Marta Tschumalo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marta Stepaniwna Tschumalo (ukrainisch Марта Степанівна Чумало; * vor 1985) ist eine ukrainische Psychologin und Frauenrechtsaktivistin. Sie ist Mitbegründerin und heute stellvertretende Leiterin des Women's Perspectives Centre.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marta Tschumalo schloss 1993 ein Physikstudium an der Iwan-Franko-Universität in Lwiw ab. In der Folge absolvierte sie eine Train-the-Trainer-Ausbildung für Schulungen zur „Entwicklung von Kleinunternehmen für Frauen“ an der Brunel University in London (bis 1996).

2013 absolvierte Tschumalo ein Psychologiestudium an der Interregionalen Akademie für Personalmanagement, in den Folgejahren bildete sie sich in Kunsttherapie und Schematherapie weiter.

Berufliche Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marta Tschumalo arbeitet als zertifizierte Ausbilderin für den Europarat, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).[1] Seit 2017 ist sie Beobachterin der Ukraine bei der Europäischen Frauenlobby zur Sicherung der Frauenrechte.

Sie ist Autorin zahlreicher Schulungsprogramme, die in der Ukraine und im Ausland durchgeführt werden. Sie war als nationale und internationale Expertin für Gleichstellung und Ausbildung an vielen internationalen Projekten in der Ukraine und im Ausland beteiligt und hat an zahlreichen internationalen Praktika und Konferenzen teilgenommen.[2]

Im Jahr 2016 war sie Mit-Entwicklerin des Fernkurses „Legal Assistance to Victims of Domestic Violence“ für Anwälte, Mitarbeiter von Rechtshilfezentren und -büros sowie andere mit häuslicher Gewalt befasste Akteure.

Women's Perspectives Centre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1998 gründete Marta Tschumalo mit Gleichgesinnten in Lwiw das Women's Perspectives Centre, das sich die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und bei allen anderen gesellschaftlichen Bereichen zum Ziel gesetzt hat.[3]

Seit dem Beginn des russisch-ukrainischen Kriegs 2014 und insbesondere nach massiven Invasion Russlands in der Ukraine 2022 engagiert sich Marta Tschumalo intensiv bei der Aufklärung über die Auswirkungen des Krieges und der Fürsorge um die Kriegsopfer. Sie fordert insbesondere eine wirksame Umsetzung der Istanbul-Konvention bei der Unterstützung der Opfer sexueller Gewalt.[4] Eine wichtige Aufgabe ist die Betreuung der großen Zahl binnenvertriebener Personen in der Ukraine.[5]

Sonstige Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit Autoren aus Belarus, Armenien und Georgien veröffentlichte sie den „Gender Audit Guide for use in the National Platforms of the Eastern Partnership Civil Society Forum“.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. lviv: Marta Chumalo - Civil Society Hubs Network. Abgerufen am 11. April 2019 (ukrainisch).
  2. Чумало Марта — expertky. Abgerufen am 27. Dezember 2023 (russisch).
  3. Non-Governmental Centre “Women’s Perspectives”. Oktober 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  4. a b 2023 – Marta Chumalo, Eren Keskin och Narges Mohammadi. 9. Januar 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  5. https://www.osce.org/secretariat/539873 abgerufen am 26. Dezember 2023
  6. Embassy of the Netherlands in Ukraine: Marta Chumalo, the Winner of the Human Rights Tulip Award 2020 auf YouTube, 13. Dezember 2020, abgerufen am 25. Februar 2024 (Video von Embassy of the Netherlands in Ukraine: Marta Chumalo, the Winner of the Human Rights Tulip Award 2020, eingestellt am 13. Dezember 2020,; Laufzeit: 3:20 min).
  7. https://globalpeaceaction.org/marta-chumalo-and-her-fight-for-ukrainian-womens-rights/ abgerufen am 27. Dezember 2023