Mariathal (Gemeinde Hollabrunn)

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Mariathal (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Mariathal
Verwaltungssprengel
Mariathal (Gemeinde Hollabrunn) (Österreich)
Mariathal (Gemeinde Hollabrunn) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hollabrunn (HL), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Hollabrunn
Pol. Gemeinde Hollabrunn
Koordinaten 48° 33′ 36″ N, 16° 0′ 53″ OKoordinaten: 48° 33′ 36″ N, 16° 0′ 53″ Of1
Höhe 256 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 132 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 63 (2001f1)
Fläche d. KG 2,99 km²
Postleitzahl 2020f1
Vorwahl +43/02952f1
Ortsvorsteher Franz Pfeifferf1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03795
Katastralgemeinde-Nummer 9036
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
132

f0BW

Mariathal ist ein Dorf in Niederösterreich und eine Ortschaft sowie Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Hollabrunn im gleichnamigen Bezirk Hollabrunn.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Mariathal hat keinen Bezug zur Gottesmutter, sondern leitet sich vom mittelhochdeutschen „march“ = Grenze ab, der Ort wurde also in einem Grenzgraben begründet.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt östlich der Stadt Hollabrunn. Nachbarorte von Mariathal in der Stadtgemeinde Hollabrunn sind Hollabrunn und Wieselsfeld.

Nachbarkatastralgemeinden
Wieselsfeld
Hollabrunn Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Magersdorf Porrau

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pilgrim der Frauendorfer verkaufte 1350 mit Erlaubnis seines herzoglichen Lehensherrn dem Georg Floyt in Steinabrunn Gülten und im Jahr 1355 Lehen zu Mariathal. Im Jahr 1431 ist Wolfgang Floyt selbst Lehensnehmer. Um 1570 kam der Ort durch Tausch an die Herren von Teufel zu Guntersdorf. Später erscheint der Ort unter dem Gute Leitzersbrunn, das 1656 hier sieben verödete Häuser vermerkt. Im Jahr 1703 werden die Untertanen als sehr arm geschildert, da man dort die Landeslehen nicht einheben konnte. Im Jahr 1711 erwirbt Graf Althan Graf Karl Schönborn mit dem Gut Leitzersbrunn den Ort. Der Name Mariathal wird 1768 das erste Mal urkundlich erwähnt, davor wird der Ort Marichthal genannt. Im Jahr 1867 wird der Ort von der Gemeinde Hollabrunn an die Gemeinde Suttenbrunn zugewiesen.

Die Kapelle, 1867 errichtet, beherbergt eine barocke Schnitzgruppe „Anna, Maria das Lesen lehrend“ aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Mariathal ein Branntweinhändler, ein Dachdecker, ein Gastwirt, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schneider und eine Schneiderin ansässig.[1]

Die Eingemeindung von Mariathal nach Hollabrunn erfolgte am 1. Jänner 1969.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Mariathal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1958–1968 Georg Mattes

Ortsvorsteher der Katastralgemeinde Mariathal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1969–1975 Georg Mattes
  • 1975–1998 Karl Lintner
  • seit 1998 Franz Pfeiffer

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ortskapelle Mariathal

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 201 (MariathalInternet Archive).
  • Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hrsg.): Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, ISBN 3-9500209-0-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mariathal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 350 (PDF).
  2. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 24. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.