.
  • Kurt Engelhardt, SA-Mann, Mitglied des Stabes von Edmund Heines, in der Nacht zum 1. Juli von einem SS-Kommando bei Breslau erschossen (offizielle Totenliste)
  • Ludwig Werner Engels, SA-Führer, stellvertretender Polizeipräsident von Breslau, in einen Wald getrieben und dort mit Schrotladungen erschossen[2] (offizielle Totenliste)
  • Karl Ernst, SA-Gruppenführer, Mitglied des Reichstages (offizielle Totenliste)
Walter Häbich.
Hans Hayn
  • Erich Gans[7], Prokurist und Lagerist aus Nürnberg, Mitglied der KPD und der Roten Hilfe, 1933 in Schutzhaft genommen, nach 1,5 Jahren Haft am 1. Juli 1934 anlässlich der Aktion gegen die SA in Dachau „miterschossen“[8]
  • Fritz Gerlich, Publizist, katholischer Widerstand (offizielle Totenliste)
Edmund Heines.
  • Daniel Gerth, SA-Obersturmbannführer, Adjutant von Karl Ernst (offizielle Totenliste)
  • Alexander Glaser, Rechtsanwalt, ehemaliger Mitarbeiter Gregor Strassers, ehemaliger bayerischer Landtagsabgeordneter, außerdem an Prozessen gegen Max Amann und den SD beteiligt (offizielle Totenliste)
  • Walter Häbich, Kommunist, Redakteur der Neuen Zeitung, am 1. Juli erschossen[9]
  • Hans Hayn, Mitglied des Reichstages, SA-Gruppenführer von Sachsen (offizielle Totenliste)
  • Heck, SA-Standartenführer, in Berlin tot aufgefunden[4]
  • Edmund Heines, SA-Obergruppenführer, Reichstagsmitglied (offizielle Totenliste)
  • Oskar Heines, SA-Gruppenführer, Bruder von Edmund Heines (offizielle Totenliste)
Adam Hereth.
  • Adam Hereth, ehemaliges SPD-Mitglied, Zementierer, als Schutzhäftling in Dachau am 1. Juli 1934 erschossen
Hans Adam von Heydebreck
Edgar Julius Jung.
  • Edgar Julius Jung, Rechtsanwalt und Schriftsteller, Verfasser der „Marburger Rede“ Papens (offizielle Totenliste)
Gustav Ritter von Kahr.
Kuno Kamphausen.
  • Kuno Kamphausen, Architekt und Stadtbaurat
  • Eugen von Kessel, ehemaliger Polizeihauptmann, Leiter eines privaten Nachrichtendienstes (offizielle Totenliste)
Erich Klausener.
  • Erich Klausener, Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium, Leiter der Katholischen Aktion (offizielle Totenliste)
  • Willi Klemm, SA-Brigadeführer, am 1. Juli in der Kadettenanstalt Lichterfelde erschossen (offizielle Totenliste)
  • Koch, SA-Oberführer, in Breslau erschossen[4]
Hans-Karl Koch.
  • Hans Karl Koch, Reichstagsabgeordneter, SA-Gruppenführer von Koblenz, SA-Brigadeführer in der Gruppe Westmark, am 30. Juni festgenommen, nach Berlin gebracht und dort erschossen[10][4] (offizielle Totenliste)
  • Heinrich Johann König, SA-Oberscharführer, Fahrer von Ernst Röhm, am 2. Juli 1934 erschossen[11] (offizielle Totenliste)
  • Kopp, Brigadeführer in Schlesien [4]
  • Ewald Köppel (* 5. Februar 1905)[12], Bergmann aus Landeshut, Kommunist, am 1. Juli im Gefängnis Landeshut erschossen[4] (offizielle Totenliste; Nachtrag)
  • Krause, SA-Standartenführer, am 1. Juli in Berlin-Lichterfelde erschossen[4]
Fritz von Kraußer
  • Fritz von Kraußer, SA-Obergruppenführer, Mitglied des Reichstages, Leiter des Führungsamtes der OSAF (offizielle Totenliste)
  • Karl Lämmermann, HJ-Führer in Plauen (offizielle Totenliste)
  • Gotthard Langer, SA-Obertruppführer, am 1. Juli 1934 von der SS in Leobschütz erschossen.[13] (offizielle Totenliste)
Friedrich Karl Lämmermann.
