Luisa Fernanda von Spanien

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Porträt von Franz Xaver Winterhalter: Louise-Ferdinande, duchesse de Montpensier

Maria Luisa Fernanda von Spanien, (frz. Louise-Ferdinande) (* 30. Januar 1832 in Madrid; † 2. Februar 1897 in Sevilla) war eine Infantin von Spanien und durch Heirat Herzogin von Montpensier.

Herkunft

Luisa Fernanda war die jüngste Tochter von König Ferdinand VII. von Spanien (1784–1833) und seiner vierten Frau Maria Christina, zweite Tochter von König Franz I. beider Sizilien und seiner zweiten Gattin Maria Isabella von Spanien. Ihre Großeltern väterlicherseits waren König Karl IV. von Spanien und seine Frau Maria Luise von Bourbon-Parma.

Museum der Romantik Madrid

Heirat und Nachkommen

Louise Ferdinande, Herzogin von Montpensier zusammen mit ihrer Familie

Am 10. Oktober 1846 heiratete Luisa Fernanda in Madrid Antoine d’Orléans, duc de Montpensier (1824–1890), den jüngsten Sohn des Herzogs von Orléans und späteren französischen Königs Ludwig Philipp I., auch Bürgerkönig genannt, und seiner Frau Prinzessin Maria Amalia von Neapel-Sizilien. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, von denen nur fünf das Erwachsenenalter erreichten:

In einer Doppelhochzeit heiratete am selben Tag auch ihre ältere Schwester Isabella II. ihren Cousin (ersten Grades) Francisco von Assisi, ältester Sohn des Francisco de Paula de Borbón Herzog von Cádiz und Luisa Carlota von Neapel-Sizilien.

Späteres Leben

Nach der Februarrevolution 1848 begab sich das Ehepaar d’Orléans nach England, dann nach Spanien, wo sie später in Sevilla residierten. 1859 wurde ihr Mann zum Generalkapitän der spanischen Armee und Infanten von Spanien ernannt. Anfang Juli 1868 kam die spanische Regierung einer vor allem unter den höheren Offizieren der Armee weit verbreiteten Verschwörung auf die Spur. Die Verschwörer strebten die Entthronung der Königin Isabella II. an und wollten den Herzog von Montpensier auf den spanischen Thron bringen. Der Herzog wurde aus Spanien ausgewiesen. Nachdem er seine spanischen Titel und Würden niedergelegt hatte, gehorchte er dem Befehl, aber nach der Septemberrevolution 1868 von Lissabon kehrte er nach Sevilla zurück. Die Hoffnung, dass nun ihr Mann inthronisiert wird, ging aber für Luisa Ferdinanda nicht in Erfüllung, da er beim Volk so wenig beliebt war, dass er 1870 zweimal bei den Corteswahlen durchfiel. Auch hatte er den Einfluss Napoléon III. gegen sich, der keinen Orléans in Spanien zum König haben wollte. Wegen seiner ehrgeizigen Ränke geriet er mit Heinrich von Bourbon, dem Schwager bzw. Vetter der Königin Isabella II. in Streit und erschoss diesen am 12. März 1870 im Duell. Bei der Königswahl am 16. November 1870 erhielt er nur 27 Stimmen. Er verließ Spanien und begab sich 1871 wieder nach Frankreich, wo er sich mit der Königin Isabella, seiner Schwägerin, versöhnte. Nachdem ihr Neffe Alfons XII. König von Spanien geworden war kehrten Luisa Fernanda und ihr Mann nach Sanlúcar de Barrameda zurück. Beide wurden im Pantheon der Infanten des Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bestattet.

Ahnentafel (Drei Generationen)

Luisa Fernanda von Spanien Vater:
Ferdinand VII. von Spanien
Großvater:
Karl IV. von Spanien
Urgroßvater:
Karl III. von Spanien
Urgroßmutter:
Maria Amalia von Sachsen
Großmutter:
Maria Luise von Bourbon-Parma
Urgroßvater:
Philipp von Parma, Piacenza und Guastalla
Urgroßmutter:
Marie Louise Élisabeth de Bourbon
Mutter:
Maria Christina von Sizilien
Großvater:
Franz I. beider Sizilien
Urgroßvater:
Ferdinand IV. von Neapel-Sizilien
Urgroßmutter:
Maria Karolina von Österreich
Großmutter:
Maria Isabella von Spanien
Urgroßvater:
Karl IV. von Spanien
Urgroßmutter:
Maria Luise von Bourbon-Parma

Weblinks

Commons: Luisa Fernanda von Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien