Franz Sommerfeld

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Franz Sommerfeld im Mai 2010

Franz Sommerfeld (* 15. August[1] 1949 in Leer, Ostfriesland als Franz Hutzfeldt) ist ein deutscher Studentenfunktionär, Autor, Journalist und Manager.

Leben

Sommerfeld wuchs in Leer auf und besuchte das Ubbo-Emmius-Gymnasium. Danach studierte er evangelische Theologie in Mainz. Er war seit den 1970er Jahren Mitglied der DKP. 1973 wurde er Sekretär des Marxistischen Studentenbunds Spartakus (MSB)[2] und war verantwortlicher Redakteur des MSB-Studenten-Magazins Rote Blätter. Als 1983 die Deutsche Volkszeitung (DVZ) mit der Zeitung Die Tat der VVN fusionierte wurde Sommerfeld dort Chefredakteur. Als die Basis der künftigen Beiträge betrachtete er die Erkenntnis, daß das Grundübel aller drohenden Gefahren bis hin zur Vernichtung des Planeten "der Privatbesitz an Produktionsmitteln" sei.[3] Der Journalist[4] Günter Platzdasch sah im Rückblick in der Übernahme der neuen Aufgabe, dass "der wendige Sommerfeld" nach der Fusion für „ideologische Ordnung zu sorgen“ gehabt habe.[5] Als Ende 1989 die DVZ zunächst in Liquidation ging und anschließend in der Wochenzeitung Freitag aufging, gehörte Sommerfeld nach Selbstaussage zu den Neugründern.[6]

1992 veröffentlichte Sommerfeld sein Buch Pioniere im neuen Deutschland – Westöstliche Porträts[7] im Rowohlt-Verlag. 1991 wurde er Reporter und 1997 stellvertretender Chefredakteur der Berliner Zeitung.[8] 1999 wurde er Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung und wechselte 2000 in gleicher Funktion zum Kölner Stadt-Anzeiger, wo er sich in der Folge gelegentlicher heftiger Kritik aus Kreisen der Bürgerrechtsbewegung aussetzte, so im Kontext des medialen Umgangs mit in Köln lebenden Roma unter dem journalistischen Stichwort "Klau-Kids".[9]

Seit 2005 war er als Jury-Mitglied[10] für den Theodor-Wolff-Preis tätig. 2013 wechselte er dort in das Kuratorium.[11] Im Jahre 2008 wurde er als einer der „Journalisten des Jahres“ des Medium Magazins ausgezeichnet und 2014 in die Jury berufen. 2008 veröffentlichte er das Buch Der Moscheestreit. Eine exemplarische Debatte über Einwanderung und Integration.[12] im Kiepenheuer und Witsch Verlag. 2009 wurde er in den Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg berufen und trat 2014 in den Ruhestand.

Schriften

  • Beate Landefeld/Franz Sommerfeld/Bernd Gäbler: Sackgassen und Irrwege. "Links"opportunistische Strömungen in der Studentenbewegung. Mit Beiträgen von Bernd Gäbler, Werner van Haren, Rainer Krings, Beate Landefeld, Franz Sommerfeld und Gaby Zipfel. Weltkreis, Dortmund 1979
  • Werner van Haren/Franz Sommerfeld u. a. (Hrsg.): Polen: Kirche, KOR, Kommunismus?. Plambeck, Neuss 1981
  • Franz Sommerfeld (Hrsg.): Pioniere im neuen Deutschland. Westöstliche Porträts, Rowohlt Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1993, ISBN 3-499-19365-5
  • Der Moscheestreit. Eine exemplarische Debatte über Einwanderung und Integration. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, ISBN 978-3-462-04010-4
Commons: Franz Sommerfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Sommerfeld Kopf: kress.de.
  2. Werner Rügemer: Colonia Corrupta. Münster 2002, S. 123.
  3. Editorial, in: DVZ/die tat, 6.9.1983, zit. nach: Arne Kapitza, Transformation der ostdeutschen Presse: „Berliner Zeitung“, „Junge Welt“ und "Sonntag/Freitag" im Prozess der deutschen Vereinigung, Opladen 1997, S. 90.
  4. linksnet, FAZ, Thüringer Landeszeitung, Neues Deutschland u. a.; siehe: [1].
  5. Günter Platzdasch, Marxistische Soziologie: Thomas Neumann gestorben (linksnet, 1. April 2002).
  6. Symposium zu 25 Jahre TA: Das Wichtigste bleibt der Leser, in: Thüringer Allgemeine, 13. Januar 2015.
  7. Franz Sommerfeld (Hg.): Pioniere im neuen Deutschland. Reinbek 1992.
  8. Winfried Konrad: Wie die "Berliner Zeitung" den Westen gewinnen und den Osten behalten will, Die Zeit, 14. Februar 1997
  9. Siehe Berichterstattung in der Neuen Rheinischen Zeitung: Peter Kleinert, Nach üblem Polizeieinsatz gegen Roma in Kölner Flüchtlingswohnheim Anzeige und Demo am 7. Oktober, in: NRhZ, 3. Oktober 2006, [2]; Peter Kleinert, Wie Kölner Polizei und Presse mit Roma-Flüchtlingen umgehen. „Pro Köln“ kann sich freuen, NRhZ, 6. August 2008, [3].
  10. Jury des Theodor-Wolff-Preises.
  11. Wechsel ins Kuratorium für den Theodor-Wolff-Preis.
  12. Franz Sommerfeld - Der Moscheestreit - Kiepenheuer & Witsch.