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Meitetsu Komaki-Linie

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Meitetsu Komaki-Linie
Triebzug der Baureihe 300 bei Aijoka
Triebzug der Baureihe 300 bei Aijoka
Streckenlänge:26,6 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Maximale Neigung: 33 
Minimaler Radius:300 m
Höchstgeschwindigkeit:95 km/h
Zweigleisigkeit:Heian-dori – Komaki
Gesellschaft: Meitetsu (Nagoya Tetsudō)
Heian-dōri (平安通) 2003–
Kami-Iida-Linie
0,0 Kami-Iida (上飯田) 2003–
0,1 Kami-Iida 1931–2003
Yada-gawa
0,9 Seko (瀬古) 1931–1942
Shōnai-gawa
2,3 Ajima (味鋺) 1931–
Meitetsu Kachigawa-Linie 1931–1937
Jōhoku-Linie
Mei-Nikan Expressway
3,7 Ajiyoshi (味美) 1931–
Nagoya-Flughafenlinie (unvollendet)
4,5 Kasugai-guchi (春日井口) 1931–1944
5,4 Kasugai (春日井) 1931–
6,0 Toyoama (豊山) 1951–1968
Luftwaffenstützpunkt Komaki –1968
6,9 Ushiyama (牛山) 1931–
Ōyama-gawa
7,8 Manai (間内) 1931–
9,0 Komakiguchi (小牧口) 1931–
Meitetsu Iwakura-Zweiglinie 1920–1964
9,8 Komaki (小牧) 1920–
Takagi-Linie (unvollendet)
10,3 Kamishinmachi (上新町) 1931–1944
Tōmei-Autobahn
11,3 Komakihara (小牧原) 1931–
Peachliner 1991–2006
12,4 Ajioka (味岡) 1931–
13,3 Tagatajinja-mae (田県神社前) 1931–
14,9 Gakuden (楽田) 1931–
16,0 Rakutahara (楽田原) 1931–1944
Gojō-gawa
17,2 Haguro (羽黒) 1931–
Aise-gawa
18,7 Gorōmaru (五郎丸) 1931–1944
18,9 Ausweiche Gorōmaru
Meitetsu Inuyama-Linie 1912–
20,1 Higashi-Inuyama (東犬山) 1931–1946
Meitetsu Hiromi-Linie 1928–
20,6 Inuyama (犬山) 1912–
Meitetsu Inuyama-Linie 1926–

Die Meitetsu Komaki-Linie (jap. 名鉄小牧線, Meitetsu Komaki-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft Meitetsu (Nagoya Tetsudō) betrieben wird. In der Präfektur Aichi verbindet sie das Stadtzentrum von Nagoya mit den nördlich gelegenen Vororten Kasugai, Komaki und Inuyama. Dabei besteht eine Durchbindung zur U-Bahn Nagoya.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist 26,6 km lang, in Kapspur (1067 mm) verlegt und mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Es werden 14 Bahnhöfe bedient, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 95 km/h. Südlich von Komaki ist die Strecke zweigleisig ausgebaut. Nördlich davon ist sie eingleisig (mit Ausnahme der Ausweiche Gorōmaru), jedoch ist die Trasse breit genug, um allenfalls ein zweites Gleis aufnehmen zu können.

Südlicher Ausgangspunkt ist der Tunnelbahnhof Kami-Iida, wo die Meitetsu Komaki-Linie mit der Kami-Iida-Linie der U-Bahn Nagoya verbunden ist. Der knapp zwei Kilometer lange Tunnel bis zum nächstfolgenden Bahnhof Ajima ist im Prinzip eine Fortsetzung des U-Bahn-Tunnels und unterquert zwei Flüsse, den Yada und den Shōnai. Die Bahnstrecke verläuft weitgehend in nördlicher Richtung und passiert den alten Flughafen Nagoya an dessen Ostseite. Der Bahnhof Komaki in der gleichnamigen Stadt ist ein weiterer Tunnelbahnhof, von 1991 bis 2006 befand sich darüber die Endstation der kommerziell gescheiterten Leitschienenbahn Peachliner. Anschließend verlässt die Strecke das lückenlos überbaute Siedlungsgebiet und verläuft durch eine zunehmend ländlich geprägte Gegend. Sie endet im Bahnhof Inuyama, wo Anschluss an die Meitetsu Hiromi-Linie und die Meitetsu Inuyama-Linie besteht.

Zugangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tunnelabschnitt zwischen den Bahnhöfen Kami-Iida und Ajima ist Eigentum der Kami-Iida Link Line Corporation (上飯田連絡線株式会社, Kami-Iida renrakusen kabushiki-gaisha), an der die Meitetsu und die Anliegergemeinden beteiligt sind. Dasselbe gilt für die daran anschließende Kami-Iida-Linie zwischen Kami-Iida und Heian-dōri. Der Bahnbetrieb wird vollständig durch die Meitetsu durchgeführt, sodass alle Züge beide Strecken zusammen befahren. Anders als bei Durchbindungen dieser Art üblich, findet in Kami-Iida kein Wechsel des Fahrpersonals statt.[1]

Tagsüber wird zwischen Heian-dōri und Inuyama ein Viertelstundentakt angeboten. Während der Hauptverkehrszeit besteht zwischen Heian-dōri und Komaki ein verdichteter Takt mit Zügen alle sieben bis acht Minuten, abends fahren auf diesem Abschnitt alle zehn Minuten. Es gibt keine Eilzüge.[2]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benzintriebwagen der Meigi Tetsudō (1931)

Seit 1920 war die Stadt Komaki über die Iwakura-Zweiglinie der Bahngesellschaft Nagoya Denki Tetsudō ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Um in die Präfekturhauptstadt Nagoya zu gelangen, war jedoch ein längerer Umweg über Iwakura und die Inuyama-Linie erforderlich. Aus diesem Grund plante die Meigi Tetsudō ein Jahrzehnt später eine direkter verlaufende, als Jōhoku-Linie bezeichnete Strecke. Sie eröffnete am 11. Februar 1931 den ersten Abschnitt zwischen Kami-Iida und dem Bahnhof Komaki. Zweieinhalb Monate später folgte am 29. April 1931 die Verlängerung nach Inuyama. Auf der Strecke kamen Benzintriebwagen zum Einsatz. Im selben Jahr erfolgte die Umbenennung in Ōzone-Linie, da zu einem späteren Zeitpunkt eine Verlängerung bis in die Nähe des Bahnhofs Ōzone geplant war. 1935 fusionierte die Meigi Tetsudō mit der Aichi Denki Tetsudō zur Meitetsu.

Während des Pazifikkriegs hatte die Meitetsu zunehmend Mühe, wegen der Rationierung von Benzin den Betrieb aufrechtzuerhalten, weshalb sie am 1. Juli 1942 den Abschnitt zwischen Kami-Iida und Komaki mit 600 V Gleichspannung elektrifizierte. Sie gab auch das Projekt der Verlängerung nach Ōzone auf, zumal in Kami-Iida seit dem 11. Juli 1944 ein Anschluss an die Onaridōri-Linie der Straßenbahn Nagoya bestand.[3] Um Personal einzusparen, legte sie 1943 und 1944 mehrere Bahnhöfe still. Zwei Jahre nach Kriegsende elektrifizierte sie am 24. November 1947 auch den Abschnitt Komaki–Inuyama, seit dem 16. Mai 1948 trägt die Strecke ihren heutigen Namen. Am 1. Oktober 1964 erhöhte die Meitetsu die Oberleitungsspannung von 600 auf 1500 V.

