Osnabrücker Hügelland
Osnabrücker Hügelland | |
---|---|
Höchster Gipfel | Hesterbrink (232,5 m ü. NHN) |
Lage | Niedersachsen |
Teil des | Unteren Weserberglandes, Niedersächsisches Bergland |
Einteilung nach | Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Einzelblätter Osnabrück und Minden |
Koordinaten | 52° 16′ N, 8° 3′ O |
Fläche | 748,5 km² |
Besonderheiten | Erdgeschichtliche Formationen, Bergbau |
Mit Osnabrücker Hügelland wird die nur vereinzelt 200 m ü. NHN übersteigende Hügellandschaft im Nordwesten des Niedersächsischen Berglandes bei Osnabrück bezeichnet, die nach Norden vom Wiehengebirge und nach Süden vom Teutoburger Wald eingerahmt wird[1]. Regional und insbesondere im Tourismus sehr geläufig ist auch die Bezeichnung Osnabrücker Bergland, welche jedoch meistens keine exakt definierte physische Landschaft meint, sondern sich auf die Stadtgrenzen Osnabrücks bzw. einen engeren Radius um die Stadt bezieht. Demgegenüber reicht die naturräumliche Haupteinheit Osnabrücker Hügelland von nordwestlich Ibbenbürens bis zu den Meller Bergen nördlich Melles, hinter denen sich seine südöstliche Fortsetzung, das Ravensberger Hügelland, anschließt.
Das Osnabrücker Hügelland bildet die Kernlandschaft der kulturräumlichen Region Osnabrücker Land. Die nicht besiedelten Gebiete der insgesamt 748,5 km²[1] einnehmenden Landschaft sind ein zentraler Teil des Natur- und Geopark TERRA.vita.
Naturräumliche Gliederung
Das Osnabrücker Hügelland gliedert sich von Nord (West nach Ost) nach Süd (West nach Ost) wie folgt:[2]
- (zu Niedersächsisches Bergland)
- (zu 53 Unteres Weserbergland)
- 535 Osnabrücker Hügelland
- 535.2 Achmer Vorland (westlicher Norden)
- 535.20 Neuenkirchener Platte (westlicher Norden)
- 535.21 Gehn (östlicher Norden)
- 535.22 Vinter Niederungen (zentraler Norden)
- 535.23 Wallenbrocker Niederungen (Westen)
- 535.24 Seester Platte (Mitte)
- 535.25 Halener Sande (Osten)
- 535.0 Nördliches Osnabrücker Hügelland (Norden)
- 535.01 Barlager Sande (Westen)
- 535.00 Wallenhorster Bergland (Norden)
- 535.02 Schledehauser Hügelland (Zentrum)
- 535.03 Meller Höhen (mit Meller Bergen, Südosten)
- 535.3 Westliches Osnabrücker Hügelland (Westen)
- 535.30 Westerkappelner Flachwellenland (Norden)
- 535.31 Mettinger Vorland (Nordwesten)
- 535.32 Schafbergplatte (Westen)
- 535.33 Ibbenbürener Senke (westlicher Süden)
- 535.34 Habichtswald (mittlerer Süden)
- 535.35 Leedener Senke (östlicher Süden)
- 535.1 Haseniederung
- 535.10 Halener Niederung
- 535.11 Osnabrücker Niederung
- 535.4 Südliches Osnabrücker Hügelland (Süden)
- 535.40 Holter Hügel- und Bergland
- 535.41 Öseder Mulde
- (zu 534.0 Ohrbecker Höhen = Dörenberg nebst Nordwestausläufern)
- 535.2 Achmer Vorland (westlicher Norden)
- 535 Osnabrücker Hügelland
- (zu 53 Unteres Weserbergland)
Landschaftscharakteristik
Die höchsten Erhebungen überschreiten nur selten die 200-m-Grenze und unterschreiten damit deutlich den südlich angrenzenden Teutoburger Wald, der z. B. am Dörenberg zwischen Georgsmarienhütte und Bad Iburg 331 m ü. NHN erreicht. Das Besondere dieser losen Hügellandschaft ist die geologische Vielfalt, die auf einen kleinen Raum die letzten 300 Millionen Jahre der Erdgeschichte fast lückenlos darzustellen[4] vermag. Wichtige "Zeitzeugen" dieser geologischen Entwicklung sind der Piesberg, der Hüggel[3], der Gattberg, die Schwarzkreidegrube (beide in Vehrte) und die Saurierfährten in Barkhausen bei Bad Essen[5].