  • Erich Lindemann, Lungenarzt und Leiter eines Privatsanatorium in Glogau, Leiter des Jüdischen Frontkämpferbundes in Glogau, am 1. Juli auf einer Waldlichtung nahe seines Sanatoriums von der SS erschossen (offizielle Totenliste)
  • Karl Lipinsky, SA-Mann, Angehöriger des Stabes von Edmund Heines, in der Nacht zum 1. Juli bei Breslau erschossen (offizielle Totenliste)
  • Ernst Ewald Martin, Leiter des Nachrichtendienstes der Gauleitung Sachsen, in Dresden erschossen[4] (offizielle Totenliste)
Hermann Mattheiß.
  • Hermann Mattheiß, SA-Standartenführer und SS-Oberscharführer, ehemaliger Chef der Politischen Polizei in Württemberg (Württembergische Staatspolizei) (offizielle Totenliste)
  • Walter von Mohrenschildt, SA-Sturmbannführer, Adjutant von Karl Ernst (offizielle Totenliste)
  • Kurt Mosert (* 20. oder 25. März 1907), SA-Obersturmbannführer in Torgau, am 2. Juli im KZ Lichtenburg erschossen[14]
  • Paul Neumayer (* 8. August 1908 in München), SA-Rottenführer, gelernter Friseur, am 1. Juli in Dachau erschossen[15] (offizielle Totenliste)
  • Heinrich Nixdorf (* 19. Oktober 1890), SA-Führer (Oberst Feldjägerei), in Breslau wegen vermeintlicher Beteiligung an einem angeblichen Attentat auf Himmler erschossen[16] (offizielle TotenlistE)
Adalbert Probst.
  • Lamberdus Ostendorp, SA-Obersturmführer, am 1. Juli in Dresden erschossen (offizielle Totenliste)
  • Otto Pietrzok, SA-Sturmführer, am 1. Juli in Dresden erschossen
  • Fritz Pleines SS-Mann, KZ-Kommandant in Stettin, erschossen [2] (offizielle Totenliste)
  • Adalbert Probst, Reichsführer des DJK-Sportverbands (Deutsche Jugendkraft) (offizielle Totenliste)
Hans Ramshorn
  • Hans Ramshorn, Mitglied des Reichstages, SA-Brigadeführer in Oberschlesien und Polizeipräsident von Gleiwitz (offizielle Totenliste)
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Ernst Röhm.
  • Robert Reh (* 28. November 1904)[12], Heizer aus Landeshut, angeblicher Kommunist, am Nachmittag des 1. Juli 1934 auf Befehl des SS-Brigadeführers von Görlitz aus seiner Wohnung geholt und unter dem Vorwand, er habe ein verstecktes kommunistisches Waffenlager verheimlichen wollen, von SS-Leuten mit Pistolen im Stadtwald von Landeshut erschossen[17]
  • Ernst Röhm, Hauptmann a.D., Stabschef der SA (offizielle Totenliste)
  • Paul Röhrbein, preußischer Hauptmann a.D., Kampfbundführer, ehemaliger Vertrauter Ernst Röhm (offizielle Totenliste)
Kurt von Schleicher.
