Literaturjahr 1830
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Marie-Henri Beyle veröffentlicht seinen gesellschaftskritischen Roman Rot und Schwarz. |
Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marie-Henri Beyle veröffentlicht seinen gesellschaftskritischen Roman Rot und Schwarz. Das Werk handelt von dem aus einfachen sozialen Verhältnissen stammenden Julien Sorel, der über den Priesterstand versucht, in aristokratische Kreise aufzusteigen. Um Karriere machen zu können, muss sich Sorel verstellen und von seinen eigentlichen Bedürfnissen abrücken. Am Ende scheitert der Protagonist daran, in den Adelsstand erhoben zu werden. Stattdessen wird er in einem Brief als Emporkömmling verunglimpft, versucht sich dafür an der Verfasserin zu rächen und wird für sein versuchtes Attentat schließlich selbst zum Tode verurteilt. Erst als seine Karriere am Ende angelangt ist, findet Sorel zu seinem eigentlichen Ich zurück.[1] Der Titel Rot und Schwarz referiert auf die Stützen der französischen Gesellschaft kurz vor Beginn der Julirevolution: Bereits im Ancien Régime stand schwarz für die Geistlichkeit und rot für die Armee. Stendhal wollte mit dieser Metapher auf den politischen Stillstand seiner Zeit aufmerksam machen.[2] 4. August: Der französische Schriftsteller
- Kurzgeschichte The Battle-Omen, die möglicherweise aus der Feder von Nathaniel Hawthorne stammt. 2. November: In der Salem-Gazette erscheint die anonyme
- 12. November: Nathaniel Hawthorne veröffentlicht in der Salem Gazette anonym die Kurzgeschichte The Hollow of the Three Hills. Am 18. Dezember erscheint in derselben Zeitung seine Kurzgeschichte An Old Woman’s Tale.
- In Berlin wird das nachfolgend insbesondere auf den Autographenhandel spezialisierte Antiquariat und Auktionshaus J. A. Stargardt gegründet.
Geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Behm, deutscher Schriftsteller († 1884) 4. Januar:
- 18. Januar: Grigor Parlitschew, mazedonisch-bulgarischer Schriftsteller († 1893)
- 31. Januar: Henri Rochefort, französischer Journalist und Schriftsteller († 1913)
- August Siemering, deutsch-US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist und Zeitungsverleger († 1883) 8. Februar:
- 15. März: Paul Heyse, deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger († 1914)
- 24. März: Robert Hamerling, österreichischer Schriftsteller, Dichter und Gymnasiallehrer († 1889)
- Guido Gezelle, flämischer Dichter († 1899) 1. Mai:
- 20. Mai: Hector Malot, französischer Schriftsteller († 1907)
- 29. Mai: Louise Michel, französische Autorin und Anarchistin († 1905)
- Frédéric Mistral, französischer Dichter und Linguist († 1914) 8. September:
- 13. September: Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin († 1916)
- 13. Oktober: Georg Kruse, deutscher Schauspieler und Schriftsteller († 1908)
- 25. November: Lina Morgenstern, deutsche Schriftstellerin, Frauenrechtlerin († 1909)
- Christina Rossetti, englische Dichterin († 1894) 5. Dezember:
- 10. Dezember: Emily Dickinson, US-amerikanische Dichterin († 1886)
- 17. Dezember: Jules de Goncourt, französischer Schriftsteller († 1870)
Gestorben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 17. Januar: Wilhelm Waiblinger, deutscher Dichter und Schriftsteller (* 1804)
- 21. März: Johann Rudolf Wyss, Schweizer Autor (* 1782)
- 24. Juli: Carl Gustav Jochmann, deutscher Publizist (* 1789)
- 18. September: William Hazlitt, englischer Essayist und Schriftsteller (* 1778)
- Benjamin Constant, französisch-schweizerischer Schriftsteller (* 1767) 8. Dezember:
- 31. Dezember: Félicité de Genlis, französische Schriftstellerin (* 1746)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karlheinrich Biermann: Vom Ende der grossen Revolution zur Kommune. Romantik und Realismus, in: Jürgen Grimm (Hrsg.): Französische Literaturgeschichte, Metzler, Stuttgart/Weimar, S. 233–328, hier S. 254; Gerhard Wild: Stendhal, in derselbe (Hg.), Kindler Kompakt. Französische Literatur 19. Jahrhundert, Metzler, Stuttgart 2016, S. 41–49, hier S. 45.
- ↑ Gerhard Wild: Frankreichs Literatur im 19. Jahrhundert. In: derselbe (Hg.), Kindler Kompakt. Französische Literatur 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 2016, S. 9–32, hier S. 25.