Mainz-Drais

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2016 um 15:52 Uhr durch Luke081515Bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ein Weblink korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen von Drais
Wappen von Drais
Wappen von Mainz
Wappen von Mainz
Drais
Ortsbezirk von Mainz
Lage von Drais in Mainz
Lage von Drais in Mainz
Koordinaten 49° 58′ 30″ N, 8° 11′ 30″ OKoordinaten: 49° 58′ 30″ N, 8° 11′ 30″ O.
Fläche 3,078 km²
Einwohner 3127 (31. März 2015)
Bevölkerungsdichte 1016 Einwohner/km²
Ausländeranteil 4,8 % (31. Dez. 2012)
Eingemeindung 7. Juni 1969
Postleitzahl 55127
Vorwahl 06131
Adresse der
Verwaltung
Daniel-Brendel-Straße 11
55127 Mainz
Website www.mainz.de
Politik
Ortsvorsteher Norbert Solbach (CDU)
Sitzverteilung (Ortsbeirat)
CDU Vorlage:!! SPD Vorlage:!! Grüne Vorlage:!! FDP

Vorlage:!-

6 Vorlage:!! 4 Vorlage:!! 2 Vorlage:!! 1
Verkehrsanbindung
Bus MVG Mainz Linie 54, 55, 70, 91

Drais ist ein Ortsbezirk der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz.

Er ist mit rund 3100 Einwohnern und 308 Hektar Ortsfläche der kleinste Ortsbezirk der Stadt. Drais wurde 1969 zusammen mit fünf weiteren Vororten als neuer Stadtteil eingemeindet. Drais liegt auf einer Anhöhe über Mainz und ist umgeben von den vier Mainzer Stadtteilen Finthen, Bretzenheim, Gonsenheim und Lerchenberg. Drais ist vor allem, wie sein größerer und bekannterer Nachbar Finthen, von Obst- und Gemüseanbau (Kirschen, Spargel, Erdbeeren) geprägt.

Nachbarstadtteile und -gemeinden

Folgende Gemeinden bzw. Mainzer Stadtteile grenzen im Uhrzeigersinn an Drais:

im Norden Mainz-Gonsenheim, im Osten Mainz-Bretzenheim, im Südosten Mainz-Lerchenberg, im Südwesten Ober-Olm und im Westen Mainz-Finthen.

Geschichte

Die frühesten Siedlungsspuren gehen bis zur Hallstattzeit (850–450 v. Chr.) zurück. Zu einer kontinuierlichen Besiedlung kam es aber erst um das Jahr 1000 nach Rodungen im Bereich des damaligen Königsforstes, des heutigen Ober-Olmer Waldes. Der Ort wurde unter König Konrad III. am 24. August 1149 erstmals urkundlich als Treise erwähnt. Drais gehörte im Mittelalter zum kurmainzischen Amt Olm. Nach der Zugehörigkeit zu Frankreich und dem Département du Mont-Tonnerre von 1797 bis 1814 wurde Drais dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeordnet und gehörte dort ab 1835 zum Kreis Mainz. Am 7. Juni 1969 endete die Geschichte von Drais als eigenständigem Dorf mit der Eingemeindung in die Stadt Mainz.[1]

Die Erschließung der verschiedenen Neubaugebiete sorgt heute für zunehmende Bevölkerungszahlen und ändert den Charakter des Ortsteils von einem überwiegend bäuerlich geprägten Dorf zu einem Wohnvorort. Bis auf wenige Geschäfte zur Nahversorgung mit Lebensmitteln und ähnlichem verfügt der Ortsteil über nur wenige Gewerbeansiedlungen.

Wappen und Namensentwicklung

Der Ortsname Drais leitet sich wahrscheinlich von dem gotischen driusan, dem Begriff für „sprudelnde Quellen“ ab. Auch die Ableitung von Driesch, dem althochdeutschen Begriff für „unbebautes Land“ ist gelegentlich zu finden.

Im zweigeteilten Ortswappen ist oben der goldene Petrus-Schlüssel auf blauem Hintergrund zu sehen. Der untere Wappenteil zeigt eine rote gezackte Linie auf gelbem Untergrund.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1800: 0113 Einwohner
  • 1834: 0268 Einwohner
  • 2004: 3184 Einwohner
  • 2007: 3165 Einwohner
  • 2015: 3127 Einwohner
Drais vom Lerchenberg aus gesehen

Ortspolitische Verhältnisse

Ortsbeiratswahl 2014
Wahlbeteiligung: 66,3 %
 %
50
40
30
20
10
0
47,1 %
27,3 %
16,9 %
8,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
−0,2 %p
+3,0 %p
+0,4 %p
−3,3 %p
Das Rathaus in Drais

Politisch ist der Ortsteil traditionell eine CDU-Hochburg. Der Ortsvorsteher von Drais heißt Norbert Solbach (CDU) und ist Mitglied des Stadtrats. Sein erster Stellvertreter ist Horst Schollmeyer-Schüler, ebenfalls Mitglied der CDU-Fraktion. Obwohl die CDU bei der Kommunalwahl 1999, die von den Auseinandersetzungen um den Bau eines Medienparks durch das ZDF gekennzeichnet war, keine absolute Mehrheit mehr erringen konnte, hat sie 2004 diese auf Kosten einer der beiden FDP-Sitze erlangt. Die Grünen konnten ihren damals erstmals erlangten zweiten Sitz jedoch behalten. Die SPD verfügt über vier Sitze.

