Die Liste der Mannschaftskader der deutschen Schachbundesliga 1985/86 enthält alle Spieler, die für die deutsche Schachbundesliga 1985/86 gemeldet wurden und ihre Einzelergebnisse.
Die 16 Vereine durften 8 Stammspieler und bis zu 12 Ersatzspieler melden. Als einziger Verein schöpfte der TB Erlangen das Meldekontingent nicht komplett aus und meldete nur 17 Spieler. Nicht alle gemeldeten Spieler kamen auch zum Einsatz. Der SC 1868 Bamberg und Lasker Steglitz benötigten die wenigstens eingesetzten Spieler, nämlich jeweils 9, während bei der SG Porz 18 Spieler eingesetzt wurden. Insgesamt kamen 187 Spieler zum Einsatz, von denen 54 alle Wettkämpfe mitspielten. Mit Hans-Joachim Hecht (FC Bayern München), Helmut Reefschläger (Hamburger SK im Hamburger SV) und Klaus Wockenfuß (Lasker Steglitz) hatten drei Spieler nicht nur in der Saison 1985/86, sondern auch in den fünf vorherigen Spielzeiten alle Partien gespielt und damit noch keinen Wettkampf der eingleisigen Bundesliga verpasst.
Pro Wettkampf durfte ein Verein zwei Ausländer einsetzen, allerdings machten nicht alle Vereine von diesem Recht Gebrauch. Insgesamt wurden 22 Ausländer eingesetzt, wobei mit dem Argentinier Fernando Braga (SG Porz) und dem Kolumbianer Daniel Mauricio Rodriguez (SC 1868 Bamberg) erstmals Südamerikaner in der Bundesliga spielten. Die spielstärksten Neuzugänge waren der Engländer Nigel Short (SG Solingen 1868) und der Ungar Zoltán Ribli (FC Bayern München).
Erfolgreichster Spieler der Saison war Murray Chandler (Hamburger SK im Hamburger SV) mit 12,5 Punkten aus 14 Partien, 12 Punkte aus 15 Partien erreichte Peter Ostermeyer (SG Porz), einen halben Punkt weniger verbuchen konnte Klaus Bischoff (FC Bayern München). Mit Nigel Short, Claus Dieter Meyer (beide Solinger SG 1868), Fernando Braga, Wolfram Schön, Uwe Wagenknecht (alle SG Porz) und Johann Sander (Hamburger SK im Hamburger SV) erzielten sechs Spieler 100 %, allerdings hatten diese (abgesehen von Short, der 4 Partien spielte) nur jeweils einen Wettkampf bestritten.
Ältester Spieler der Saison war zum vierten Mal in Folge der bei der SG Porz spielende Paul Tröger (1913–1992), während mit den 1968 geborenen Matthias Wahls und Oliver Schulte die jüngsten Spieler für den Hamburger SK im Hamburger SV antraten.
Die nachstehenden Tabellen enthalten folgende Informationen:
Nr.: Ranglistennummer
Titel: FIDE-Titel zu Saisonbeginn (Eloliste vom Juli 1985); GM = Großmeister, IM = Internationaler Meister, FM = FIDE-Meister, WGM = Großmeister der Frauen, WIM = Internationaler Meister der Frauen, WFM = FIDE-Meister der Frauen
Elo: Elo-Zahl zu Saisonbeginn (Eloliste vom Juli 1985)
Nation: Nationalität gemäß Eloliste vom Juli 1985; ARG = Argentinien, AUT = Österreich, CAN = Kanada, COL = Kolumbien, CSR = Tschechoslowakei, DEN = Dänemark, ENG = England, ESP = Spanien, FRA = Frankreich, GER = Bundesrepublik Deutschland, HUN = Ungarn, ISR = Israel, LUX = Luxemburg, NOR = Norwegen, SCO = Schottland, SWE = Schweden, USA = Vereinigte Staaten, WLS = Wales, YUG = Jugoslawien
G: Anzahl Gewinnpartien
R: Anzahl Remispartien
V: Anzahl Verlustpartien
Pkt.: Anzahl der erreichten Punkte
Partien: Anzahl der gespielten Partien
Elo-Performance: Turnierleistung der Spieler mit mindestens 5 Partien (berechnet mit Swiss-Chess)
Kampflose Niederlagen sind in den Einzelbilanzen nicht berücksichtigt, kampflose Siege sind berücksichtigt.
Die Einzelergebnisse des Stichkampfes um den Klassenerhalt zwischen dem VfL Sindelfingen und dem TB Erlangen finden keine Berücksichtigung, die Einzelergebnisse dieses Wettkampfes lauten:
Die Angaben über die Elo-Performances haben rein informativen Charakter, da von der Saison 1983/84 bis zur Saison 1985/86 die Bundesliga nicht Elo-ausgewertet wurde.
Da die Saison nicht Elo-ausgewertet wurde, konnten keine Normen erspielt werden, allerdings hätte auch bei einer Elo-Auswertung niemand eine Norm erzielt, da die Spieler, deren Elo-Performance dafür gereicht hätte, zu wenig Titelträger unter den Gegnern hatten.
Die Quellen widersprechen bezüglich der Aufstellungen der Solinger SG gegen den Hamburger SK im Hamburger SV sowie der SG Porz gegen den SV Koblenz. Während gemäß den in der Europa-Rochade veröffentlichten Ergebnissen und dem Bundesliga-Buch von Eising und Treppner im Wettkampf zwischen Solingen und Hamburg Rene Borngässer gespielt haben soll, aber nicht Otto Borik, sowie im Wettkampf zwischen Porz und Koblenz Ralf Marian gespielt haben soll, aber nicht Matthias Gerusel, trifft gemäß der Big Database 2011 von Chessbase und der Caissa Schachchronik (Memento vom 29. April 2012 im Internet Archive) jeweils das Gegenteil zu. Die obigen Tabellen gehen davon aus, dass die Version von Eising/Treppner korrekt ist; andernfalls ändern sich die Tabellen wie folgt: