Neuses (Bundorf)

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Neuses
Gemeinde Bundorf
Koordinaten: 50° 12′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 50° 12′ 8″ N, 10° 33′ 49″ O
Höhe: 314 m ü. NHN
Fläche: 5,35 km²
Einwohner: 107 (2018)
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 97494
Vorwahl: 09763
Wohnhaus in Neuses
Wohnhaus in Neuses

Neuses ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Bundorf im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises an der Baunach, die sich östlich von Neuses mit dem Serrfelder Mühlbach vereinigt. Die Kreisstraße HAS 39 nach Stöckach und eine Gemeindeverbindungsstraße nach Bundorf führen durch den Ort. Schweinfurt befindet sich südwestlich in etwa 30 Kilometern Entfernung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname bedeutet zum neuen Sitz, zur neuen Ansiedlung.[1] Die Erstnennung war 1244, als Ludwig von Raueneck seinen Besitz in „Nuseze“ der Kirche im Würzburg übergab.[1] 1303/1313 wurde Theino und Karl von Lichtenstein das Dorf „Nuwsez“ zugesprochen. 1364 erhielt Albert von Lichtenstein ein Lehen zu „Nüsezse“. 1467 stellte der Würzburger Bischof Rudolf einen Lehnsbrief für den Ritter Fuchs von Schweinshaupten über den Zehnt zu „Newses“ aus. 1541 wurde der Ort als „Neuses ober Schweinshaubten gelegen“ beschrieben.[1]

1862 wurde Neuses in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Königshofen eingegliedert. 1871 zählte der Ort 188 Einwohner, die alle katholisch waren, und 44 Wohngebäude.[2] Im Jahr 1900 wurde die Landgemeinde dem neu gegründeten Bezirksamt Hofheim zugeordnet. Die 535 Hektar große Landgemeinde zählte 184 Einwohner, die alle katholisch waren, und 39 Wohngebäude. Die zuständige katholische Pfarrei befand sich im 4,0 Kilometer entfernten Bundorf und die katholische Bekenntnisschule war im Ort.[3] 1925 zählte der Ort 201 Personen, 196 waren Katholiken und 5 Protestanten, in 39 Wohngebäuden.[4]

1950 hatte das Kirchdorf 268 Einwohner und 36 Wohngebäude.[5] Im Jahr 1961 zählte Neuses 187 Einwohner und 38 Wohngebäude. Das Dorf gehörte zur evangelischen Pfarrei Schweinshaupten.[6] 1970 waren es 163[7] und 1987 111 Einwohner sowie 40 Wohngebäude mit 42 Wohnungen.[8]

Am 1. Juli 1972 wurde im Rahmen der Gebietsreform der Landkreis Hofheim aufgelöst und Neuses kam zum Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingemeindung der Gemeinde nach Bundorf.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kuratiekirche Heiligkreuz

Die katholische Kuratiekirche Heiligkreuz wurde 1743 nach Plänen von Johann Georg Danzer errichtet und 1898 restauriert. Die dreiachsige Saalkirche hat einen Fassadenturm mit Zwiebelhaube und Laterne auf der Ostseite und gegenüberliegend einen eingezogenen Chor. Die Fassade ist mit Werkstein gegliedert. Ein Satteldach bildet den oberen Abschluss.

In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt 13 Baudenkmäler aufgeführt.

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuses – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 89.
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1336, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1334 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1369 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 878 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 360 (Digitalisat).