Oskar Rümmele
Oskar Rümmele (* 6. Mai 1890 in Hausen im Wiesental; † 29. Juni 1975 in Waldkirch) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (CDU).
Leben und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Schulbesuch arbeitete Rümmele seit 1912 als Verbandssekretär bei den Evangelischen Arbeiter- und Volksvereinen in Baden. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Er war 1919/20 Geschäftsführer der Christlichen Gewerkschaften in Ulm, von 1920 bis 1924 Vorsitzender des Badischen Eisenbahner-Verbandes und von 1924 bis 1933 Vorsitzender der christlichen Gewerkschaft deutscher Eisenbahner e. V. (GdE) sowie des Gesamtverbandes Deutscher Verkehrs- und Staatsbediensteter in Berlin.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlor Rümmele 1935 aus politischen Gründen seinen Arbeitsplatz und arbeitete dann als selbständiger Kaufmann im Beherbergungsgewerbe. Er wurde zeitweise aus politischen Gründen von NS-Sicherheitsbehörden beobachtet.
Parteimitgliedschaft und Abgeordnetentätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rümmele trat zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 2.768.091).[1][2] Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitbegründer der CDU in Hinterzarten. Ab 1948 war Rümmele Bezirksleiter der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands in Karlsruhe. Rümmele gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl von 1949 bis 1957 an. Er vertrat als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Offenburg im Parlament. In der ersten Legislaturperiode war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehrswesen und in der zweiten (1953 bis 1957) dessen Vorsitzender. In dieser Funktion setzte er 1957 gegen heftigen politischen Widerstand die innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h durch, wonach die Zahl der im innerörtlichen Straßenverkehr Getöteten sank.[3] Es gelang ihm nicht, ein Tempolimit auf Autobahnen[4] durchzusetzen.[3]
Öffentliche Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rümmele war von 1948 bis 1951 Bürgermeister der Gemeinde Hinterzarten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 709.
- Siegfried Mielke, Stefan Heinz: Eisenbahngewerkschafter im NS-Staat. Verfolgung – Widerstand – Emigration (1933–1945). Metropol Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86331-353-1, S. 43, 271, 273, 276, 634 (Kurzbiografie).
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35970603
- ↑ Helmut Gewalt: Angehörige des Bundestags / I. - X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften ( vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).
- ↑ a b Holger Holzer (zeit.de 2. Februar 2019): Oskar Rümmele hätte es auch heute schwer
- ↑ er hatte 90 oder höchstens 100 km/h gefordert (Der Spiegel 42/1956, S. 22–31 online)
Personendaten | |
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NAME | Rümmele, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gewerkschafter und Politiker (CDU), MdB |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1890 |
GEBURTSORT | Hausen im Wiesental |
STERBEDATUM | 29. Juni 1975 |
STERBEORT | Waldkirch |