Margarete Gebhardt

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Margarete „Grete“ Gebhardt (* 16. August 1870 in Crossen an der Oder; † nach 1940) war eine deutsche Lehrerin, Autorin heimatkundlicher Schriften und Bühnenautorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margarete Gebhardt war das jüngste Kind eines gebildeten Handwerkers und einer Pfarrerstochter. Sie hatte einen Bruder und zwei Schwestern, die ältere Schwester war die Lehrerin und Schriftstellerin Florentine Gebhardt. Der Bruder war das älteste Kind der Familie. Er studierte und wurde Pfarrer.[1] Ihre Schwester Marie Elisabeth „Lise“ wurde Lehrerin.[2]

Margarete arbeitete als Lehrerin und Konrektorin am Gymnasium in Sorau/Niederlausitz.[3] Direktor dort war Emil Engelmann, den sie 1941 in den Niederlausitzer Mitteilungen anlässlich seines 80. Geburtstags würdigte.[4] In Sorau war sie Schriftführerin und Archivarin des Vereins für die Geschichte Soraus und des Sorauer Handwerkervereins, dem Engelmann vorsaß.[5] Bekannt ist ein Wohnsitz in der Priebuser Straße 55 im Jahr 1928.[6]

Gebhardts wohl bedeutendstes Werk war die von Hans Rauert in den Jahren ab 1921 herausgegebene Schriftenreihe Sagen und Geschichten aus der Lausitz. Für die Jugend erzählt. Die darin 1922 behandelte Sage Die Losbitte verfasste sie 1927 nochmals als Drehbuch für das Theater.[3] Einige Arbeiten entstanden auch in Kooperation mit ihrer Schwester, teilweise illustrierte sie deren Bücher.[7];[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sechzig Tomaten-Gerichte. Verlag Deutsche Tageszeitung, Berlin 1916.
  • Wer nützt am meisten? Eine Aufführung für Kinder (Bühnenstück). Höfling, München 1919
  • Sagen und Geschichten aus der Lausitz : Für die Jugend erzählt. Rauert & Pittius, Sorau:
    • Der Raub der Fürstin (1921)
    • Die Losbitte (1922)
    • Der Lindwurm (1922)
    • Das Sühnekreuz (1922)
    • Das Raubschloss (1922)
    • Sankt Barbara (1923)
    • Das Riesenschloss (1923)
    • Burg Wunzen (1923)
    • Die Dingtage in Sakrow (1924)
    • Der Tag von Pförten (1924)
    • Der Pfingstdienstag in Sorau (1926)
    • Nickel von Rothe (1926)
  • Die Losbitte. Ein Spiel fürs Volk nach einem mittelalterlichen Brauch in 2 Bildern (Bühnenstück). Verlag G. Danner, Mühlhausen i. Thür. 1927.
  • Zur Geschichte der Rechtsprechung und der Gerichtsbarkeit in Stadt und Herrschaft Sorau; nach Auszügen aus Gesetzen, Erlassen, Urkunden, Chroniken. 1928.
  • Von dem Scharfrichter zu Sorau, seinen Pflichten und seiner Besoldung und anderes mehr; auf Grund der Bestallung von 1656 (Blätter aus einem Sorauer Stadtbuch, Archiv des Heimatmuseums) und aus den Akten des Geheimen Staatsarchivs Berlin-Dahlem. 1929.
  • Was mir die Sorauer Bürgerbücher erzählten. Plauderei. In: Sorauer Tageblatt, Januar 1932.
  • Sorauer Zinngießer und was von ihrer Kunst auf uns kam. Plauderei. 1934.
  • Balthasar Erdmann von Promnitz als Volkswirt. 1935.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gudrun Wedel: Gebhart, Florentine; in: Autobiographien von Frauen. ein Lexikon. Böhlau Verlag, Köln und Weimar 2010. ISBN 3-412205-85-0. S. 261
  2. Gudrun Wedel: Lehren zwischen Arbeit und Beruf. Einblicke in das Leben von Autobiographinnen aus dem 19. Jahrhundert. Böhlau Verlag, Wien 2000. ISBN 3-205990-41-2.
  3. a b Margarete Gebhardt, LiteraturPort.
  4. Margarete Gebhardt: Studiendirektor Dr. E. Engelmann - Sorau 80 Jahre. In: Niederlausitzer Mitteilungen. Band 29, Guben 1941, S. 195–196.
  5. Sorau/Schuhmacherinnung 1620-1795 im GenWiki.
  6. Namen-Verzeichnis der Einwohner der Kreisstadt Sorau N.-L. – Personenstand am 1. Oktober 1928. (Memento des Originals vom 22. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genealogienetz.de S. 18.
  7. Florentine Gebhardt; Margarete Gebhardt: Vom Urquell. Bilder u. Gestalten aus d. alten Testament; in Gedichten. R. Zacharias, Magdeburg 1910.
  8. Florentine Gebhardt: Fränkische Wunder. Eine Sommerfahrt durchs Frankenland; mit Sagen und Mären; erzählt. für die reifere Jugend beiderlei Geschlechts und alle die Romantik lieben. R. Zacharias, Magdeburg 1927.