  • Wilhelm Sander (SA-Führer), SA-Oberführer, Stabsführer der SA-Gruppe Berlin und einer der engsten Mitarbeiter von Karl Ernst (offizielle Totenliste)
  • Martin Schätzl, Kunstmaler, Sekretär von Ernst Röhm, am 2. Juli im KZ Dachau erschossen[18]
  • Erich Schieweck, SA-Obertruppführer, B am Abend des 1. Juli 1934 in Dachau erschossen[19] (offizielle Totenliste)
  • Elisabeth von Schleicher, Ehefrau von Kurt von Schleicher (offizielle Totenliste)
  • Kurt von Schleicher, General der Infanterie, ehemaliger Reichskanzler (offizielle Totenliste)
  • Wilhelm Schmid, Mitglied des Reichstages, SA-Gruppenführer Hochland, Pressechef im Bayrischen Innenministerium (offizielle Totenliste)
Wilhelm Schmid
Wilhelm Eduard Schmid.
August Schneidhuber
  • August Schneidhuber, SA-Obergruppenführer, Mitglied des Reichstages, Münchner Polizeipräsident (offizielle Totenliste)
Konrad Schragmüller
  • Johann Konrad Schragmüller, Mitglied des Reichstages, Polizeipräsident von Magdeburg (offizielle Totenliste)
  • Dr. Joachim Schröder, SA-Oberführer, am 1. Juli in Dresden erschossen (offizielle Totenliste)
  • Max Schuldt, SA-Standartenführer, in Dresden erschossen (offizielle Totenliste)
  • Walter Schulz, Stabschef der SA-Gruppe Pommern, am 1. Juli erschossen[20] (offizielle Totenliste)
  • Max Schulze, SA-Oberführer beim Stab Magdeburg, am 2. Juli im KZ Lichtenburg erschossen (offizielle Totenliste)
  • Hans Schweighart (* 12 oder 17. Juli 1894[21] in Allach bei München), SA-Standartenführer, am 30. Juni erschossen[22]
Emil Sembach.
  • Emil Sembach, ehemaliger SS-Oberführer, Mitglied des Reichstages (offizielle Totenliste)
Hans Erwin von Spreti-Weilbach.
Bernhard Stempfle.
Gregor Strasser.
  • Gregor Strasser, ehemaliger Reichsorganisationsleiter der NSDAP, ehemaliger Reichstagsabgeordneter, Vater der Patenkinder Hitlers. (offizielle Totenliste)
  • Otto Stucken, SA-Oberführer und Stabschef von Edmund Heines, am 1. Juli 1934 bei Breslau erschossen (offizielle Totenliste)
  • Othmar Toifl, Gestapo-Mann und SS-Truppenführer, Betreiber eines Kurt Daluege nahestehenden Nachrichtenbüros; ehemaliger Kommandant des KZ Columbia-Hause. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli wahrscheinlich im Auftrag Heydrichs, über den er kompromittierendes Material gesammelt haben soll, erschossen.[23] (offizielle Totenliste)
  • Julius Uhl, SA-Standartenführer, Führer der Stabswache Röhms (offizielle Totenliste)
  • Erwin Villain, SA-Standartenführer und Standartenarzt (offizielle Totenliste)
  • Max Vogel,SA-Obersturmführer, Chauffeur und angeblicher Cousin Röhms, am 1. Juli im KZ Dachau erschossen[24] (offizielle Totenliste)
  • Gerd Voss, Rechtsanwalt, Mitarbeiter Karl Ernsts (offizielle Totenliste)
  • Eberhard Carl Freiherr von Wechmar, SA-Brigadeführer, erschossen[25] (offizielle Totenliste)
  • Karl Zehnter, Gastwirt, Wirt des Münchener Lokals Nürnberger Bratwurstglöckl, persönlicher Freund von Röhm und Heines (offizielle Totenliste)
  • Ernestine Zoref, Hausdame, Freundin des von Heydrich der Spionage verdächtigten emigrierten Schriftstellers Paul von Hahn (offizielle Totenliste)
  • Alexander Zweig, jüdischer Arzt und medizinischer Schriftsteller, am 1. Juli bei Hirschberg erschossen (offizielle Totenliste; Nachtrag)
