Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – 800 m (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 800-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 41 Athleten aus 24 Ländern[1]
Wettkampfort Londoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase 30. Juli 1948 (Vorläufe)
31. Juli 1948 (Halbfinale)
2. August 1948 (Finale)
Medaillengewinner
Mal Whitfield (Vereinigte Staaten 48 USA)
Arthur Wint (Jamaika 1906 JAM)
Marcel Hansenne (Frankreich 1946 FRA)

Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde vom 30. Juli bis zum 2. August 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. 41 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Mal Whitfield vor dem Jamaikaner Arthur Wint. Bronze gewann Marcel Hansenne aus Frankreich.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[2] 1:46,6 min Rudolf Harbig (Deutsches Reich NS Deutsches Reich) Mailand, Italien 15. Juli 1939
Olympischer Rekord 1:49,7 mina Tommy Hampson (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) Finale OS Los Angeles, USA 2. August 1932
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London
a 
Anmerkung zum olympischen Rekord:
Benannt ist hier die tatsächlich gelaufene Zeit von 1:49,7 min. Als Tommy Hampson diesen Rekord bei den Olympischen Spielen 1932 aufstellte, wurden die Zeiten auf gerade Zehntelsekunden gerundet. Seine offizielle Siegerzeit lautete damals also 1:49,8 min.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Mal Whitfield verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 2. August um fünf Zehntelsekunden auf 1:49,2 min.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten traten am 30. Juli zu den Vorläufen an. Insgesamt wurden sechs Läufe absolviert, aus denen die jeweils vier besten Teilnehmer – hellblau unterlegt – ins Halbfinale kamen, das am 31. Juli stattfand. In den drei Halbfinals qualifizierten sich die ersten drei Starter – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale am 2. August.

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 1948, 16:00 Uhr[3]
Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Marcel Hansenne Frankreich 1946 Frankreich 1:54,6 min
2 John Parlett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:55,0 min
3 Bill Ramsay Australien Australien 1:55,0 min
4 Karl Volkmer Schweiz Schweiz 1:55,3 min
5 Adan Torres Argentinien Argentinien 1:56,7 min
6 Lee Yun-Seok Korea Sud 1948 Südkorea 2:01,4 min
7 Rashid Khadr Agypten 1922 Ägypten k. A.

Lee Yun-Seok war der erste Südkoreaner, der bei den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben antrat.

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Herbert Barten Vereinigte Staaten 48 USA 1:55,6 min
2 Doug Harris Neuseeland Neuseeland 1:56,6 min
3 Thomas White Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:56,6 min
4 Raymond Rosier Belgien Belgien 1:56,7 min
5 Vasilios Mavroidis Königreich Griechenland Griechenland 1:57,4 min
6 Antero Mongrut Peru 1825 Peru 1:58,7 min
7 Cahit Önel Turkei Türkei k. A.
DNF Herluf Christensen Danemark Dänemark

Der Däne Herluf Christensen stürzte und brach sich dabei ein Bein.[4]

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Niels Holst-Sørensen Danemark Dänemark 1:54,2 min
2 Bjørn Vade Norwegen Norwegen 1:54,2 min
3 Robert Chambers Vereinigte Staaten 48 USA 1:54,3 min
4 Joseph Brys Belgien Belgien 1:55,4 min
5 Óskar Jónsson Island Island 1:55,4 min
6 Bill Parnell Kanada 1921 Kanada 1:55,7 min
7 Juan Adarraga Spanien 1945 Spanien 1:55,7 min
DNS Seamus Kelly Irland Irland

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Arthur Wint Jamaika 1906 Jamaika 1:53,9 min
2 Frits de Ruijter Niederlande Niederlande 1:54,4 min
3 Josy Barthel Luxemburg Luxemburg 1:54,8 min
4 Václav Winter Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:55,1 min
5 Ezra Henniger Kanada 1921 Kanada 1:55,4 min
6 Wilfred Tull Trinidad und Tobago 1889 Trinidad und Tobago 1:55,7 min
7 Seydi Dinçtürk Turkei Türkei k. A.

Vorlauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Olle Ljunggren Schweden Schweden 1:56,1 min
2 Robert Chef d’Hôtel Frankreich 1946 Frankreich 1:56,2 min
3 Hans Streuli Schweiz Schweiz 1:56,5 min
4 Harry Tarraway Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:56,6 min
5 Guillermo Avalos Argentinien Argentinien 1:56,6 min
6 Rıza Maksut İşman Turkei Türkei 2:01,1 min
7 Georgios Karageorgos Königreich Griechenland Griechenland k. A.

