Marthin Hamlet Nielsen

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Marthin Hamlet Nielsen (* 17. Januar 1992 in Norwegen) ist ein norwegischer Ringer und MMA-Profi-Kämpfer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laufbahn als Amateurringer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marthin Hamlet Nielsen begann bereits im Alter von fünf Jahren zusammen mit seinem um ein Jahr älteren Bruder Marius in Oslo mit dem Ringen. Sein erster Trainer war sein Vater Steinar Nielsen. Er konzentrierte sich dabei auf den griechisch-römischen Stil. Im Laufe der Jahre wuchs er bei einer Größe von 1,87 Metern in das Halbschwergewicht hinein und wiegt ca. 100 kg. Neben dem Schulbesuch widmete er sich voll und ganz dem Ringen. Dazu ging er im Jahre 2008 nach Göteborg, weil er beim dortigen Ringerclub Örgryte größere Entwicklungsmöglichkeiten sah. Im Sommer 2013 zog er aber nach Oslo zurück und will sich dort mit Unterstützung des norwegischen Ringer-Verbandes gezielt auf die Olympischen Spiele 2016 vorbereiten. Seit 2011 rang Martin Hamlet Nielsen auch in der deutschen Bundesliga. Er startete zunächst für die RWG Mömbris-Königshofen und in der Saison 2013/14 für den AC Lichtenfels.

Im Jahre 2008 wurde Marthin Hamlet Nielsen im Alter von 16 Jahren erstmals norwegischer Meister bei den Senioren, dem bis zum Jahre 2011 drei weitere norwegische Meistertitel folgten. Trainiert wurde bzw. wird er von Frank Steen, Jan Stawowski, Fritz Aanes und Jimmy Lidberg. Seit 2007 nimmt er an internationalen Meisterschaften bei den Junioren und seit 2011 bei den Senioren teil. Die besten Resultate, die er dabei erzielte, waren ein 5. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft 2010 in Samokow, ein 5. Platz bei der Europameisterschaft in Dortmund, wo er drei Siege erzielte und im Kampf um eine Bronzemedaille erst am bulgarischen Weltmeister Elis Guri scheiterte, ein 5. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft 2011 in Zrenjanin und ein 3. Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2012 in Pattaya hinter Villius Laurinaitis, Litauen und Peter Öhler, Deutschland. Im August 2013 besiegte er beim „Wladyslaw-Pytlasinski“-Memorial in Warschau im Kampf um den 3. Platz den russischen Olympiazweiten von 2012 Rustam Totrow. Bei der Weltmeisterschaft 2013 in Budapest kam er über einen 19. Platz in der Gewichtsklasse bis 98 kg nicht hinaus. Er hatte dort zunächst über Frederik Schön aus Schweden gewonnen, aber schon im nächsten Kampf gegen Schalwa Gadabadse aus Aserbaidschan verloren.

Im April 2014 gelang ihm dann der erste Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Er belegte bei der Europameisterschaft in Verona in der Gewichtsklasse bis 98 kg mit Siegen über Timo Kallio, Finnland, Alin Alexuc-Ciurariu, Rumänien und Alexander Hrabovik, Weißrussland, einer Niederlage gegen Artur Aleksanjan, Armenien und einem Sieg über Felix Radinger aus Deutschland den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Taschkent gelang Marthin Hamlet Nielsen nur ein Sieg über Caylor Williams aus den Vereinigten Staaten. Seinen nächsten Kampf gegen Ghasem Rezaei aus dem Iran verlor er und schied aus. Er belegte damit den 14. Platz.