Seit den Wahlen zum Ortsbeirat 2014 sind folgende Parteien im Ortsbeirat vertreten:

Vereine und Gruppierungen

Der Mainzer Vorort weist trotz der geringen Größe ein vielfältiges Vereinsleben auf. Wie auch in anderen Mainzer Vororten üblich koordiniert auch in Drais ein Vereinsring Mainz-Drais die Vereinsaktivitäten.

Die folgende Liste zeigt lediglich eine Auswahl der Draiser Vereine:

  • 1. ABCD – 1. Allgemeiner Boule-Club Drais
  • 1. Mainzer Bierclub
  • Bauernverein Drais
  • Da Capo, 1. Draiser Pop- und Gospel-Chor
  • DCC – Draiser Carneval-Club „Die Draaser Lerche“ e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Mainz-Drais
  • „Landfrauen-Verein Mainz-Drais“
  • MGV Sängerbund 1872 Mainz-Drais
  • Moderner Musikzug Rheingold Mainz e.V.
  • Tanzgruppe Drais
  • Turn- und Sportgemeinde 1876 e.V. Mainz-Drais
  • Vereinsring Mainz-Drais

Religionsgemeinschaften:

  • Katholische Kirchengemeinde Maria Königin beziehungsweise Pfarrgruppe Drais-Lerchenberg

Sehenswertes

Der ehemalige Klosterhof der Propstei Hirzenach
Katholische Kirche „Maria Königin“

Jesuitenhof

Der ehemalige Klosterhof der Propstei Hirzenach in Drais ging 1670 in den Besitz des Jesuitenordens über, die sich in Drais niederließen. Nach Auflösung des Ordens 1773 ging das Gebäude aus der Barockzeit in der Seminarstraße in Privathände über und beherbergt seit dem 14. Januar 2002 im Erdgeschoss das stationäre Christophorus Hospiz

Katholische Kirche „Maria Königin“

1737 wurde mit Unterstützung des Jesuitenordens die Kirche neu erbaut, da der Vorgängerbau seit dem Dreißigjährigen Krieg nur noch bedingt nutzbar war. Die Kirche weist einen Barockaltar mit einem Holzrelief von 1740 auf. An der Nordwand unterhalb der Empore ist ein sogenanntes "Pesttuch" von 1632 angebrachte, das im Zusammenhang mit der verheerenden Epidemie zwischen 1632 und 1635 stehen dürfte. Auf diesem Seidentuch ist mit Goldfäden ein Totenkopf mit gekreuzten Gebeinen gestickt. Die lateinische Inschrift lautet: VIVIT POST FUNERA VIRTUS (Es lebt nach dem Tode die Tugend). [2]

Die Orgel auf der Westempore wurde 1873 von dem Orgelbauer Johann Schlaad (Waldlaubersheim) erbaut. Das Instrument wurde zuletzt im Jahre 1987 durch die Orgelbaufirma Vleugels (Hardheim) restauriert, die auch zwischenzeitliche Veränderungen rückgängig machte und die Orgel in den ursprünglichen klanglichen Zustand zurücksetze. Das Pfeifenmaterial ist – mit Ausnahme des rekonstruierten Salicional – original erhalten. Das Schleifladen-Instrument hat 9 Register auf einem Manualwerk (C-f3: Bourdon 16', Principal 8', Grossgedackt 8', Salicional 8', Octave 4', Flötgedackt 4', Superoctave 2', Mixtur III 11/3') und Pedal (C-g0: Subbass 16') und verfügt über eine Pedalkoppel.[3]

G i M M – Galerie im Medienhaus Mainz

Die Galerie zeigt überwiegend zeitgenössische Kunst und stellt vor allem Künstler mit Bezug zur Stadt Mainz aus.

Unternehmen in Drais

Im Mainzer Stadtteil gibt es einige mittelständische und kleine Unternehmen.

Literatur

Commons: Mainz-Drais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 186 (PDF; 2,6 MB)
  2. http://www.bistummainz.de/pfarreien/dekanat-mainz-stadt/pgld/drais/index.html
  3. Nähere Informationen zur Orgel auf der Website der Kirchengemeinde