Als am 25. April 1964 die Iwakura-Zweiglinie und am 1. Februar 1971 die Onaridōri-Linie stillgelegt wurden, bestand lediglich am äußeren Streckenende in Inuyama eine Verbindung zu anderen Bahnstrecken, während die stadtseitige Endstation Kami-Iida nur noch über eine Buslinie erreichbar war. Diese war während der Hauptverkehrszeit völlig überlastet, weshalb viele Fahrgäste etwa zehn Minuten zu Fuß gingen, um zum rund 800 Meter entfernten U-Bahnhof Heian-dōri zu gelangen. Zwei Jahrzehnte lang gab es Diskussionen darüber, wie die unhaltbare Situation verbessert werden könnte. 1994 fiel der Beschluss, den Abschnitt Ajima–Kami-Iida in einen zweigleisigen Tunnel zu verlegen und daran anschließend die Kami-Iida-Linie zu errichten. Die Bauarbeiten begannen im September 1996 und erwiesen sich als schwierig. Probleme bereiteten die Streckenführung durch dicht besiedelte Wohngebiete, die Untertunnelung des Shōnai, Planänderungen nach dem Hanshin-Erdbeben von 1995 und schwere Überschwemmungen im September 2000. Schließlich gingen beide Strecken am 27. März 2003 in Betrieb.[4]

Auch auf der übrigen Strecke wurden im Laufe der Jahrzehnte umfangreiche Modernisierungsarbeiten vorgenommen, wobei der in mehreren Etappen durchgeführte zweigleisige Ausbau südlich von Komaki Vorrang hatte. Dieser begann 1977 und war 2000 abgeschlossen. Ebenso verlegte man zwischen 1974 und 1990 mehrere Abschnitte auf Viadukte, um zahlreiche höhengleiche Bahnübergänge aufheben zu können. Besonders aufwändig war die Neutrassierung im Stadtzentrum von Komaki, die den Bau eines mehrere hundert Meter langen Tunnels erforderte. Der Tunnelbahnhof Komaki ersetzte am 23. April 1989 den 150 m weiter westlich gelegenen ebenerdigen Bahnhof.[5]

Nach der Eröffnung des Tunnels am südlichen Streckenende gab es zwar von Anfang an Durchbindungen der Züge, die fast alle beide Linien befuhren. Doch jeder Betreiber war für seinen eigenen Teil zuständig, d. h. Meitetsu für die Komaki-Linie und das städtische Verkehrsamt für die Kami-Iida-Linie. Somit gab es bei jedem Halt einen Wechsel des Fahrpersonals. Aus Rationalisierungsgründen übertrug das Verkehrsamt am 1. April 2007 den gesamten Fahrdienst an die Meitetsu, die ihn seither allein durchführt.[6]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streckenkarte
Name km Anschlusslinien Lage Ort
KM13 Kami-Iida (上飯田) 00,0 U-Bahn Nagoya:
Kami-Iida-Linie
Koord. Kita-ku, Nagoya
KM12 Ajima (味鋺) 02,3 Koord.
KM11 Ajiyoshi (味美) 03,7 Koord. Kasugai
KM10 Kasugai (春日井) 05,4 Koord.
KM09 Ushiyama (牛山) 06,9 Koord.
KM08 Manai (間内) 07,8 Koord.
KM07 Komakiguchi (小牧口) 09,0 Koord. Komaki
KM06 Komaki (小牧) 09,8 Koord.
KM05 Komakihara (小牧原) 11,3 Koord.
KM04 Ajioka (味岡) 12,4 Koord.
KM03 Tagata-jinja-mae (田県神社前) 13,3 Koord.
KM02 Gakuden (楽田) 14,9 Koord. Inuyama
KM01 Haguro (羽黒) 17,2 Koord.
IY15 Inuyama (犬山) 20,6 Meitetsu Hiromi-Linie
Meitetsu Inuyama-Linie
Koord.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Meitetsu Komaki-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 平成18年度の取り組み. (PDF, 576 kB) Stadt Nagoya, 2006, abgerufen am 13. März 2024 (japanisch).
  2. Fahrplan ab Kami-Iida. Meitetsu, 2023, abgerufen am 13. März 2024.
  3. Verkehrsamt der Stadt Nagoya (Hrsg.): 市営五十年史. 1972, S. 513.
  4. 上飯田線建設史(路線の成り立ち). maruhachi-kotsu.com, abgerufen am 13. März 2024 (japanisch).
  5. Meitetsu (Hrsg.): 名古屋鉄道百年史. Nagoya 1994, S. 1068.
  6. 平成18年度の取り組み. (PDF) Verkehrsamt der Stadt Nagoya, 2006, abgerufen am 13. März 2024 (japanisch).