Museu das Migrações e das Comunidades

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Das Museu das Migrações e das Comunidades in Fafe, Portugal eröffnete im Juli 2001 als Migrationsmuseum.

Nach der portugiesischen kolonialen Migration zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wanderten zwischen 1855 und 1914 fast 1,3 Millionen Portugiesen aus. Im Jahr 2000 lebten etwa 4,8 Millionen portugiesische Staatsbürger im Ausland. Das portugiesische Außenministerium ging Ende 2017 insgesamt von etwa 15 Millionen portugiesischstämmigen Menschen im Ausland aus,[1] andere Quellen gehen unter Einbezug der Enkelgeneration von weit über 30 Millionen aus.[2]

Auch aus Fafe wanderten viele Portugiesen aus und kehrten teilweise wieder zurück. Die Spuren dieser portugiesischen Migration werden von dem Museum dokumentiert.

Physisches Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptort der physischen Ausstellung ist die Casa Museu, eines der vielen Herrschaftshäuser (Brasilianerhäuser) der aus Brasilien wohlhabend zurückgekehrten Emigranten. Daneben gibt es historische Standorte (Sitios Históricos), wie ein Wasserkraftwerk, ein Krankenhaus, Fabriken, öffentliche Spazierwege, deren Entstehung auf die Rückkehr von „Brasilianern“ zurückgehen, und die besichtigt werden können. Im historischen Archiv (Arquivo Histórico) werden Dokumente wie Schiffslisten, Listen von Reisepässen, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse, Briefe usw. sowie Gegenstände aufbewahrt.[3]

Virtuelles Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Internet wird die Möglichkeit genutzt, digitale Medien und große Datenmengen zugänglich zu machen. Dabei bietet das Museum die folgenden virtuellen Räume an:[4]

  • Raum der Erinnerung (Sala da Memória) zeigt die symbolischen und sichtbaren Spuren der Emigration wie Architektur, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aktivitäten in den Zielländern.
  • Raum der Diaspora (Sala da Diáspora) ist eine Datenbank zum Verständnis und zum Auffinden von Informationen über portugiesische Gemeinschaften und Einzelpersonen im Ausland (Diaspora).
  • Raum der Vorfahren (Sala da Ascendéncia) für die Genealogie.
  • Raum der Gesellschaften (Sala das Comunidades) ist den Vereinigungen und dem portugiesischen Vereinswesen im Migrationskontext gewidmet.
  • Raum der Lusophonie (Sala da Lusofonia) befasst sich mit den Auslandswerken der portugiesischen Sprache.
  • Raum des Wissens (Sala do Conhecimento) zeigt neben wissenschaftlichen Abhandlungen über Kolonisierung und Emigration auch Arbeiten aus den verschiedensten wissenschaftlichen Bereichen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Miguel Monteiro: Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das „Museum der Emigration und der Gemeinschaften“ in Fafe. In: Portugiesische Migrationen. Hrsg.: Teresa Pinheiro, Verlag für Sozialwissenschaft 2010, ISBN 978-3-531-17075-6, S. 245 ff.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informação tratada é importante para conhecer a realidade dos 15 milhões de portugueses e lusodescendentes - „Aufbereitete Information ist wichtig, um die Wirklichkeit der 15 Millionen Portugiesen und Portugiesischstämmigen zu kennen“, Artikel vom 29. Dezember 2017 der Zeitung Diário de Notícias da Madeira, abgerufen am 15. Dezember 2019
  2. Há 31,2 milhões de portugueses no mundo - „Es gibt 31,2 Millionen Portugiesen in der Welt“, Artikel im Nachrichtenportal des portugiesischen Fernsehsenders TVI, abgerufen am 15. Dezember 2019
  3. Miguel Monteiro: Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das „Museum der Emigration und der Gemeinschaften“ in Fafe. S. 245 ff.
  4. Miguel Monteiro: Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das „Museum der Emigration und der Gemeinschaften“ in Fafe. S. 248 f.

Koordinaten: 41° 27′ 2,4″ N, 8° 10′ 22″ W