Martin Stuchtey

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Martin R. Stuchtey (* 26. April 1968 in Würzburg) ist ein deutscher Geologe und Wirtschaftswissenschaftler, der sich insbesondere der Erneuerung des Wirtschaftssystems im Sinne der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat[1].

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Stuchtey studierte Geologie und Mineralogie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und wurde an der südafrikanischen Rhodes-Universität in Lagerstättenkunde und Geologie mit einem BSc. Hons.-Grad graduiert. An der WHU – Otto Beisheim School of Management absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaft zum Diplomkaufmann und absolvierte ein MBA-Studium an der englischen Lancaster University. An der TU Dresden wurde er 2000 zum mikroökonomischen Wert von Externalitäten in Industrieclustern für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen promoviert.

Stuchtey ist Offizier bei den Gebirgsjägern und arbeitete als Geologe im südlichen Afrika, bevor er 1997 für McKinsey & Company tätig wurde, wo er zuletzt Managing Partner des Münchner Büros und Direktor des „Center for Business and Environment“ bis zu seinem Ausscheiden 2017 war. 2006 war Stuchtey Mitbegründer der McKinsey Sustainability Practice. Er ist zudem ein Initiator der 2030 Water Resources Group. In seiner Arbeit fokussierte er sich insbesondere auf ein neues Denken in Materialkreisläufen, die Ökoeffektivität sowie die Sicherung der Wasserwirtschaft[2]. Stuchtey arbeitete unter anderem mit dem World Economic Forum, der Ellen MacArthur Foundation[3], der Ocean Conservancy[4] zusammen und als Berater der Europäischen Kommission[5].

Im Anschluss an seine Tätigkeit bei McKinsey gründete er mit Jeremy Oppenheim, Gail Klintworth, Janez Potocnik, Stef Kranendijk, Adair Turner, David King und Michael Braungart das Unternehmen SYSTEMIQ mit Sitz in London, München und Jakarta, das den Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem beschleunigen will.[6]

2016 wurde Stuchtey an der Universität Innsbruck zum Professor für Ressourcenstrategie und Ressourcenmanagement berufen. Im Oktober 2021 verlieh ihm die Universität Innsbruck den Titel Honorarprofessor.[7]

Martin Stuchtey ist mit der Unternehmerin und Autorin Sonja Stuchtey verheiratet und hat sechs Kinder. Er lebt in Pöcking und auf seiner Farm in Kollreid in der Gemeinde Anras.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Stuchtey hat einige wichtige „Papers“ im Kontext des Ressourcenmanagements veröffentlicht, die Gegenstand von Diskussionen beim Weltwirtschaftsforums in Davos oder Weltbank in Washington waren. 2016 veröffentlichte er mit Per-Anders Enkvist und Klaus Zumwinkel das Buch A Good Disruption – Redefining Growth in the Twenty-first Century.[8]

Er engagiert sich für Artenschutz und Biodiversität. Er ist Gründer und aktives Mitglied im Verein zur Erhaltung des Urapfels und zur Pflege der Artenvielfalt e.V. und engagiert sich insbesondere für den Erhalt des Asiatischen Wildapfels. Darüber hinaus ist er Mitglied des Kuratoriums der Alfred Herrhausen Gesellschaft.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Can firms build clusters? Appropriation of localised externalities and rational behaviour of firms. Eul, Lohmar/Köln 2001, ISBN 978-3-89012-858-0
  • Transafricana: Bericht einer Reise durch den schwarzen Kontinent. Lüdenscheid 2015, ISBN 978-3-00-048501-5
  • Martin Stuchtey, Per-Anders Enkvist, Klaus Zumwinkel: A Good Disruption: Redefining Growth in the Twenty-First Century. Bloomsbury Information Ltd. 2016, ISBN 978-1-472939784.

Veröffentlichungen („Papers“)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charting our Water Future: Water Resources Group 2030, 2009[9]
  • Towards a Circular Economy – opportunities for the Consumer Goods Sector, 2012
  • Towards a Circular Economy – economic and business rationale for an accelerated transition, 2013
  • Growth within – a circular economy vision for Europe, 2015
  • „A New Plastic Economy“ – rethinking the future of plastics, 2016
  • Achieving Growth Within – a €320-billion circular economy investment opportunity available to Europe up to 2025, 2017
  • Cities and the Circular Economy for Food, 2019
  • Evaluating scenarios toward zero plastic pollution – Science Journal, September 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ZDF.de: planet e: Frage an Martin Stuchtey, McKinsey & Company, Inc.
  2. McKinsey: Charting our water future
  3. Ellen MacArthur Foundation: Achieving 'Growth Within'
  4. Ocean Conservancy: Stemming the Tide
  5. European Commission: Martin Stuchtey
  6. SYSTEMIQ: Martin Stuchtey
  7. Honorarprofessur an Martin Stuchtey verliehen. In: Universität Innsbruck. 28. Oktober 2021, abgerufen am 2. April 2022.
  8. Bloomsbury Publishing: A Good Disruption: Redefining Growth in the Twenty-First Century
  9. CV Univ.-Prof. Dr. Martin R. Stuchtey (Vortag Starnberg/Ammersee)@1@2Vorlage:Toter Link/www.starnbergammersee.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., SYSTEMIQ, abgerufen am 17. Februar 2020