Naturdenkmal Rappenfluh
Das Naturdenkmal Rappenfluh befindet sich in der Parzelle Rappenfluh in der Gemeinde Hittisau im Bregenzerwald, Vorarlberg, Österreich. Es handelt sich bei diesem Naturdenkmal um eine große Anzahl herabgestürzter, teilweise haushoher Felsblöcke, wodurch unter anderem dadurch auch höhlenartige Gänge geschaffen wurden. Das Naturdenkmal ist auf Vogis nicht als solches verzeichnet, es fehlt daher in der Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Bregenz.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wird vermutet, dass der Begriff Rappen sich auf Waldrappen (Vorarlbergerisch: Rap bzw. Rappa, siehe auch Rappenlochschlucht) bezieht, ein in Europa seit Jahrhunderten wegen zu intensiver Bejagung ausgerottete Tierart.[1]
Der Name Rappenfluh findet sich auch noch in den Gemeinden: Kennelbach, Langen bei Bregenz, Lingenau, Möggers und Wolfurt, weitere Zusammensetzungen mit dem Wort Rapp finden sich in sehr vielen Flurnamen in Vorarlberg.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Parzelle Rappenfluh und dieses Naturdenkmal Rappenfluh befinden sich am südwestlichen Teil der Gemeinde Hittisau auf etwa 830 m ü. A. Zum Ortszentrum von Hittisau sind es etwa 1500 Meter Luftlinie.
Entstehung, Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bergsturz, durch welchen das Naturdenkmal gebildet wurde, hat sich erst nach der letzten Eiszeit, vor wenigen Jahrtausenden, ereignet. Es konnten hier keine eiszeitlichen Einwirkungen festgestellt werden.
Bei diesem Bergsturz hat sich eine mächtige Nagelfluhbank, deren Schichtung mit 30° gegen Süden gerichtet war, abgelöst. Das Sturzmaterial aus den großen Blöcken ist heute noch im Wald sichtbar und der Abbruch selbst stellt sich heute teilweise als eigene Felswand dar. Durch die Schichtung der Blöcke entstanden teilweise Höhlen, wie z. B. das Geldloch.
Zur Zeit der Koalitionskriege / Vorarlberger Volkserhebung 1809 soll der Sage nach das Bergsturzgebiet der Rappenfluh einigen Bewohnern von Hittisau als Versteck gedient haben.[2][3][4] Das Naturdenkmal ist Rückzugsgebiet für Tiere sowie Überwinterungsplatz. Diese ziehen sich in die hier geschaffenen überdeckten Höhlen zurück. Dieses seit 1955 geschützte Naturdenkmal wurde 1984 aus der Liste der Naturdenkmäler entfernt und 1991 wieder unter Schutz gestellt.[3][4]
Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Geldloch soll der Sage nach in einem Butterfass ein beträchtlicher Geldschatz versteckt sein, der von einem schwarzen Pudel gehütet wird.[5][4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Bludenz
- Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Bregenz
- Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Dornbirn
- Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Feldkirch
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, Hard 1991, Hecht-Verlag, ISBN 3-85430-151-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Rappenloch, Webseite: lexikon.dornbirn.at.
- ↑ In Hittisau gibt es viel zu entdecken, Webseite: vol.at vom 1. April 2008.
- ↑ a b Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, S. 52.
- ↑ a b c Siehe auch Informationstafeln vor Ort.
- ↑ Richerad Beitl: Das Geldloch bei Hittisau, Webseite: sagen.at.
Koordinaten: 47° 26′ 50″ N, 9° 58′ 22″ O