Marilândia do Sul

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Município de
Marilândia do Sul

Landwirtschaft in Marilándia do Sul: Karottenfeld an der BR-376
Marilândia do Sul (Brasilien)
Marilândia do Sul (Brasilien)
Koordinaten 23° 45′ S, 51° 18′ WKoordinaten: 23° 45′ S, 51° 18′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Wahlspruch
„Aqui tem Gente competente que acredita e Faz!“
Hier leben kompetente Menschen, die glauben und handeln!
Gründung 14. November 1951Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina
Região imediata Apucarana
Mesoregion Norte Central Paranaense
Mikroregion Apucarana
Höhe 781 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 384 km²
Einwohner 8793 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 22,9 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4114906
Politik
Stadtpräfekt Aquiles Takeda Filho (2021–2024)
Partei PSD
HDI 0,691 (mittel) (2010)
Karte

Marilândia do Sul ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat 8793 Einwohner (2021), die sich Marilandenser nennen. Seine Fläche beträgt 384 km². Es liegt 781 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Name der Stadt bedeutet "Land der Maria" und ist auf die Verehrung der Schmerzensmutter zurückzuführen. Einer der Gründer verehrte die Mutter Gottes und wollte, dass die Stadt den Namen Terra de Maria (Land der Maria) bekommt. Das Land wurde von der englischen Companhia de Terras Norte do Paraná vermessen. Der Landvermesser schlug dann den englischen Namen Maryland vor, aus dem 1938 zur Eintragung des Ortes als Distrikt von Londrina der Name Marilândia wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort in Araruva umbenannt, mit dem gleichen Gesetzesdekret Nr. 199 vom 30. Dezember 1943, in dem auch Rolândia zu Caviuna und Lovat zu Mandaguarí wurde. Erst mit dem Staatsgesetz Nr. 5561 vom 1. Juni 1967 erhielt der Ort seinen Namen Marilândia zurück.[1]

Der Beginn der Besiedlung von Marilândia do Sul geht auf die Jahre 1928 bis 1931 zurück. Einer der ersten Siedler war ein religiöser Führer, der den ersten Ortskern von Marilândia um die heutige Kapelle der Familie Santiago herum gründete. Das Gebiet wurde von Pionieren aus verschiedenen Regionen von Paraná, Minas Gerais und São Paulo gerodet. Alles war hinterwäldlerisch. Nachdem sie die Wälder abgeholzt hatten, pflanzten sie als erste Feldfrucht Mais an und mästeten Schweine.[2]

Castelo Eldorado

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Castelo Eldorado: Schlösschen aus den 1940ern

Das Schlösschen Eldorado wurde zwischen 1942 und 1947 erbaut. Bauherr war João Henrique Stahlke, der 120 km² Urwald erworben hatte und das Holz ausbeutete. Das Land lag tief im Inneren Paranás und war kaum zugänglich. Der Besitz wurde Fazenda República do Eldorado genannt. Sie verfügte sogar über eine eigene Währung, den Boró, der in der gesamten Region akzeptiert wurde.

Aufgrund seiner versteckten Lage und weil der Eigentümer deutscher Abstammung war und den Bau während des Krieges mit europäischen Luxusmaterialien ausstatten ließ, wurde viele Jahre lang spekuliert, dass der Ort dazu dienen sollte, aus Deutschland geflohenen Nazigrößen Zuflucht zu bieten.

Abgesehen von dem Schlösschen und einigen noch erhaltenen Wassertürmen ist von diesem deutschen Gebiet in Paraná nicht viel übrig geblieben. Die Sägewerke der Familie Stahlke lieferten in ihrer Blütezeit zwischen 1940 und 1965 Bierkästen an die großen Brauereien Brasiliens. Die Stadt entstand in der Nähe dieser Sägewerke. Nach der Ausbeutung des Waldes verließ die Familie Stahlke die Region und die Stadt verfiel. Die Ruinen sind heute von Gestrüpp überwuchert. Die hoch aufragenden Araukarienbäume haben sich in ein Sägemehlgebirge verwandelt, das sich über sechs Kilometer erstreckt und an manchen Stellen mehr als sechs Meter hoch ist.

Mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Fazenda República do Eldorado verlor das Anwesen den Glanz der ersten Jahrzehnte, seine architektonische und kulturelle Bedeutung blieb jedoch erhalten. Heute gilt das Gebäude als historisches Erbe der Stadt und als eines der Kulturgüter zur Rettung der Geschichte der deutschen Einwanderung nach Brasilien.[3][4]

Erhebung zum Munizip

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Marilândia do Sul wurde durch das Staatsgesetz Nr. 790 vom 14. November 1951 unter dem Namen Araruva in den Rang eines Munizips erhoben und am 14. Dezember 1952 als Munizip installiert. Durch das Staatsgesetz Nr. 5861 vom 1. Juni 1967 wurde es wieder in Marilândia do Sul umbenannt.[1]

Fläche und Lage

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Marilândia do Sul liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 44′ 42″ südlicher Breite und 51° 18′ 28″ westlicher Länge. Seine Fläche beträgt 384 km².[5] Es liegt auf einer Höhe von 781 Metern.[6]

Das Biom von Marilândia do Sul ist Mata Atlântica.[5]

In Marilândia do Sul herrscht gemäßigt warmes Klima. Der Niederschlag ist hoch, auch in Monaten, die im Monatsvergleich eher trocken sind. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 20,3 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1922 mm Niederschlag.[7]

Marilândia do Sul liegt an der Wasserscheide zwischen den Becken des Ivaí und des Tibají. Der Rio Apucaraninha fließt an der südwestlichen Grenze des Munizips in Richtung zum Tibají. Entlang der nördlichen Grenze zu Apucarana und Londrina fließt der Rio Taquara ebenfalls zum Tibaji.

Marilândia do Sul ist über die BR-376, die Rodovia do Café, mit Apucarana, Maringá und Paranavai im Nordwesten und Ponta Grossa, Curitiba und dem Hafen Paranaguá im Südosten verbunden. Von ihr zweigt die PR-539 ab, über die man nach Rio Bom im Westen kommt.

Die 1975 fertiggestellte Estrada de Ferro Central do Paraná verbindet Apucarana und Ponta Grossa. Sie dient dem Transport eines Großteils der landwirtschaftlichen Produktion des Munizips zum Hafen Paranaguá.

Nachbarmunizipien

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Apucarana und Califórnia Londrina
Rio Bom Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Tamarana
Faxinal Mauá da Serra

Stadtverwaltung

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Bürgermeister: Aquiles Takeda Filho, PSD (2021–2024)[8]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1960 20.883 11 % 89 %
1970 21.949 13 % 87 %
1980 13.915 42 % 58 %
1991 13.764 57 % 43 %
2000 9.071 67 % 33 %
2010 8.863 71 % 29 %
2021 67 Marilândia do Sul

Quelle: IBGE (2011)[9]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 83,1 % 84,6 % 71,5 % weiß bezeichnet
Schwarze 2,0 % 1,6 % 2,5 % schwarz bezeichnet
Gelbe 1,2 % 2,2 % 1,2 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 13,5 % 11,4 % 24,8 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,1 % 0,0 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,2 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[10]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[11]

Commons: Marilândia do Sul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b História Marilândia do Sul PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 25. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Prefeitura / História da Cidade. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Marilândia do Sul, abgerufen am 23. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. O castelo da República do Eldorado em Marilândia. Folha de Londrina, 30. April 2018, abgerufen am 25. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Evandro Torezan: Castelo Eldorado – Marilândia do Sul/PR. Ser Pedalante, 12. Februar 2002, abgerufen am 25. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. a b Panorama Marilândia do Sul. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 25. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 28. Juni 2022.
  7. Klima Marilândia do Sul: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 25. Dezember 2021.
  8. Prefeitura / Gabinete. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal, abgerufen am 23. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  9. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  10. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  11. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Marilândia do Sul und Cor ou raça).