Bei der Europameisterschaft U 23 2015 in Wałbrzych stand er in der Gewichtsklasse bis 98 kg wieder knapp vor einem Medaillengewinn. Er besiegte in Wałbrzych Villius Laurinaitis aus Litauen, verlor dann gegen Fatih Baksoy aus der Türkei, schlug den russischen Vertreter Axander Golowin, verlor aber den entscheidenden Kampf um eine Bronzemedaille gegen Ewgeni Genchew aus Bulgarien. Im Mai 2015 wurde er in Bodö/Norwegen vor Alo Toom aus Estland und Theodorus Tounousidis aus Schweden Nordischer Meister. Sehr gut rang er auch bei der Weltmeisterschaft 2015 in Las Vegas. Er besiegte dort Arslan Saparmamedow aus Turkmenistan, unterlag dann gegen Artur Aleksanjan, besiegte Yasuhiro aus Japan, unterlag aber in der Trostrunde gegen Dimitrij Timtschenko aus der Ukraine. Damit landete er auf dem 8. Platz.

Sehr enttäuschend verlief für ihn das Jahr 2016. Bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Riga kam er nur auf den 15. Platz und anschließend verpasste er auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Die Chance dazu hatte er beim Qualifikationsturnier in Ulaan-Baatar. Er belegte dort aber nur den für die Qualifikation nicht ausreichenden 5. Platz.

Laufbahn als Mixed Martial Artist (MMA)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Enttäuschungen des Jahres 2016 als Amateurringer wechselte Marthin Hamlet Nielsen noch im gleichen Jahr in das Lager der MMA-Kämpfer. Er bestritt am 28. November 2016 sein Amateur-MMA-Debüt mit einem Sieg über den Polen Tomasz Ponder. 2017 bestritt er dann zwei Kämpfe als Profi-MMA-Kämpfer, in denen er am 1. April 2017 über Zvonimir Kralj aus Schweden und am 2. Dezember 2017 über Hassan Rahat aus Frankreich siegte.

