Oliver Fabel

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Oliver Fabel (* 4. November 1960 in Bielefeld) ist ein deutscher Betriebswirtschaftler und Universitätsprofessor.[1][2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fabel studierte von 1981 bis 1983 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld und von 1983 bis 1984 in den USA am Department of Economics, University of Georgia in Athens, wo er mit dem Master of Arts abschloss.[3] Seine Promotion zum Doctor rerum politicarum (Dr. rer. pol.), der damals für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften verliehen wurde, erfolgte 1989 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität Hagen summa cum laude. 1993 habilitierte er sich an der Universität Bielefeld und erwarb damit die Lehrberechtigung.[3]

Von 1993 bis 1994 übernahm Fabel eine Professur für Betriebswirtschaftslehre an der TU Magdeburg. Von 1994 bis 1999 war er Professor für Betriebswirtschaftslehre, Industrie- und Arbeitsorganisation an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und von 1999 bis 2007 war er Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Konstanz.

Seit 2008 ist er Professor für Personalwirtschaft mit internationalem Schwerpunkt an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien. Von 2010 bis 2012 war er Vizedekan, von 2012 bis 2016 amtierte er als Dekan dieser Fakultät.[3] In seine Zeit als Dekan fiel die Eröffnung eines eigenen neuen Institutsgebäudes für die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät auf dem Oskar-Morgenstern-Platz im Jahr 2013.[4]

Forschung und Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsschwerpunkte von Oliver Fabel liegen in der Personal- und Bildungsökonomik, Kontrakt- und Anreiztheorie sowie der Analyse arbeits- und sozialrechtlicher Regelungen auf mikro- und makroökonomischer Ebene.[5][6]

Während seines Studiums an der University of Georgia kam Oliver Fabel mit dem Begriff Human Resources und speziell mit Fragen der Pensionierung und des Jobwechsels in Berührung, die an dieser Universität vor allem von Daniel C. Feldman analysiert wurden.[7][8] Als Vorbild in den ökonomischen Wissenschaften nennt Fabel jedoch Paul R. Milgrom von der Stanford University in Kalifornien, der wesentliche Beiträge zur Spieltheorie, zur Theorie der Unternehmung, Steuerung von Unternehmenseinheiten und optimalen Anreizsystemen geleistet hat.[9]

Ausgehend von diesem Studium beschäftigten sich seine frühen Arbeiten ebenfalls mit den Pensionen und den Anreizen und Motivationen, lange in einem Betrieb zu bleiben oder möglichst früh auszuscheiden.[10][11] Auch nach Fabels Rückkehr an die Universität Düsseldorf wurden seine Arbeiten zum größten Teil auf Englisch verfasst. Dies soll sie trotz der unterschiedlichen Sozialsysteme in Europa und den USA für den internationalen Vergleich zugänglich machen. Auch für die Studierenden sieht Fabel darin eine Chance, den Zugang zu jedem weiterführenden Studienprogramm weltweit zu garantieren. Die Absolventinnen und Absolventen sollen auf die Übernahme von Führungspositionen in global tätigen Unternehmen oder im öffentlichen Auftrag vorbereitet werden.[12]

Nach seiner Habilitation fasste Fabel 1994 seine Forschungen zu den Alterspensionen in einem Buch mit dem Titel The Economics of Pensions and Variable Retirement Schemes zusammen.[13] Fabel befand sich mit diesem Werk, das Themen wie die Work-Life-Balance beleuchtete, schon früh im Trend, wie Rezensionen seines Buchs zeigen.[14] Er befand sich damit im europäischen Kontext mit Wirtschaftswissenschaftlern wie Bernhard Felderer und Christian Homburg.[15]

Während und nach der COVID-19-Pandemie beteiligte sich Oliver Fabel an Studien zu den ökonomischen Auswirkungen von Lockdowns und anderen Maßnahmen während der Epidemie.[16]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://medienportal.univie.ac.at/uniview/uni-intern/detailansicht/artikel/6-fragen-an-dekan-oliver-fabel/
  2. https://www.yumpu.com/de/document/read/28350508/tabellarischer-lebenslauf-universitat-wien-medienportal
  3. a b c Oliver Fabel, Univ.-Prof. Dr. Universität Wien, abgerufen am 25. August 2023.
  4. Oskar-Morgenstern-Medaille für Nobelpreisträger Roger Myerson. MyScience, Online-Medium für Karriere- und Wissenschaftsnachrichten in Österreich vom 6. November 2013, abgerufen am 2. September 2023.
  5. Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A. Universität Wien, abgerufen am 25. August 2023.
  6. Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel. Veröffentlichungen. Abgerufen am 25. August 2023.
  7. Hugh J. Arnold, Daniel C. Feldman: A Multivariate Analysis of the Determinants of Job Turnover. Journal of Applied Psychology, 67, 1982
  8. Terry Beehr, Daniel C. Feldman: A Three-Phase Model of Retirement Decision Making. The American Psychologists, 66, 2011, S. 193–203
  9. 6 Fragen an Dekan Oliver Fabel - Frage 2. Redaktion uni:view, Medienportal, Universität Wien, 25. September 2014, abgerufen am 2. September 2023.
  10. Oliver Fabel: Endogenous Retirement: Another Source of Market Failure in Competitive Annuity Markets Under Private Information. Universität Bielefeld, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, 1990.
  11. Oliver Fabel: An Informational Theory of Early Retirement. Universität Bielefeld, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, 1991.
  12. 6 Fragen an Dekan Oliver Fabel - Frage 4. Redaktion uni:view, Medienportal, Universität Wien, 25. September 2014, abgerufen am 2. September 2023.
  13. Oliver Fabel: The Economics of Pensions and Variable Retirement Schemes. Wiley, Chichester, 1994. ISBN 978-0-471-94359-4.
  14. Eline C. M. van der Heijden: Book review: The economics of pensions and variable retirement schemes: Oliver Fabel, (Wiley, Chichester, 1994). European Journal of Political Economy, 11, 3, September 1995, S. 612–618. doi:10.1016/0176-2680(95)90021-7.
  15. Jørn Henrik Petersen: Recent research on public pension systems. A Review. International Journal of Production Economics, 43, 1996, S. 285–297.
  16. W. Breuer, J. Bischof, Oliver Fabel et al.: Business economics in a pandemic world: how a virus changed our economic life. J Bus Econ 93, 2023, 1–9. doi:10.1007/s11573-023-01135-x. Der Artikel erschien unter der freien Lizenz CC-BY-SA 4.0.