Max Kurnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. November 2020 um 15:01 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Kurnik (* 1. November 1819 in Santomischel; † 8. April 1881 in Breslau) war ein Redakteur, Theaterkritiker und Schriftsteller in Breslau.[1]

Leben

Max Kurnik gehörte etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den tonangebenden linksliberalen Journalisten in Breslau. 1851 gründete er das erste Telegraphenbüro Schlesiens. Er arbeitete für die Schlesische Zeitung und später für die Breslauer Zeitung[2] als Theater- und Musikkritiker.[3] Ab 1872 leitete er die Schlesische Presse, die bei Salo Schottländer herauskam. Er war eng mit Karl von Holtei befreundet.[4]

Alexander Moszkowski berichtete in seiner Autobiographie über Kurniks offenbar eher konservativen Musikgeschmack:

„Der berühmte Leopold Damrosch führte den Taktstab, und wir gewannen durch ihn eine verschwommene Ahnung von symphonischer Klassizität. Diese wurden indes übertäubt durch die orchestralen Abenteuer, die Damrosch als Ultra-Fortschrittler in den Vordergrund stellte. Er brachte die Futurismen von Liszt und Berlioz, und als er einmal eine Festmusik von Hans von Bronsart auf uns losließ, da galt es uns als ausgemacht, daß dieses Tongelände wesentlich vom Teufel beherrscht werde. Wir wurden darin bestärkt durch unser Hausorakel der schlesischen Presse, dessen Hauptvertreter Max Kurnik im Geruch der Unfehlbarkeit stand. Und da lasen wir es schwarz auf weiß, daß solch eine Festmusik nur bei menschenschlächterischen Lustbarkeiten der Kannibalen am Platze wäre. Jetzt standen wir völlig gerechtfertigt da mit unserem vielhändigen Gepauke, das wir in drastischer Verallgemeinerung »Symphonie machen« benamst hatten.“

Alexander Moszkowski: Das Panorama meines Lebens[5]

Werke (unvollständig)

  • Gotthold Ephraim Lessing. Ausgewählte Dramen analytisch erläutert, 1845
  • Goethe's Frauen. In zwei Lieferungen, Joh. Urban Kern, Breslau 1848 und 1849
  • Karl von Holtei. Ein Lebensbild, Berlin 1880
  • Theater-Erinnerungen, Janke Verlag, Berlin 1882
  • Ein Menschenalter Theater-Erinnerungen (1848-1880), Bertrams Print on Demand, ISBN 978-1-149-35952-5

Literatur

  • Hans Jessen: Max Kurnik. Ein Breslauer Journalist (1819-1881), Verlag der Breslauer Zeitung, Breslau 1927. DNB 574106634
Commons: Max Kurnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
  2. http://www.uni-leipzig.de/~musik/web/institut/agOst/docs/mittelost/hefte/1121_subel.pdf
  3. http://www.antiquariat.de/angebote/GID12939548.html
  4. Till van Rahden, Juden und andere Breslauer, Vandenhoeck & Ruprecht 2000, ISBN 978-3525357323, S. 129
  5. Alexander Moszkowski: Das Panorama meines Lebens im Projekt Gutenberg-DE