Naturschutzgebiete
Bezeichnung | Berg/Gebirgsteil/Kommune | Fläche | Landkreis | Koordinaten |
---|---|---|---|---|
Neuenkirchener Moor | Gehn – Neuenkirchen | 6,5 ha | Osnabrück | 52° 24′ 41″ N, 7° 51′ 50″ O |
Im Teichbruch | Gehn – Neuenkirchen | 6 ha | Osnabrück | 52° 24′ 36″ N, 7° 52′ 35″ O |
Harderburg | Harderberg – Georgsmarienhütte | 30 ha | Osnabrück | 52° 13′ 35″ N, 8° 3′ 11″ O |
Steinernes Meer | Gattberg – Belm | 12,7 ha | Osnabrück | 52° 19′ 40″ N, 8° 7′ 54″ O |
Obere Hunte | Holzhauser Berg – Melle | 110 ha | Osnabrück | 52° 15′ 43″ N, 8° 23′ 52″ O |
Erhebungen
Zu den wichtigsten Erhebungen des Osnabrücker Hügellandes gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):
- Hesterbrink (Moselerberg; ca. 232,5 m)[6], höchste Erhebung von Melle
- Holzhauser Berg (ca. 227 m)[7], Hunte-Quelle bei Melle-Oldendorf
- Hüggel[3] (226 m)
- Meller Berge (knapp 220 m), östliches Ende des Hügellandes
- Moselerberg (207,5 m),
- Oldendorfer Berg (203,2 m) mit der Sternwarte Melle in Melle-Oberholsten
- Westerhauser Berg (192,5 m)
- Holter Berg (190,1 m) mit der Holter Burg
- Piesberg (188 m) mit dem Museum Industriekultur Osnabrück mit dem Schwerpunkt Steinkohlebergbau
- Schafbergplatte (176,1 m) in Ibbenbüren, westliches Ende des Hügellandes
- Osterberg (173 m)
- Große Egge (166 m)
- Selberg (165,3 m)
- Großer Zuschlag (154,9 m)
- Im Kassel (153 m)
- Werscher Berg (148 m)
- Lechtenbrink (146 m)
- Harderberg (145,2 m)
- Hengelsberg (145,2 m)
- Dingelrott (141,2 m)
- Wellinger Berg (136 m)
- Halterdaren (134,3 m)
- Halter Berg (127,5 m)
- Gattberg (127,1 m) mit dem Naturschutzgebiet Steinernes Meer[8]
- Schölerberg (126) mit dem Zoo Osnabrück
- Alt-Schlederhauser Berg (124,8 m)
- Schinkelberg (123,1 m) mit dem Schinkelturm
- Haster Berg (121 m)
- Kleeberg (119,7 m)
- Hanfelder Hügel (115,5) mit der Wittekindsburg[9]
Literatur
- Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern – Das Osnabrücker Land I, Bd. 42, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0311-4
Weblinks
- Landschaftssteckbrief des BfN (hier wird in der Flächenangabe der Verdichtungsraum Osnabrück nicht mitgerechnet)
Einzelnachweise
- ↑ a b Emil Meynen, Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
- ↑ Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten
- ↑ a b c Der Hüggel ist ein Grenzfall; der auf dem nordwestlichen Sporn des Dörenbergs liegende Berg wurde im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (6. Lieferung 1959) noch als eine der höchsten Erhebungen des Osnabrücker Hügellandes geführt, wird jedoch auf dem verfeinernden Blatt Osnabrück/Bentheim (1961) dem Osnabrücker Osning, das heißt dem Nordwestteil des Teutoburger Waldes, zugerechnet.
- ↑ Museum am Schölerberg, auf osnabrueck.de
- ↑ Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.), Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern – Das Osnabrücker Land I, Bd. 42, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, S. 12ff
- ↑ Topographische Karte mit Hesterbrink (Moselerberg) (DTK 25; siehe starke Vergrößerung der Karte), auf natur-erleben.niedersachsen.de
- ↑ Der Holzhauser Berg hat keinen amtlich vermessenen Gipfelpunkt, jedoch liegt ein nicht geringer Teil des Gipfels oberhalb der 225-m-Höhenlinie.
- ↑ Artikel über das Naturschutzgebiet Steinernes Meer
- ↑ Die Ruinen der Wittekindsburg, auf rulle.de