Maru 1 Keikaku

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das 1. Kreis-Bauprogramm (japanisch マル1計画, 第一次補充計画 Maru 1 Keikaku, Dai-Ichi-Ji Hojū Keikaku) war ein Flottenrüstungsprogramm der Kaiserlich Japanischen Marine von 1931. Es ist das erste von vier Programmen, welche für die japanische Marine in den 1930ern bewilligt wurden.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der unter dem 1. Kreis-Bauprogramm gebaute Leichte Kreuzer Mogami

Am 22. April 1930 wurde der Londoner Flottenvertrag unterzeichnet, dieser legte gegenüber den Vertragsstaaten fest, dass das Moratorium zum Bau von Großkampfschiffen, des Washingtoner Flottenvertrags, bis 1936 verlängert würde sowie neue bzw. erweiterte qualitative wie quantitative Grenzen für Großkampfschiffe (Schlachtschiffe bzw. -kreuzer), Flugzeugträger, Kreuzer, Zerstörer und U-Boote. Die Antwort des japanischen Admiralstabs bestand darin, ein Bauprogramm einzuleiten, um neue Kriegsschiffe bis zu den zugewiesenen Tonnagegrenzen in jeder der eingeschränkten Kategorien zu bauen und in Typen von Kriegsschiffen und Waffen zu investieren, die nicht ausdrücklich unter die Bestimmungen des Vertrags fielen.[1]

Das 1. Kreis-Bauprogramm wurde der Regierung vom japanischen Marineministerium unterbreitet und vom japanischen Kabinett im November 1930 angenommen und 1931 ratifiziert. Er forderte den Bau von 39 neuen Kriegsschiffen, bei denen die vier neuen Leichten Kreuzer der Mogami-Klasse im Mittelpunkt standen. Im Flottenvertrag war nur die Gesamttonnage der Leichten Kreuzer begrenzt, nicht die Anzahl.[2] Außerdem war die Erweiterung der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte um 14 Staffeln geplant. Das Budget für den Bau der Kriegsschiffe war auf sechs Jahre ausgelegt, und das Budget für die Bildung der Marinefliegerstaffeln auf drei Jahre. Die zugeteilten Mittel betrugen 247.080.000 ¥ für den Schiffbau und 44.956.000 ¥ für den Ausbau der Luftstreitkräfte.[3]

In Bezug auf die Entwicklung der Marinefliegerei konzentrierte sich das 1. Kreis-Bauprogramm auch auf die Entwicklung neuer Flugzeugtechnologien, insbesondere großer Wasserflugzeuge, landgestützter Bomber sowie trägergestützter Bomber und Torpedoflugzeuge und bomben- bzw. torpedotragende Wasserflugzeuge, die von Schlachtschiffen, Kreuzern oder U-Booten aus gestartet werden konnten. Aufmerksamkeit wurde auch der Ausbildung von Piloten und Flugzeugbesatzungen in Sturzkampf- und Torpedoflugzeugen geschenkt.[4]

In einer Ergänzung zum 1. Kreis-Bauprogramm wurde für das Haushaltsjahr 1933 weitere 15.000.000 ¥ bewilligt, welche zum Bau des U-Boot-Begleitschiffs Taigei und von zwei U-Jagdbooten verwendet wurden.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffstyp Klasse Anzahl Einheiten[5] Bemerkungen
Name Bauzeitraum Kosten[3]
Leichter Kreuzer Mogami 4 Mogami, Mikuma, Suzuya, Kumano 1931–37 99.335.800 ¥ später Umrüstung zu Schweren Kreuzern
Zerstörer Hatsuharu 12 Hatsuharu, Nenohi, Wakaba, Hatsushimo,
Ariake, Yūgure, Shiratsuyu*, Shigure*,
Murasame*, Yūdachi*, Harusame*, Samidare*
1931–37 65.550.000 ¥ Nach konstruktiven Mängeln wurden die letzten sechs Schiffe umkonstruiert,
und bilden eine eigene Klasse* (Shiratsuyu-Klasse)
Torpedoboot Chidori 4 Chidori, Manazuru, Tomozuru, Hatsukari 1931–34 09.120.000 ¥
U-Boot Junsen 2 1 I-6 1932–35 08.252.600 ¥
Kaidai VIa 6 I-68, I-69, I-70, I-71, I-72, I-73 1931–37 38.554.800 ¥
Kaichū VI 2 Ro-33, Ro-34 1933–37 08.306.800 ¥
Minenleger Okinoshima 1 Okinoshima 1934–36 06.275.000 ¥
Natsushima 3 Natsushima, Nasami, Sarushima 1931–34 03.705.000 ¥
Minensuchboot Sōkaitei Nr.13 6 Nr.13, Nr.14. Nr.15, Nr.16, Nr.17, Nr.18 1931–35 07.980.000 ¥
Ergänzung
U-Boot-Begleitschiff Taigei 1 Taigei 1933–34 11.948.600 ¥ ab 1941 umgebaut zum Leichten Flugzeugträger (in Ryūhō umbenannt)[5]
U-Jagdboot Kusentei Nr.1 2 Nr.1, Nr.2 1933–34 03.051.400 ¥

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung und Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887–1941. US Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-0-87021-192-8 (englisch).
  • Mark E. Stille: The Imperial Japanese Navy in the Pacific War. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-4728-0924-7 (englisch).
  • Friedrich Ruge: Entscheidung im Pazifik - Die Ereignisse im stillen Ozean 1941 - 1945. Buch Und Zeit, Köln 1979.
  • Senshi Sōsho Vol.31 Naval armaments and war preparation (1), Until November 1941. Asagumo Simbun (Japan), Tokyo November 1969.
  • Geoffey Bennett: Die Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg. Heyne, München 1984, ISBN 3-453-01998-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun., S. 238ff.
  2. Bennett, Die Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg, S. 46
  3. a b Senshi Sōsho Vol. 31 Naval armaments and war preparation (1).
  4. David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun., S. 249.
  5. a b Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II.