Vorlauf 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Mal Whitfield Vereinigte Staaten 48 USA 1:52,8 min
2 Ingvar Bengtsson Schweden Schweden 1:52,9 min
3 Jack Hutchins Kanada 1921 Kanada 1:55,5 min
4 Gaston Mayordomo Frankreich 1946 Frankreich 1:55,7 min
5 Stylianos Stratakos Königreich Griechenland Griechenland 2:02,2 min
DNS Bruno Schneider Osterreich Österreich
Dermot McDermott Irland Irland

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 1948, 15:15 Uhr[3]
Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Offiz. hand-
gestoppte Zeit
Inoffiz. elek-
tronische Zeit
1 Marcel Hansenne Frankreich 1946 Frankreich 1:50,5 min 1:50,6 min0
2 Mal Whitfield Vereinigte Staaten 48 USA 1:50,7 min 1:50,89 min
3 John Parlett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:50,9 min 1:50,90 min
4 Jack Hutchins Kanada 1921 Kanada 1:52,6 min 1:52,75 min
5 Joseph Brys Belgien Belgien 1:53,2 min 1:53,34 min
6 Josy Barthel Luxemburg Luxemburg 1:54,6 min 1:54,78 min
7 Bjørn Vade Norwegen Norwegen k. A. 1:55,39 min
DNF Karl Volkmer Schweiz Schweiz

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Ingvar Bengtsson Schweden Schweden 1:51,2 min
2 Arthur Wint Jamaika 1906 Jamaika 1:52,7 min
3 Robert Chambers Vereinigte Staaten 48 USA 1:52,9 min
4 Gaston Mayordomo Frankreich 1946 Frankreich 1:54,3 min
5 Bill Ramsay Australien Australien 1:54,9 min
6 Václav Winter Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:57,7 min
DNF Harry Tarraway Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Doug Harris Neuseeland Neuseeland

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit
1 Herbert Barten Vereinigte Staaten 48 USA 1:51,7 min
2 Robert Chef d’Hôtel Frankreich 1946 Frankreich 1:52,0 min
3 Niels Holst-Sørensen Danemark Dänemark 1:52,4 min
4 Olle Ljunggren Schweden Schweden 1:52,5 min
5 Thomas White Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:53,0 min
6 Frits de Ruijter Niederlande Niederlande 1:54,6 min
7 Raymond Rosier Belgien Belgien k. A.
DNF Hans Streuli Schweiz Schweiz

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Mal Whitfield

2. August 1948, 16:00 Uhr[3]

Platz Name Nation Offiz. hand-
gestoppte Zeit
Inoffiz. elek-
tronische Zeit
1 Mal Whitfield Vereinigte Staaten 48 USA 1:49,2 min OR 1:49,3 min0
2 Arthur Wint Jamaika 1906 Jamaika 1:49,5 min000 1:49,58 min
3 Marcel Hansenne Frankreich 1946 Frankreich 1:49,8 min000 1:50,08 min
4 Herbert Barten Vereinigte Staaten 48 USA 1:50,1 min000 1:50,34 min
5 Ingvar Bengtsson Schweden Schweden 1:50,5 min000 1:50,86 min
6 Robert Chambers Vereinigte Staaten 48 USA 1:52,1 min000 1:52,12 min
7 Robert Chef d’Hôtel Frankreich 1946 Frankreich 1:53,0 min000 1:54,19 min
8 John Parlett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:53,4 min000 1:56,27 min
9 Niels Holst-Sørensen Danemark Dänemark 1:54,0 min000 1:56,36 min

Der US-Amerikaner Mal Whitfield galt im Finale als Topfavorit. Weitere Medaillenkandidaten waren der Jamaikaner Arthur Wint, der Neuseeländer Doug Harris und der französische Weltjahresbeste Marcel Hansenne, Harris war allerdings bereits im Halbfinale ausgeschieden. Chef d’Hôtel ging das Rennen schnell an und lag ausgangs der ersten Runde vorn. Jetzt forcierte Whitfield und riss eine Lücke zu seinen Konkurrenten. Eingangs der Zielkurve hatte er fünf Meter Vorsprung vor Wint. Der Jamaikaner konnte zwar noch einmal zu Whitfield aufschließen, erreichte ihn jedoch nicht mehr. Hansenne errang die Bronzemedaille. Die ersten Drei blieben unter 1:50 Minuten.[5]

Dem Jamaikaner Arthur Wint und dem Franzosen Marcel Hansenne gelangen die ersten Medaillengewinne ihrer Länder in dieser Disziplin.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 19 bis 21

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 248, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 22. Juli 2021
  2. Weltrekorde. 800 m Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 22. Juli 2021
  3. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 240, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 22. Juli 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 20
  5. Athletics at the 1948 London Summer Games: Men's 800 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017