Lotte Cohn

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Lotte Cohn, 1924

Lotte Cohn (eigentlich Recha Charlotte Cohn; * 20. August 1893 in Charlottenburg bei Berlin[1]; † 7. April 1983 in Tel Aviv) war eine israelische Architektin deutsch-jüdischer Herkunft.

Leben

Lotte Cohn wuchs in Charlottenburg als Tochter des Arztes Bernhard Cohn und dessen Frau Caecilie, geborene Sabersky, auf. Zu ihren sechs Geschwistern gehörte der Rabbiner und Autor Emil Bernhard Cohn.

Im Jahre 1916 legte Lotte Cohn als eine der ersten Frauen die Diplom-Prüfung an der TH Charlottenburg (heute Technische Universität Berlin) ab. Seit 1917 beteiligte sie sich mit ihrer Freundin Gertrud Ferchland am Wiederaufbau in Ostpreußen, in den Jahren 1920/1921 war sie im Büro des Architekten Richard Michel tätig.

Als Zionistin verschrieb sie sich dem „Bauen für Erez Israel“ und wanderte 1921 nach Palästina aus. Dort arbeitete sie zunächst als Mitarbeiterin/Partnerin von Richard Kauffmann in Jerusalem, später von 1929 bis 1968 als selbstständige Architektin in Tel Aviv. Ab 1952 arbeitete sie mit dem ebenfalls aus Berlin gebürtigen Yehuda Lavie (geb. Ernst Loewisohn; 1910–1998) zusammen. Zweimal besuchte sie noch Deutschland.

Sie entwickelte eigene Vorstellungen für einen dem Lande gemäßen Siedlungsbau und lehnte Einfamilienhäuser nach deutschem Muster ab, da diese die Bewohner ihrer Meinung nach zu einer „bürgerlichen Lebensweise verführten“ und entwickelte mit Kauffmann die modernen Gartenstädte, sogenannte Kibbuzim. Sie war in fast 50 Jahren für über 100 Bauprojekte verantwortlich.

Literatur

  • Ines Sonder: Lotte Cohn : Baumeisterin des Landes Israel; eine Biographie, Berlin : Jüdischer Verl. im Suhrkamp Verl., 2010, ISBN 978-3-633-54238-3
  • Ines Sonder: Lotte Cohn – Pioneer Woman Architect in Israel. Catalogue of Buildings and Projects, Tel Aviv: Bauhaus Center Tel Aviv, 2009, [Englisch/Hebräisch], ISBN 978-965-90606-5-8
  • Missy-Magazine 2/12, S. 15, Artikel von Silvia Follmann

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister StA Charlottenburg, Nr. 2153/1893