  • Jeannette Zweig (* 1877/1878), Ehefrau von Alexander Zweig (offizielle Totenliste; Nachtrag)

Literatur

  • Heinz Höhne: Mordsache Röhm: Hitlers Durchbruch zur Alleinherrschaft, 1933–1934, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1984. (offizielle Totenliste im Anhang)

Einzelnachweise

  1. Aufschlüsselung: Die 19 höheren SA-Führer waren Detten, Ernst, Falkenhausen, Hayn, Heines, Heydebreck, Klemm, Koch, Kraußer, Ramshorn, Röhm, Sander, Schmid, Schneidhuber, Schragmüller, Schröder, Schulze, Stucken und Wechmar. Die 31 SA-Führer und SA-Angehörige waren Belding, Beulwitz, Bittmaier, Bläsner, Ender, Engels, Engelhardt, Gerth, Oskar Heines, König, Krause, Langer, Lipinsky, Mohrenschildt, Neumayer, Nixdorf, Ostendorp, Pietrzok, Schätzl, Schieweck, Hans Walter Schmidt, Theodor Schmidt, Schuldt, Schulz, Schweighart, Sembach [Falschzuordnung der Gestapo-Liste, tatsächlich SS-Mitglied], Spreti, Uhl, Villain, Vogel und Voss. Die drei SS-Führer waren Hohberg, Mattheis und Toifl. Die 13 Personen, die angeblich wegen Widerstand gegen ihre Verhaftung umkamen, waren Ballerstedt, Beck, Bredow, Gerlich, Jung, Kahr, Lämmermann, Lindemann, Probst, Röhrbein, Schleicher und Frau sowie Zoref. Die drei angeblichen Selbstmörder waren Bose, Klausener und Strasser. Die fünf Nicht-SA-Angehörigen aber Parteimitglieder, die erschossen wurden, waren Glaser, Kessel (tatsächlich auch SA-Mitglied), Martin, Stempfle und Zehnter. Die drei SS-Angehörigen, die angeblich wegen Misshandlungen ums Leben kamen, waren Fink, Hoffmann und Pleines.
  2. a b c d e Heinz Höhne: [Mordsache Röhm. In: Der Spiegel. (online). Mordsache Röhm]. Der Spiegel 26/1984, S. 122–141
  3. Helmut Heiber/ Peter Longerich: Akten der Parteikanzlei der NSDAP. 1992, S. 167. Bittmanns Vater in Badewitz erhielt später zur Entschädigung eine Monatsrente von 150 Reichsmark aus Reichsmitteln
  4. a b c d e f g h Das deutsche Volk klagt an: Hitlers Krieg gegen die Friedenskämpfer in Deutschland. 1936, S. 271.
  5. Sozialdemokratische Partei Deutschlands: Deutschlandbericht der Sopade. 1934, S. 303.
  6. Hans-Otto Meissner: Junge Jahre im Reichspräsidentenpalais. München 1988, S. 378, ISBN 3762804699.
  7. Das deutsche Volk klagt an: Hitlers Krieg gegen die Friedenskämpfer in Deutschland. 1936, S. 271., gibt an dass er zum Zeitpunkt seines Todes 25 Jahre gewesen sei.
  8. Erwin Aretin: Fritz Michael Gerlich. Ein Martyrer unserer Tage. 1949, S. 143. Hans-Günther Richardi: Schule der Gewalt. Die Anfänge des Konzentrationslagers Dachau 1933–1934. S. 280, 1983.
  9. Erwin Aretin: Fritz Michael Gerlich. Ein Martyrer unserer Tage. 1949, S. 143.
  10. Karl Martin Grass: Edgar Jung, Papenkreis und Röhmkrise 1933–34. 1966, S. 287.
  11. Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell. 1998, S. 190. Auch Erwein Aretin: Fritz Gerlich. Ein Märtyrer unsrer Tage. 1949, S. 142.
  12. a b Amtliche Totenliste, IfZ-Archiv.
  13. Karl Martin Grass: Edgar Jung, Papenkreis und Röhm-Putsch, Teilband II, S. 88.
  14. Roth: Der Sicherheitsdienst der SS und der 30. Juni 1934, 2009, S. 87.
  15. Johannes Tuchel: Konzentrationslager. Organisationsgeschichte und Funktion der „Inspektion der Konzentrationslager“ 1934–1938. 1991, ISBN 3764619023, S. 180.