Internationale Erfolge als Ringer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2007 16. Junioren-EM (Cadets) in Warschau bis 69 kg Sieger: Daniel Hlavati, Ungarn vor Tornike Natchkebia, Georgien
2008 16. Junioren-EM (Cadets) in Daugavpils bis 76 kg Sieger: Alsan Atem, Türkei vor Riswan Matajew, Russland
2010 5. Junioren-EM in Samokow/Bulgarien Halbschwer Sieger: Wassil Imerlischwili, Georgien vor Coskun Efe, Deutschland
2010 17. Junioren-WM in Budapest Halbschwer Sieger: Islam Magomedow, Russland vor Alin Alexuc-Ciurariu, Rumänien und Coskun Efe
2011 3. „Herman-Kare“-Turnier in Kouvola/Finnland Halbschwer hinter Ardo Arusaar, Estland und Rami Hietaniemi, Finnland
2011 12. Golden-Grand-Prix in Szombathely Halbschwer Sieger: Jimmy Lidberg, Schweden vor Ewgeni Askasow, Usbekistan
2011 5. EM in Dortmund Halbschwer nach Siegen über Wladimir Wassiljew, Ukraine und Ardo Arusaar, einer Niederlage gegen Artur Aleksanjan, Armenien, einem Sieg über Soso Jabidse, Georgien und einer Niederlage gegen Elis Guri, Bulgarien
2011 1. Nordische Juniorenmeisterschaft in Tallinn Halbschwer vor Miltos Miltos Miltiadous, Schweden und Villius Laurinaitis, Litauen
2011 5. Junioren-EM in Zrenjanin Halbschwer hinter György Rizmajer, Ungarn, Artur Aleksanjan, Metehan Basar, Türkei und Sandro Dichaninja, Georgien
2011 7. Junioren-WM in Bukarest Halbschwer Sieger: Islam Magomedow vor Sandro Dichaninja
2011 13. WM in Istanbul Halbschwer nach einem Sieg über Chabibullah Abdullajew, Tadschikistan und einer Niederlage gegen Yunior Estrada Falcon, Kuba
2012 1. „Herman-Kare“-Turnier in Kouvola Halbschwer vor Mindaugas Ežerskis, Litauen, Ardo Arusaar und Ewgeni Kudaschkin, Russland
2012 3. Thor-Masters in Nyköbing Halbschwer hinter Mirko Englich, Deutschland und Rustam Totrow, Russland
2012 3. Granma-Cup in Havanna Halbschwer hinter Yosmany Lugo Cabrera, Kuba und Mirko Englich
2012 10. Olympia-Qualif.-Turnier in Sofia Halbschwer Sieger: Artur Aleksanjan vor Ardo Arusaar
2012 13. Olympia-Qualif.-Turnier in Helsinki Halbschwer Sieger: Alin Alexuc-Ciurariu vor David Vála, Tschechien
2012 3. Großer Preis von Spanien in Madrid Halbschwer hinter Selimchan Belchorojew, Russland und Wassyl Ratschyba, Ukraine
2012 3. Junioren-WM in Pattaya Halbschwer hinter Villius Laurinaitis und Peter Öhler, Deutschland
2013 3. Golden-Grand-Prix in Baku Halbschwer hinter Micheil Kijaia, Georgien und Balasz Kiss, Ungarn
2013 18. EM in Tiflis Halbschwer nach einer Niederlage gegen Schalwa Gadabadse, Aserbaidschan
2013 2. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Halbschwer hinter Dimitrij Timtschenko, Ukraine, vor Timo Antero Kallio, Finnland und Oliver Hassler, Deutschland
2013 1. Großer Preis von Spanien in Madrid Halbschwer vor Frederick Schön, Schweden und Erwin Jose Caraballo Cabrera, Venezuela
2013 3. „Wladyslaw-Pytlasinski“-Memorial in Warschau Halbschwer hinter Balasz Kiss und Wladyslaw Metodiew, Bulgarien, gemeinsam mit Daigoro Timoncini, Italien, vor Rustam Totrow
2013 19. WM in Budapest bis 96 kg nach einem Sieg über Frederik Schön, Schweden und einer Niederlage gegen Schalwa Gadabadse, Aserbaidschan
2013 2. Golden-Grand-Prix in Baku bis 96 kg hinter Balasz Kiss, Ungarn, vor Beka Rogua, Georgien und Suleiman Demirci, Türkei
2014 1. Thor-Masters in Nyköbing bis 98 kg vor Timo Kallio, Finnland, Felix Baldauf, Norwegen und Tuomas Lahti, Finnland
2014 2. Golden-Grand-Prix in Szombathely bis 98 kg hinter Cenk Ildem, Türkei, vor Daigoro Timoncini, Italien und Adam Varga, Ungarn
2014 3. EM in Verona bis 98 kg nach Siegen über Timo Kallio, Finnland, Alin Alexuc-Ciurariu, Rumänien und Alexander Hrabovik, Weißrussland, einer Niederlage gegen Artur Aleksanjan, Armenien und einem Sieg über Felix Radinger, Deutschland
2014 3. Golden-Grand-Prix in Baku bis 98 kg hinter Balasz Kiss und Cenk Ildem, vor Schalwa Gadabadse
2014 14. WM in Taschkent bis 98 kg nach einem Sieg über Caylor Williams, USA und einer Niederlage gegen Ghasem Rezaei, Iran
2015 5. Europameisterschaft U 23 in Wałbrzych bis 98 kg nach einem Sieg über Villius Laurinaitis, Litauen, einer Niederlage gegen Fatih Baskoy, Türkei, einem Sieg über Alexander Golowin, Russland und einer Niederlage gegen Ewgeni Genchew, Bulgarien
2015 1. Nordische Meisterschaft in Bodö bis 98 kg vor Alo Toom, Estland und Theodorus Tounousidis, Griechenland
2015 8. WM in Las Vegas bis 98 kg nach einem Sieg über Arslan Saparmamedow, Turkmenistan, einer Niederlage gegen Artur Aleksanjan, einem Sieg über Yasuhiro Yonehira, Japan und einer Niederlage gegen Dimitrij Timtschenko, Ukraine
2016 15. EM in Riga bis 98 kg Sieger: Nikita Melnikow, Russland vor Artur Aleksanjan und Cenk Ildem
2016 5. Olympia-Qualif.-Turnier in Ulaan-Bataar bis 98 kg hinter Alexander Hrabovik, Rewas Nadareischwili, Georgien, Frederik Schön und Daigoro Timoncini
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Halbschwergewicht, Gewichtsklasse bis 96 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]