Otto Häuser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2016 um 16:19 Uhr durch Sijysuis (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto Häuser alias Ottokar Domma (* 20. Mai 1924 in Schankau (tschechisch Čankov), Tschechoslowakei; † 15. Juli 2007 in Woltersdorf) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist,[1] der vor allem mit seinen satirischen Büchern bekannt wurde, deren Hauptperson der Schüler Ottokar Domma ist. „Doma“ heißt auf Russisch „Häuser“ bzw. „daheim“ (russ.: дома [dʌˈma] = Häuser, Plural von дом [ˈdɔm] = Haus).

Biografie

Otto Häuser wuchs in Breitenbach, heute Potůčky, bei Johanngeorgenstadt im tschechoslowakischen Sudetenland auf. Es heißt, er sei wegen Aufsässigkeit gegenüber Lehrern in der 9. Klasse von der Schule verwiesen worden. Nachdem er eine Lehre als Gebrauchswerber beendet hatte, wurde er Soldat. Nach dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg wurde er Neulehrer an einer Dorfschule in Sachsen-Anhalt und später Schulleiter in Tangerhütte. Seit den 1950er Jahren war er schriftstellerisch tätig. Otto Häuser war Diplom-Pädagoge und später Oberstudienrat. Er lebte in Schöneiche bei Berlin.

Literarisches Werk

Häuser schrieb für den Eulenspiegel und verfasste Kabaretttexte, insbesondere für das Berliner Lehrerkabarett „Die Lachberater“. Gleichzeitig schrieb er in der DDR auch ernsthafte Artikel zu pädagogischen Themen im Neuen Deutschland.

Prominent ist seine „Ottokar“-Reihe: Aus der Sicht des zwölfjährigen Ottokar Domma beschrieb er satirisch den Alltag in einer ostdeutschen Schule und Familie – sowohl vor als auch nach der Wende. Diese Geschichten erschienen zunächst in der Satirezeitschrift Eulenspiegel,[2] ab 1967 in Buchform. Zur Ottokar-Reihe entstanden auch zwei Schallplatten mit Mitschnitten öffentlicher Veranstaltungen, in denen Häuser selbst las, sowie 1976 der Kinofilm Ottokar der Weltverbesserer. Die Bücher sind außerdem in mehreren Sammelbänden erhältlich, z. B. als Rückblicke eines braven Schülers (1993) oder Das dicke Ottokar-Buch (2004).

Auszeichnungen

Schriften

  • Der brave Schüler Ottokar (1967)
  • Ottokar, das Früchtchen (1970)
  • Ottokar, der Weltverbesserer (1973)
  • Ottokar, der Gerechte (1978)
  • Ottokar, der Schalk (1983)
  • Ottokar, der Philosoph (1989)
  • Ottokar und die neuen Deutschen (1991)
  • Ottokar, die Spottdrossel (1993)
  • Ottokar, der Fernsehstar (1994)
  • Ottokar, das Schlitzohr (1996)
  • Ottokar gibt Auskunft (Begleitbuch, 1997)
  • Ottokar in Philadelphia (1998)
  • Ottokar, der Flohverkäufer (2003)
  • Erinnerungen eines Großvaters (2003)
  • Mit Humor und Hinterlist (2004)

Illustriert wurden die Ottokar-Bücher ursprünglich von dem 1981 verstorbenen Karl Schrader; später übernahm Manfred Bofinger diese Aufgabe.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Otto Häuser mit Bundesverdienstkreuz geehrt. In: Der Tagesspiegel. 3. August 2006, abgerufen am 6. Juli 2013.
  2. Focus (2007) über Häuser, abgerufen am 11. April 2013