Ossi Weiner

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Oscher-Lev „Ossi“ Weiner[1] (* 6. September 1953 in München)[2] ist ein deutscher Unternehmer, Journalist und Autor mit Schwerpunkt Computerschach.[3]

Nach dem Abitur im Jahr 1972 studierte Weiner Architektur an der TU München und schloss sein Studium mit dem Diplom ab. Danach, in der Zeit von 1977 bis 1981, arbeitete er als Journalist und berichtete über die Schachbundesliga. Außerdem gründete er in München die „erste bundesrepublikanische Schachschule“. Er gewann den späteren Großmeister Stefan Kindermann als Schachlehrer für die Schule. Im Jahr 1980 gründete er zusammen mit seinem Vater Oskar Weiner den Münchner Schachverlag, der als erster Verlag in Deutschland Schachcomputer versandte. Kurz darauf verbrachte er einige Jahre bei der Münchner Firma Hegener + Glaser (H&G), zunächst als Schachberater, dann als Marketing- und Vertriebsleiter. Es waren die Jahre, in denen H&G mit dem von Thomas Nitsche und Elmar Henne neu entwickelten Schachcomputer Mephisto Schachgeschichte schrieb, die 1984 mit der Version Mephisto IIIs im Gewinn der Weltmeisterschaft für Schach-Mikrocomputer gipfelte.[4]

Am 1. November 1983 gründete Weiner die Hobby Computer Zentrale (HCC) in der Münchner Barer Straße Nr. 32.[5] Seine guten Beziehungen zu H&G blieben bestehen, und er unterstützte Nitsche und Henne bei ihrer Entwicklungsarbeit. Besonders intensiv war ab 1985 seine Zusammenarbeit mit dem britischen Schach-Programmierer Richard Lang, der mit Nachfolgemodellen wie Mephisto Amsterdam, Mephisto Dallas, Mephisto Roma, Mephisto Almeria, Mephisto Portorose und Mephisto Lyon in den Folgejahren bis 1990 kontinuierlich den Schach-Weltmeistertitel für Mikrocomputer gewann.

Zu dieser Zeit verfasste Weiner auch seine ersten Bücher über Computerschach. Im Jahr 1983 entstand Schach dem Computer zusammen mit Hans-Peter Ketterling und Friedrich Schwenkel, und 1986 schrieb er zusammen mit Helmut Pfleger Schachcomputer – Gegner und Freund, das von Ephraim Kishon herausgegeben wurde.[6]

Weiner spielte auch selbst Schach; er wird bei der FIDE mit einer Elo-Zahl von 2245 geführt. Er gewann die 11. Deutsche Jugend-Fernschachmeisterschaft 1970/73.[7] In den 1970er Jahren spielte er in der Bundesliga für den SC Anderssen Bavaria München, mit dem er auch an der Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 1979 teilnahm. In der Bundesliga-Saison 1980/81 kam er viermal für die Mannschaft des FC Bayern München zum Einsatz.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2017 wurde Weiner Geschäftsführer der Wirtschaftsdienst GmbH des Deutschen Schachbundes[8] und war in dieser Funktion bis zum 16. November 2019 tätig.[9]

Im März 2023 zog sich Weiner im Alter von 70 Jahren aus dem Berufsleben zurück.[10]

Veröffentlichungen

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Nachspielbare Schachpartien von Ossi Weiner auf 365Chess.com (englisch)

  • Ossi Weiner (mit Mephisto Almeria) und Richard Lang nach dem Gewinn des WM-Titels 1988 in Almería, abgerufen am 3. November 2017

Einzelnachweise

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  1. Handelsregistereintrag Amtsgericht München HRB 72022 abgerufen am 21. November 2017
  2. Fernschach Nr. 7/8, Juli/August 1974, S. 177.
  3. Mister Chessman – Ein Tag bei Ossi Weiner in der Hobby Computer Zentrale in Computerschach und Spiele, Nr. 6, 1993, S. 46–49
  4. Briketts für kleine Kohle in Computerschach und Spiele, Nr. 6, 1997, S. 63–65
  5. Mister Chessman – Ein Tag bei Ossi Weiner in der Hobby Computer Zentrale in Computerschach und Spiele, Nr. 6, 1993, S. 46
  6. Mister Chessman – Ein Tag bei Ossi Weiner in der Hobby Computer Zentrale in Computerschach und Spiele, Nr. 6, 1993, S. 47
  7. Ossi Weiner Deutscher Jugend-Fernschachmeister in: Fernschach Nr. 7/8, Juli/August 1974, S. 177 (mit Foto), siehe auch ebd., S. 310 (Abschlusstabelle).
  8. Ullrich Krause: Neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsdienst GmbH. In: Homepage des Deutschen Schachbundes. 8. Dezember 2017, abgerufen am 9. Dezember 2017.
  9. Ullrich Krause: Auflösung der DSB Wirtschaftsdienst GmbH. In: Deutscher Schachbund. 25. November 2019, abgerufen am 17. November 2020.
  10. Franz Jittenmeier: 40 Jahre Schachcomputer – Ossi Weiner zieht sich ins Privatleben zurück. In: Schach-Ticker. 20. April 2023, abgerufen am 20. April 2023.