Michael Kruscha

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Michael Kruscha (* 30. August 1961 in Hoyerswerda) ist ein deutscher Maler und Fotograf.

Phoenix - Landart Installation, Tagebau Welzow Süd, 2011

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kruscha unternahm als Maler und Fotograf seit 1990 Projektreisen ins kasachische Almaty, nach Nazca in Peru und Sanaa im Jemen, aus denen thematische Werkzyklen hervorgingen.

Michael Kruscha lebt und arbeitet in Berlin. Von 1999 bis 2001 erfolgten Arbeits- und Studienaufenthalte bei Daniel Fischer (Academy of Fine Arts and Design, Bratislava).

Die sich ornamental übereinanderschreibende Erinnerungstafel Jiblah (Jemen, 2005), wurde von Siedlungsformen angeregt und strebt zum Arabesken.[1] Daneben entstanden von expressivem Pinselgestus getragenen Werke wie die Toros Serie (2008). Das Wandbild Alegria von 2015 im Café der Kulturfabrik Hoyerswerda bezieht sich thematisch auf das 2010 gestartete, jährlich wiederkehrende Bühnenstück-Tanzprojekt Eine Stadt tanzt.

Ab 2011 setzte sich Kruscha mit dem Braunkohlebergbau und seinen Folgen in der Lausitz auseinander, so in der Komposition Verlorene Orte (2013). Als zentrales Werk steht der Tanz des Phoenix, das er mit der Bildhauerin Ines Diederich schuf. Diese Installation im Tagebau Welzow-Süd, begleitete die Ausstellung Paso doble (2011) im Gutshaus Geisendorf. Während der Performance ging die große Holzskulptur des Phönix in Flammen auf – und der Vogel entstieg quasi derselben.[2]

Die seit 2020 entstehenden Werkgruppen zeigen aus Reduzierung, Übermalen und partieweisem Auslöschen fast leer geräumte Kompositionen. Collagierte Papiere und sparsame Farbeinfügungen bleiben im Untergrund zurück und geben Ahnungen innerer Landschaften, wie die Komposition in weiss von 2021 veranschaulicht.[3]

Michael Kruschas Fotografie erkundet häufig den Aspekt des Vergänglichen an menschenleeren, pittoresken Orten und architektonischen Restbeständen. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren entstand das fotografische Langzeitprojekt Bus Stops - Haltepunkte im Grenzenlosen (2003–2015).[4]

2015 war er Mitgründer des Kunstraumes Braugasse im Stadtzentrum von Hoyerswerda. Als Kurator realisierte er seit 2016 über 30 Ausstellungen,[5] darunter die im Jahr 2023 von ihm initiierte internationale Ausstellung Leerraum mit 21 Positionen. Sie näherte sich aus unterschiedlichen Richtungen dem Themenfeld des „geringfügigen“ Bildaspekts. Reduktion auf der einen, Minimalismus auf der anderen Seite, also Entleeren und Erscheinen, wie es Jörg Sperling im Katalog beschreibt. Nachfolgend wurde die Ausstellung in einer erweiterten Vision, Leerraum weiß/schwarz, im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, im Herbst 2023 gezeigt.[6]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen und Kataloge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutscher Fotobuchpreis 2018 in Bronze, Bus Stops, Kategorie „Konzeptionell-Künstlerisch“, Hochschule der Medien, Stuttgart, 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörg Sperling: hier und da, 2021
  2. Feuer nach dem Tanz, Lausitzer Rundschau, 7. Mai 2011
  3. hier und da, 4. September 2021,575-Kunstraum Braugasse, 2022
  4. Marina Linares: Bus Stops, 2015
  5. Jörg Sperling: Leerraum, 2023
  6. Jörg Sperling: Leerraum, 2023.