Méréville (Essonne)

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Méréville
Méréville (Frankreich)
Méréville (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département Essonne
Arrondissement Étampes
Gemeinde Le Mérévillois
Koordinaten 48° 19′ N, 2° 5′ OKoordinaten: 48° 19′ N, 2° 5′ O
Postleitzahl 91660
Ehemaliger INSEE-Code 91390
Eingemeindung 1. Januar 2019
Status Commune déléguée

ehemaliges Rathaus von Méréville

Méréville ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit 3.112 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im äußersten Südwesten des Départements Essonne in der Region Île-de-France.

Mit Wirkung vom 1. Januar 2019 wurden die ehemaligen Gemeinden Estouches und Méréville zur Commune nouvelle Le Mérévillois zusammengeschlossen, in der die früheren Gemeinden den Status einer Commune déléguée haben. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Méréville.[1]

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méréville liegt am Fluss Juine in der alten Kulturlandschaft der Île-de-France in einer Höhe von ca. 100 m.[2] Die französische Hauptstadt Paris liegt knapp 84 km (Fahrtstrecke) nordöstlich; die Stadt Étampes befindet sich ca. 17 km nordöstlich. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 600 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2015
Einwohner 1.454 1.702 1.562 1.580 3.066 3.164

Die annähernde Verdopplung der Einwohnerzahl zwischen 1954 und 1999 ist hauptsächlich auf die relative Nähe zum Großraum Paris zurückzuführen, der vom ca. 8 km westlich gelegenen Bahnhof Angerville in ca. 45 min zu erreichen ist. Ein großes Neubauviertel ist im Osten der Ortschaft entstanden.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In früheren Jahrhunderten lebten die Bewohner des Ortes und des Umlandes als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; in geringem Umfang wurde auch Viehzucht betrieben. Im Ort selbst ließen sich Tagelöhner, Handwerker, Kleinhändler und nieder. Heute gilt Méréville als Hauptstadt des Anbaus von Brunnenkresse (cresson) in Frankreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méréville existierte wohl schon in der Spätantike. Im Mittelalter gehörte der in Urkunden Merezvilla oder Merelisvilla genannte Ort zur Vizegrafschaft Étampes; im 16. Jahrhundert kam er an das Herzogtum Berry, das jedoch kurz darauf de facto an die Krone zurückfiel.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Méréville (Essonne)

  • Kirche Saint-Pierre-ès-Liens mit frühgotischem Glockenturm (um 1140–1160)
  • Markthalle (1. Hälfte 16. Jh.), seit 1921 Monument historique[4]
  • Schloss Méréville, zwischen 1768 und 1794 erbaut, heute Museum, seit 1977 Monument historique[5]
  • Trajanssäule (erbaut um 1790)
  • Waschhaus (18. Jh.) seit 1977 Monument historique[6]
  • Mühlenbrücke (17. Jh.), seit 1979 Monument historique[7]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Louis Bory (1919–1979), Schriftsteller und Filmkritiker
  • Alexandre de Laborde (1773–1842), Sohn von Jean-Joseph, Archäologe, Schriftsteller und Politiker, Bürgermeister von Méréville von 1805 bis 1814
  • Jean-Joseph de Laborde (1724–1794), Bankier, Erbauer des Schlosses von Méréville

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de l’Essonne. Flohic Éditions, Paris 2001, 2 Bände, ISBN 2-84234-126-0, S. 665–679.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Méréville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erlass der Präfektur Arrêté No. 2018-PREF-DRCL-500 über die Bildung der Commune nouvelle Le Mérévillois vom 28. September 2018
  2. Méréville – Karte mit Höhenangaben
  3. Méréville/Étampes – Klimadiagramme
  4. Méréville – Markthalle in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Méréville – Château in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Méréville – Waschhaus in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Méréville – Mühlenbrücke in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)