  16. Karl Martin Grass: Edgar Jung. Papenkreis. Röhm-Krise. 1966, S. 83. Nixdorf wurde, wie Belding, vorgeworfen, am 19. Juni 1934 in der Schorfheide ein Attentat auf Himmler verübt zu haben. Tatsächlich hatte es – obwohl Himmler daran glaubte – kein Attentat gegeben: Der vermeintliche Beschuss von Himmlers Fahrzeug erwies sich bei der kriminalistischen Untersuchung des Vorfalls als Ergebnis des Aufschlagens von mit hoher Geschwindigkeit aufgewirbelten Kieselsteinen gegen die Fahrzeugkarosserie. Nixdorf und Belding wurden nach Breslau versetzt und dort am 30. Juni erschossen.
  17. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933–1940. 2001, ISBN 3486538330, S. 440. Die Leiche wurde am nächsten Tag entdeckt und obduziert. Ein Untersuchungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hirschberg wurde eingeleitet und später abgebrochen.
  18. Erwein Aretin: Fritz Gerlich. Ein Märtyrer Unsrer Tage. 1949, S. 142. Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland: Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell. 1998, S. 190, ISBN 3825835960.
  19. Hans-Günter Richardi: Schule der Gewalt Die Anfänge des Konzentrationalagers Dachau 1933–1934. 1983, S. 314.
  20. Bennecke: Reichswehr, Anhang 1.
  21. Hans-Günter Richardi: Schule der Gewalt. Die Anfänge des Konzentrationalagers Dachau 1933–1934. S. 314 gibt den 12. Juli 1894 als Geburtsdatum an, Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten georg Bell. 1998, S. 265, hingegen den 17. Juli 1894.
  22. Max Hirschberg/ Reinhard Weber:Jude und Demokrat. Erinnerungen eines Münchener Rechtsanwalts 1883 bis 1939. 1998, ISBN 348656367X, S. 196. Nach dem Krieg gehörte er der Münchener Einwohnerwehr an. Nach Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell. S. 265 wurde er bereits Anfang des Jahres 1921 verdächtigt, den bayerischen USPD-Abgeordneten Karl Gareis ermordet zu haben. Nach Röhms Erinnerungen eines Hochverräters. S. 142 verbrachte Schweighart 776 Tage in Untersuchungshaft, bevor das Verfahren gegen ihn 1925 – wohl durch Verschleppung Dank Pöhner und anderer – zum Erliegen kam und man ihn frei ließ. Seit den frühen 1920er Jahren ein enger Dutzfreund von Ernst Röhm machte er Karriere in der SA, in der der „Homosexuellen-Clique“ um Röhm zugerechnet wurde. Den Auftrag auf Aufnahme in die NSDAP stellte Schweighart, trotz langjähriger Mitgliedschaft in der SA, erst am 2. Januar 1932.
  23. Uwe Backes: Reichstagsbrand, Aufklärung einer historischen Legende. 1986, ISBN 3492030270, S. 142 und 279; Klaus Drobisch/ Günther Wieland: System der NS-Konzentrationslager, 1933–1939. 1993, ISBN 3050008237, S. 67; Walther Hofer: Der Reichstagsbrand. Eine wissenschaftliche Dokumentation. 1978, ISBN 3598046049, S. 329.Kurt Schilde/ Johannes Tuchel: Columbia-Haus. Berliner Konzentrationslager 1933–1936. 1990, ISBN 3926175966, S. 30.
  24. Hans-Günter Richardi: Schule der Gewalt Die Anfänge des Konzentrationalagers Dachau 1933–1934. 1983, S. 314.
  25. Joseph Goebbels: [Der Pest den Kopf abgehauen. In: Der Spiegel. (online). Der Pest den Kopf abgehauen.] Der Spiegel 31/1992, S. 111c.