Nikolai Nikolajewitsch Kudrjawzew

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Nikolai Nikolajewitsch Kudrjawzew

Nikolai Nikolajewitsch Kudrjawzew (russisch Николай Николаевич Кудрявцев; * 8. Mai 1950 in Moskau) ist ein russischer Physiker und Hochschullehrer.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kudrjawzew studierte 1967–1973 an der Fakultät für Molekular- und Chemische Physik des Moskauer Instituts für Physik und Technologie (MFTI) mit Spezialisierung auf Physik und Mechanik chemischer Prozesse. 1977 verteidigte er seine Dissertation über die Messung der schwankenden Temperaturen des CO2 im Gaslaser für die Promotion zum Kandidaten der physikalisch-mathematischen Wissenschaften. Darauf arbeitete er als Assistent am Lehrstuhl für Molekularphysik. 1978 wurde er Vizedekan der Fakultät für Molekular- und Chemische Physik. 1987 verteidigte er seine Dissertation über den Hitzeschutz der Raumfähre Buran für die Promotion zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften.[2]

Zu Kudrjawzews Forschungsschwerpunkten gehörten die chemisch-gasdynamischen Laser,[3] die gasdynamischen Prozesse in Überschallgasströmungen und Stoßwellen[4] und die Strahlung von Nichtgleichgewichtsplasmen.[5]

1987 wurde Kudrjawzew Dekan der Fakultät für Molekular- und Chemische Physik des MFTI. Seit 1988 leitet er den Lehrstuhl für Molekularphysik. 1990 wurde er zum Professor ernannt. Im November 1991 gründete er mit anderen die AG Laboratorium für Impulstechnik (LIT) am MFTI.[6] Er leitete die Entwicklung von Anlagen zur UV-Desinfektion.[7] 1993–1997 war er Vorsitzender des Verwaltungsrats der Föderationsbank für Innovation und Entwicklung. 1994 wurde er zum Generaldirektor der AG Lit-Fonon des Ministeriums für Rüstungsindustrie gewählt, die ein bedeutender Entwickler der Piezotechnik ist.[8] 1997 wurde er als Nachfolger Nikolai Wassiljewitsch Karlows zum Rektor des MFTI gewählt mit Wiederwahl 2002, 2007 und 2012.[9] 2003 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) gewählt.[1] 2007 wurde er in den Verwaltungsrat des Erdölservice-Unternehmens Schlumberger gewählt.[10]

Im September 2016 war Kudrjawzew Vertrauensperson der Partei Einiges Russland bei der Parlamentswahl in Russland 2016.

Ehrungen, Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b RAN: Кудрявцев Николай Николаевич (abgerufen am 28. Juni 2019).
  2. a b MFTI: Кудрявцев Николай Николаевич (abgerufen am 28. Juni 2019).
  3. S. I. Kryuchkov, N. N. Kudryavtsev, S. S. Novikov, V. N. Shcheglov: Superequilibrium pumping mechanism for a CO2 GDL employing a CO + N2O mixture with added hydrogen. In: Combustion, Explosion and Shock Waves. Band 21, Nr. 4, 1985, S. 430–437, doi:10.1007/BF01463415.
  4. Koudriavtsev N. N., Sukhov A. M.: Shock tube simulation of radiative heat flux to the space vehicle surface during its reentering the planetary atmospheres. In: Turk. J. Phys. Band 20, Nr. 8, 1996, S. 909–914.
  5. Akhmadeev V. V., Vasilyak L. M., Kostyuchenko S. V., Kudryavtsev N. N., Kurkin G. A.: Spark breakdown of air by nanosecond voltage pulses. In: Techn. Phys. Band 41, Nr. 4, 1996, S. 327–332.
  6. Ultraviolet Technologies (abgerufen am 28. Juni 2019).
  7. Резник, Ирина: На лучевую войну брошено 1,3 млрд (abgerufen am 28. Juni 2019).
  8. ОАО «Фонон» (abgerufen am 28. Juni 2019).
  9. ПУГОВКИН Петр: Ректор Николай Кудрявцев получил новый срок. In: За-Науку. Nr. 7, 30. April 2007 (mipt.ru [abgerufen am 28. Juni 2019]).
  10. Харатья, Кирилл: Физтех помогает "нефтянке". In: Ведомости для вузов. Nr. 12, 28. April 2007 (vedomostivuz.ru [abgerufen am 28. Juni 2019]).
  11. Газета Долгопрудный. Nr. 4, 3. September 2010.
  12. Почетные граждане г.Долгопрудного (abgerufen am 28. Juni 2019).