Milz (Fluss)

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Milz
Milzquelle

Milzquelle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24412
Lage Thüringen, Bayern, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Fränkische Saale → Main → Rhein → Nordsee
Quelle in den Gleichbergen nahe Roth
50° 24′ 48″ N, 10° 36′ 50″ O
Quellhöhe ca. 420 m ü. NN
Mündung bei Saal an der Saale in die Fränkische SaaleKoordinaten: 50° 18′ 59″ N, 10° 21′ 46″ O
50° 18′ 59″ N, 10° 21′ 46″ O
Mündungshöhe ca. 250 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 170 m
Sohlgefälle ca. 4,7 ‰
Länge ca. 36,4 km[1]
Einzugsgebiet 186,07 km²[1]
Die Milz (hinten) mündet in die Fränkische Saale (von hinten rechts nach vorne links)

Die Milz (hinten) mündet in die Fränkische Saale (von hinten rechts nach vorne links)

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Die Milz ist ein knapp sechsunddreißigeinhalb Kilometer langer rechter und nordöstlicher Nebenfluss der Fränkischen Saale in Thüringen und Bayern.

Geographie

Verlauf

Die Milz entspringt westlich unweit der Ortschaften Roth und Zeilfeld in den thüringischen Gleichbergen. Ihr Quellgebiet liegt zwischen dem Kleinen Gleichberg im Norden und dem Großen Gleichberg im Süden. Zunächst fließt sie in südöstlicher Richtung durch den Speicher Roth II (Staubecken zur Trinkwasserversorgung) und durch die Ortschaft Roth, dann südwärts nach Simmershausen. Im Folgenden umfließt sie auf Westkurs durch Gleicherwiesen und Hindfeld nach Milz in dessen Süden den Großen Gleichberg. Südöstlich der Gemeinde Milz mündet die Spring in den Fluss, der den Ort im Süden tangiert. Bis in die 1980er Jahre noch teilte sich der Fluss südlich der Ortslage und lief als 1 km langes Doppelarmsystem in Richtung Westen. Zur Melioration wurden dann die alten Mäander begradigt und der vermutlich alte Flusslauf bis in die Nähe der Landesgrenze trockengelegt.

Nach dem Grenzübertritt nach Bayern fließt die Milz in überwiegend südwestlicher Richtung durch Irmelshausen, Höchheim, Gollmuthhausen und Waltershausen nach Saal an der Saale, an dessen östlichem Ortsrand sie in die dort von Süden kommende Fränkische Saale mündet.

Zuflüsse

Zu den Zuflüssen der Milz gehören (flussabwärts aufgezählt):

  • Rabersbach (links)
  • Solzbach (links)
  • Seegraben (links)
  • Landwehrgraben (rechts)
  • Erlenbach (links)
  • Rotbach (rechts)
  • Spring (rechts)
  • Mönchshofgraben (rechts)
  • Langengraben (rechts)
  • Brühlsgraben (rechts)
  • Grünbach (rechts)
  • Riedbächlein (links)
  • Buchgraben (rechts)
  • Erzenbach (links)
  • Grasbach (links)

Flusssystem

Eigenes Flusssystem

Flusssystem Fränkische Saale

Fauna

Prachtlibelle

Tal

Das Tal der Milz ist ein hochwertiges Feuchtbiotop, in dem seltene und gefährdete Arten vorkommen. In den Feuchtwiesen und Auen finden sich z. B. die Bekassine, das Braunkehlchen, das Blaukehlchen, die Sumpfschrecke und die Wanstschrecke.

Gewässer

An und in der abschnittsweise noch sehr naturnahen Milz leben typische Bachbewohner wie Eisvogel, Prachtlibelle, Schmerle, Koppe, Elritze und Schneider[3], Äsche, Bachforelle, Bachschmerle, Gründling, Flussbarsch, Karpfen, Rotauge, Rotfeder und Regenbogenforelle[4]

Wirtschaftliche Nutzung

Die wirtschaftliche Nutzung des Flusses Milz begann schon im frühen Mittelalter. Weil ihr viel Quellwasser aus den Gleichberggebiet zuläuft und sie am Oberlauf schnell fließt, war die Milz reich an nutzbaren Fischen. Davon zeugt der Straßenname Fischmarktstraße in der Ortslage Milz. Nahe der Ortschaft Milz lief bis zum Ende der 70er Jahre eine Mühle mit Wasser aus einem ortsnahen Seitenarm. Eine weitere, die bei der Errichtung der Grenzanlagen im Jahr 1961 niedergerissen wurde, stand südwestlich von Milz auf die Gemeinde Irmelshausen zu. Die Milzmühlen erzeugten überwiegend Mehl für die umliegenden Bäckereien und Backhäuser. Einige von ihnen sind noch in Betrieb, vorrangig im Nebenerwerb, oft dient die Wasserkraft auch der Stromerzeugung. Die Rittersmühle kurz vor der Mündung des Flusses in die Fränkische Saale ist ein Sägewerk. Einige Angelvereine befischen die Milz.

Weblinks

Commons: Milz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 93 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  2. Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 17. Juli 2013)
  3. Ziele Arten und Lebensräume Landschaftsentwicklungskonzept Region Main-Rhön
  4. Fischereiverband Unterfranken: Unsere Gewässer