Palomar 5

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Kugelsternhaufen
Palomar 5
Aufgenommen im Rahmen der SDSS
Aufgenommen im Rahmen der SDSS
AladinLite
Sternbild Schlange
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 15h 16m 05s [1]
Deklination −00° 06′ 41″ [1]
Erscheinungsbild
Konzentrationsklasse XII
Helligkeit (visuell) +11,75 mag [1]
Winkelausdehnung 6,9′
Flächen­helligkeit 24,7 mag/arcmin²
Farbexzess
E(B-V) (Rötung)
0,03 mag
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Milchstraße
Radialgeschwindigkeit −58,6 ± 0,21 km/s [2]
Entfernung 68 kLj [2]
Absolute Helligkeit −5,17 mag
Masse ca. 5000 M
Kernradius 3,6' / 79 Lichtjahre
Gezeitenradius 16,1' / 356 Lichtjahre
Konzentration lg(rt/rc) 0,74 [1]
Alter 9,8 ± 1,4 Mrd. Jahre [3]
Metallizität [Fe/H] −1,4 [1]
Geschichte
Entdeckung Walter Baade
Katalogbezeichnungen
 GCl 32 • Pal 5 • UGC 9792 • MCG +00-39-016 • CGCG 021-061

Palomar 5 (kurz: Pal 5) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange. Pal 5 wurde im Jahre 1950 von Walter Baade entdeckt und 1955 von Albert George Wilson wiederentdeckt. Er gehört mit etwa 5.000 Sonnenmassen zu den massenärmsten bekannten Kugelsternhaufen.

Palomar 5 ist etwa 70.000 Lichtjahre von uns entfernt. Er umkreist seit ca. 10 Milliarden Jahren die Milchstraße. Während mehrerer Passagen durch die Ebene der Milchstraße verlor Pal 5 nach und nach Teile seiner Materie an die Milchstraße. Ein Teil der herausgerissenen Materie bildete zwei, etwa 15.000 Lichtjahre lange Gezeitenarme, die auch als Palomar-5-Sternstrom bezeichnet werden. Der Sternenstrom bewegt sich mit Pal 5 um die Milchstraße und enthält überwiegend massenarme Sterne. Insgesamt erlitt Pal 5 bisher einen Masseverlust von annähernd 50.000 Sonnenmassen.

In 110 Millionen Jahren wird sich Pal 5 wiederum durch die Milchstraße bewegen. Er wird in etwa 23.000 Lichtjahren Abstand vom Zentrum in ein sternreiches Areal eintreten. Hierbei wird Pal 5 vermutlich vollständig von der Milchstraße einverleibt.

Palomar 5 besitzt einen Halbmassenradius von 3,0' und eine Geschwindigkeitsdispersion mit 1,1 km/s.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, S. 376

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d William E. Harris: A Catalog of Parameters for Globular Clusters in the Milky Way. In: Astronomical Journal. Band 112, Nr. 4, 1996, S. 1487–1488, doi:10.1086/118116, bibcode:1996AJ....112.1487H.
  2. a b Eugene Vasiliev: Proper motions and dynamics of the Milky Way globular cluster system from Gaia DR2. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band 484, Nr. 2, 2019, S. 2832–2850, doi:10.1093/mnras/stz171, arxiv:1807.09775, bibcode:2019MNRAS.484.2832V.
  3. M. Salaris, A. Weiss: Homogeneous age dating of 55 Galactic globular clusters. Clues to the Galaxy formation mechanisms. In: Astronomy and Astrophysics. Band 388, 2002, S. 492–503, doi:10.1051/0004-6361:20020554, arxiv:astro-ph/0204410, bibcode:2002A&A...388..492S.