Pantoinsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Pantoinsäure
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Pantoinsäure
Andere Namen

2,4-Dihydroxy-3,3-dimethylbutansäure (IUPAC)

Summenformel C6H12O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 470-29-1
PubChem 848
ChemSpider 825
DrugBank DB01930
Wikidata Q2396216
Eigenschaften
Molare Masse 148,07 g·mol−1
Siedepunkt

110–125 °C (bei 11 mmHg)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pantoinsäure (Trivialname) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydroxycarbonsäuren, die auch natürlich vorkommt. Die Salze der Pantoinsäure werden als Pantoate bezeichnet. Das Amid mit β-Alanin ist Pantothensäure. Somit ist die Pantoinsäure auch eine chemische Unterheit des Coenzym A.

Isomere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pantoinsäure kann in zwei enantiomeren Formen (D- und L-Pantoinsäure) vorliegen.

Isomere von Pantoinsäure
Name D-Pantoinsäure L-Pantoinsäure
Andere Namen (R)-Pantoinsäure (S)-Pantoinsäure
Strukturformel
CAS-Nummer 1112-33-0 1112-32-9
470-29-1 (unspez.)
PubChem 439251 6323462
848 (unspez.)
Drugbank
DB01930 (Pantoat)
Wikidata Q23054703 Q55973849
Q2396216 (unspez.)

Biosynthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bakterien entsteht Pantoinsäure durch Hydroxymethylierung von α-Ketoisovalerat[3] durch das Enzym Ketopantoathydroxymethyltransferase, gefolgt von Hydrierung der Carbonylgruppe durch das Enzym Ketopantoatreduktase und NADPH.[4]

Chemische Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pantoinsäure wurde erstmals 1904 von Erhard Glaser synthetisiert, welcher jedoch dieser weniger Interesse entgegenbrachte als dem daraus gebildeten Lacton, das als Nebenprodukt in seiner Synthese anfiel.[1] Die Synthese geht von dem Kondensationsprodukt von Isobutyraldehyd und Formaldehyd aus (einer damals als Methyloldimethylacetaldehyd bezeichneten Substanz), welches mit Kaliumcyanid in Diethylether zum Cyanhydrin umgesetzt wird. Das Cyanhydrin wird dann sauer verseift, wobei die Pantoinsäure als Hauptprodukt entsteht.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chemische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Pantoinsäure bildet sich unter entsprechenden Bedingungen (sauer) das Pantolacton.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c E. Glaser: Über die Einwirkung von Blausäure auf Methyloldimethylacetaldehyd. In: Monatshefte für Chemie. Band 25, Nr. 1, 1904, S. 46–54, doi:10.1007/bf01540191.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu α-Ketoisovalerat: CAS-Nummer: 759-05-7, EG-Nummer: 212-065-4, ECHA-InfoCard: 100.010.969, PubChem: 49, ChemSpider: 48, DrugBank: DB04074, Wikidata: Q2823217.
  4. T. P. Begley, C. Kinsland, E. Strauss: The biosynthesis of coenzyme A in bacteria. In: Vitamins & Hormones. Band 61, 2001, S. 157–171, doi:10.1016/S0083-6729(01)61005-7.