Orion (Schiff, 2019)

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Orion
Die Orion beim Transport von Monopiles für den Offshore-Windpark Arcadis Ost 1
Die Orion beim Transport von Monopiles für den Offshore-Windpark Arcadis Ost 1
Schiffsdaten
Flagge Belgien Belgien
Schiffstyp Errichterschiff
Rufzeichen ORMB
Heimathafen Antwerpen
Eigner DEME
Bauwerft Cosco Shipping (Qidong) Offshore
Baunummer N829
Kiellegung 30. März 2018
Stapellauf 31. Oktober 2018
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 216,48 m (Lüa)
Breite 49,0 m
Seitenhöhe 14,69 m
Tiefgang (max.) 11,0 m
Vermessung 58.203 BRZ / 17.461 NRZ
Maschinenanlage
Maschine Dieselelektrischer Antrieb
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 44.180 kW (60.068 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12 kn (22 km/h)
Energie­versorgung 8 × Dieselgenerator (Dual Fuel)
Propeller 4 × 4500-kW-Azimuth-Thrusters, 2 × 4200-kW-Retractable-Thrusters, 2 × 2500-kW-Tunnel-Thrusters
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 60.575 tdw
Zugelassene Passagierzahl 160 Personen (einschl. Schiffsbesatzung)
Ausstattung
Hubschrauberlandeplatz

Helideck

Dynamische Positionierung

DP 3

Schiffskrane

1× 5000 t, 2× 100 t

Sonstiges
Klassifizierungen DNV
IMO-Nr. 9825453

Die Orion ist ein Errichterschiff für die kommenden Generationen von Offshore-Windkraftanlagen. Sie wurde bei COSCO in China für die belgische Unternehmensgruppe Dredging, Environmental and Marine Engineering (DEME) gebaut und 2019 abgeliefert.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Besonderheit des neuen, 216,5 Meter langen Errichterschiffes Orion ist der Schwerlastschiffskran mit einer Nennlast von 3000 Tonnen bei einer Ausladung von 50 Metern und einer Hubhöhe von rund 170 Metern über der Meereshöhe.[1] Damit können durch das Schiff nicht nur die schwersten Jackets, Monopiles und Bauteile der kommenden Generationen der Offshore-Windkraftanlagen installiert werden, sondern auch der zukünftige Rückbau von Offshore-Windanlagen soll damit erfolgen. Module und Baustrukturen der HGÜ-Plattformen bzw. der zu demontierenden Öl- und Gasförderplattformen lassen sich damit heben.

Ballastwasser kann innerhalb des Schiffes umhergepumpt werden, um es bei Belastung des Kranes in der Waagerechten zu halten.[2]

Im November 2019 begann bei Liebherr-MCCtec in Rostock die Errichtung des Schwerlastkranes vom Typ HLC 295000 der Firma Liebherr.[3] Anfang April 2020 wurde der 145 Meter lange Ausleger auf dem Drehkranz installiert.[4] Am 2. Mai brach bei einem Hebetest eines mit Wasser gefüllten, 5500 Tonnen schweren Pontons der vom niederländischen Unternehmen Ropeblock[5] hergestellte Kranhaken bei einer Belastung von 2600 Tonnen; der Kranausleger überschlug sich und brach. Dabei wurden zwölf Personen verletzt, zwei davon schwer. An Bord waren zum Unglückszeitpunkt 120 Personen.[6][7] Der Schaden wurde auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Der Schwerlastkran des Schiffes wurde bis Ende März 2022 in Rostock repariert und neu aufgebaut.[8] Das Schiff wurde Ende April 2022 an DEME abgeliefert.[9]

Spezifikationen des Schwerlastkrans[4]
Hub Hub-
kapazität
max. Aus-
ladung
max. Hubhöhe-
über Deck
Haupthub 5000 Tonnen 35 Meter 135 Meter
Hilfshub 1 1500 Tonnen 70 Meter 165 Meter
Hilfshub 2 200 Tonnen 151 Meter 175 Meter

Die installierte Gesamtleistung des Schiffes beträgt 44.180 kW. Damit erreicht die Orion eine Geschwindigkeit von rund 12 Knoten. Sie wurde mit der DP3-Fähigkeit ausgestattet, da keine Hubbeine installiert wurden. Das Schiff verfügt über Dual-Fuel-Motoren und kann mit Dieselöl oder Erdgas (LNG) betrieben werden. Zum sparsamen Verbrauch wurden Abgaskessel und Wärmetauscher eingebaut, um die thermische Energie aus den Abgasen und dem Kühlwasser zur Stromversorgung und Heizung bzw. Warmwasserversorgung zu nutzen.

Auf dem Schiff sind Einrichtungen für eine Besatzung von rund 131 Personen vorhanden, die um rund 100 Plätze vergrößert werden können.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orion – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Torben Hinz: Superkran: Grünes Licht für Liebherr. In: Norddeutsche Neueste Nachrichten. 25. Januar 2018, abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. Gerhard Hegmann: Liebherr: Kran-Fiasko in Rostock kratzt am „Made in Germany“-Bonus. In: Welt Online. 15. Juni 2020, abgerufen am 6. Juli 2020.
  3. Beeindruckende Ausmaße: Liebherr startet Bau seines Superkrans in Rostock. In: Ostsee-Zeitung. 26. November 2019, abgerufen am 3. Mai 2020.
  4. a b Heavy Lift Crane HLC 295000 erreicht nächsten Meilenstein. In: windmesse.de. 8. April 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
  5. Timo Jann: Liebherr-Kran: Haken aus Holland. In: THB - Täglicher Hafenbericht. DVV Media Group GmbH, 18. Mai 2020, abgerufen am 20. März 2022 (kostenpflichtiges Login nötig).
  6. Millionenschaden und Verletzte bei Kranunfall. Abgerufen am 3. Mai 2020.
  7. Kranunfall: Liebherr sieht Schuld bei Hakenhersteller. In: NDR 1 Radio MV. 6. Mai 2020, abgerufen am 6. Mai 2020.
  8. Pressemitteilung von Liebherr, 14. September 2020
  9. DEME’s revolutionary offshore installation vessel ‘Orion’ joins the fleet. DEME Group, 30. April 2022, abgerufen am 6. Mai 2022 (englisch).