Milin (Mietków)

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Milin
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Milin (Polen)
Milin (Polen)
Milin
Basisdaten
Staat: Polen
Powiat: Breslau
Gmina: Mietków
Geographische Lage: 50° 59′ N, 16° 42′ OKoordinaten: 50° 58′ 37″ N, 16° 41′ 54″ O
Einwohner: 414 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Milin (deutsch Fürstenau) ist ein Dorf im Powiat Wrocławski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Landgemeinde Mietków.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milin liegt etwa zwanzig Kilometer südwestlich von Breslau. Nachbarorte sind Stróża (Striese) im Norden, Kilianów (Landau) und Kąty Wrocławskie im Nordosten, Zachowice (Sachwitz; 1937–45: Martinsgrund) und Gniechowice (Gnichwitz) im Osten, Olbrachtowice (Albrechtsdorf) und Rogów Sobócki (Rogau-Rosenau) im Südwesten, Sobótka im Süden, Proszkowice (Protschkenhain) im Südwesten und Mietków sowie Borzygniew (Borganie, 1937–1945: Bergen) im Westen. Südlich der beiden zuletzt genannten Ortschaften erstreckt sich das Erholungsgebiet „Jezioro Mietkowskie“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstenau wurde vor 1254 vom Breslauer Herzog Heinrich III. als Stadt angelegt und zunächst als „cititas Strose“ bezeichnet. 1291 fiel es an den Schweidnitzer Herzog Bolko I., der um 1297/98 die Stadtrechte von Fürstenau auf Kanth übertrug. Jedenfalls wird Fürstenau 1297 noch als „civitas Fürstenow“, ein Jahr später schon als „civitas antiqua“ bezeichnet.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Fürstenau wie fast ganz Schlesien an Preußen. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehört Fürstenau ab 1816 zum Landkreis Neumarkt. 1874 wurde die Landgemeinde Fürstentau dem Amtsbezirk Fürstenau zugewiesen.[2], der 1932 in den Landkreis Breslau eingegliedert wurde. 1939 wurden in Fürstenau 854 Einwohner gezählt[3].

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Fürstenau 1945 an Polen und wurde zunächst in Książenice und 1946 Milin umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Milin zur Woiwodschaft Breslau.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Fürstenau
  • Die katholische Filialkirche St. Michael (Kościół Św. Michała Archanioła) entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und Brandschäden 1824 wurde sie jeweils erneuert bzw. wiedererrichtet. 1677–1679 wurde sie um die Sakristei und die Hl.-Kreuz-Kapelle erweitert. Der quadratische Turm mit Zwiebelhaube stammt aus dem Jahr 1824. 1882–1886 erhielt die Kirche eine einheitliche neugotische Ausstattung. Sie stammt aus dem „Atelier für Christliche Kunst“ des Münchner Architekten Joseph Elsner und aus der Werkstatt des Frankensteiner Dekorarateurs Karl Krachwitz.
  • Das Schloss Fürstenau wurde Mitte des 18. Jahrhunderts anstelle eines Gutshauses aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts als Dreiflügelanlage errichtet und mehrmals umgebaut.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es zeitweise als Schule.
  • Das Nepomuk-Denkmal neben der Kirche stammt aus dem Jahr 1733. Es zeigt auf der einen Seite das Martyrium des hl. Johannes Nepomuk und auf der anderen Seite die Beichte der böhmischen Königin Sophie von Bayern.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
  2. Amtsbezirk Fürstenau
  3. Michael Rademacher: Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Breslau. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 22. Juli 2020. Einwohnerzahl der Landgemeinde Fürstenau, 1939
  4. Friedrich Bernhard Werner: Topographia Seu Silesiae. Pars II. S. 217, Plan von dem Gut Fürstenau Mitte des 18. Jahrhunderts als Digitalisat, abgerufen am 23. Dezember 2018