Otto von Recum
Otto Freiherr von Recum (* 3. November 1821 in Mannheim; † 7. März 1885 in Braunschweig) war ein Gutsbesitzer, Abgeordneter des Provinziallandtags der Rheinprovinz und Offizier, zuletzt im Range eines Rittmeisters.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otto war Angehöriger des Adelsgeschlechts Freiherr von Recum. Seine Eltern waren der Erbherr auf der Kauzenburg etc. mit dem Bangert bei Kreuznach Andreas Freiherr von Recum (1765–1828)
und dessen zweite Ehefrau Johanna (Jeannette) Freiin von Gemmingen-Hornberg (1791–1821).[1]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Recum besuchte die Gymnasien in Kreuznach, Mannheim und Koblenz (Abitur 1839) und studierte Rechtswissenschaften in Bonn, Heidelberg und Berlin. Als Student wurde er Mitglied der Corps Palatia Bonn und Guestphalia Heidelberg.[2] 1842 bestand er die Prüfung zum Auskultator am Landgericht Koblenz. Ab 1843 war er in Düsseldorf tätig, 1845 hielt er sich wieder in Koblenz auf. Später lebte er auf seinem Rittergut, in dieser Zeit muss er seine Wehrpflicht als Einjährig-Freiwilliger beim 9. Husaren Regiment[3] abgeleistet haben, denn er erscheint zum ersten Mal in der Rangliste von 1847[4] im Landwehr Bataillon Simmern als Secondelieutnant (Patent 12. Oktober 1846). Von 1854 bis 1860 war er stellvertretender, dann 1862 und 1865 ordentlicher Abgeordneter des Provinziallandtags der Rheinprovinz für den 2. Stand (Regierungsbezirk Koblenz-Trier-Köln). Von 1870 bis 1870 war er erneut stellvertretender Abgeordneter.[5]
Am 20. November 1860 heiratete er in Frankfurt am Main Therese Nilkens (* 10. November 1844 in Koblenz; † 17. Juli 1889 in Nizza), Tochter des Weingutsbesitzers und Weinhändlers Johann Jakob Nilkens (1784–1857)[6] und Susanna Whitaker (1813–1871)[7], mit welcher er fünf Kinder hatte, Rudolf (1861–1944)[8] GenMaj a. D., Susanna (1862–1887), Alfred (1865–1870), Alexander (1869–1870) und Maximilian (1872–1887)[9]. Otto wurde auf dem Hauptfriedhof in Bad Kreuznach in der Familiengruft[10] beigesetzt.[11]
Recum hatte am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als Rittmeister (Patent 5. März 1871[12]) teilgenommen, am 2. Januar 1872[12] nahm er seinen Abschied mit dem Kreuz der Landwehrdienstauszeichnung I. Klasse[13] gem. Ranglisten von 1871[14] und 1872[15][12]. In den ersten Jahren war er noch ohne Freiherrentitel aufgeführt, da Preußen den bayerischen Freiherrenstand ca. 40 Jahre nicht anerkannte. Die preußische Anerkennung des Freiherrenstandes datiert vom 30. November 1829. Er war Mitglied im Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen.
Otto, später Otto und Therese führten im Bangert „ein großes Haus“[16] zu Ehren der vielen – teilweise hochgestellten – Kurgäste in Kreuznach, wovon Fotoalben und Gästebücher im Recum-Archiv (I) dort zeugen.[17] Otto verkaufte das Rittergut Bangert am 3. Oktober 1881 an den Geheimen Kommerzienrat Carl Puricelli für dessen Sohn Heinrich und lebte bis zu seinem Tode in Freiburg im Breisgau.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen (1813): Geviert, 1 in Schwarz ein aufgeschlagenes goldenes Buch, 2 in Rot ein silberner Eichenzweig, 3 in Gold eine schreitende schwarze Eule, 4 in Blau auf silbernem Felsen eine silberne Burg mit Zinnenmauer u. gezinntem Turm; französische Baronskrone. Wappen (1825): Schild wie 1813; auf dem Helm mit rot-goldenen Decken 3 schwarze Straußenfedern.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vera Torunsky: Die Abgeordneten der Rheinischen Provinziallandtage und Landschaftsversammlungen, Band 1: Die Abgeordneten der Provinziallandtage und ihre Stellvertreter 1825–1888, ISBN 3-7927-1749-2, S. 381.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels Band 39 Freiherrliche Häuser B, Band IV S. 390, 477 Nr. 16, Limburg 1967
- Vierbändige großformatige, handschriftliche, reich bebilderte und mit Urkunden versehene Familiengeschichte des Franz Freiherrn von Recum von 1935 im Familienarchiv (II) zu Berlin.
- Audioguide des Museum Schlosspark in Bad Kreuznach Website auf museum.de (Abgerufen am 3. Oktober 2023)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Recum, Andreas van in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 4. Oktober 2023.
- ↑ Karl Rügemer (Bearb.): Kösener Korps-Listen. Starnberg bei München 1910, 25, 36; 112, 478
- ↑ Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee … 1847 S. 157
- ↑ Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee … 1847 S. 302
- ↑ Recum, Otto von in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 3. Oktober 2023.
- ↑ https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v6631442
- ↑ https://www.wikitree.com/wiki/Whitaker-3583
- ↑ GenTB d. Frhrl.Häuser 1871, S. 529
- ↑ GenTB d. Frhrl.Häuser 1883, S. 661
- ↑ https://www.dark-romance-photographie-und-poesie.de/s/cc_images/cache_2487577274.JPG
- ↑ Otto von Recum in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 10. Oktober 2023.
- ↑ a b c Militär-Wochenblatt 1871
- ↑ https://www.ehrenzeichen-orden.de/deutsche-staaten/landwehr-dienstauszeichnung-1-klasse-1868.html
- ↑ Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee … 1871 S. 795
- ↑ Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee … 1872 S. 685
- ↑ Beschreibung des Herrenhauses des Rittergutes auf der Webseite der Stadtverwaltung Bad Kreuznach, abgerufen am 3. Oktober 2023
- ↑ Ausstellung Die Familie von Recum … 29.11.1998-24.1.1999, Schloßparkmuseum.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser Band 1 Marburg 2017
Personendaten | |
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NAME | Recum, Otto von |
ALTERNATIVNAMEN | Recum, Otto Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Gutsbesitzer, preußischer stv. Landrat und Offizier |
GEBURTSDATUM | 3. November 1821 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 7. März 1885 |
STERBEORT | Braunschweig |