Paul Bertololy

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Paul Bertololy als Heidelberger Rhenane
Bertololy (Mitte) am Tag der Verleihung des Oberrheinischen Kulturpreises, 18. Oktober 1969
Grabdenkmal für Paul Bertololy auf dem Friedhof in Souffelweyersheim

Paul Bertololy (* 12. Februar 1892 in Frankenthal, Pfalz; † 28. November 1972 in Lembach, Elsass) war deutscher Arzt und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren als Sohn des Arztes Karl Bertololy aus Coswig (Sachsen) verbrachte Paul Bertololy seine Kindheit in der Pfalz. Nach dem Schulbesuch in Lambrecht, Neustadt an der Weinstraße, Grünstadt,[1] München, Aalen und Gmünd studierte er Medizin in Heidelberg, Straßburg und Freiburg. In Heidelberg gehörte er dem Corps Rhenania an, dessen Geschichte ihn zu der kulturhistorischen Novelle Alt-Heidelberg, ewiger Studententraum inspirierte.

1919 promovierte er als Mediziner und ließ sich später als Landarzt in Lembach im Elsass nieder. Bertololy verfasste Romane, Novellen, Kurzgeschichten und Hörspiele, die im Paul List Verlag München, bei der Pfälzischen Verlagsanstalt in Neustadt an der Weinstraße, im Hohenstaufen-Verlag (Bodman) und im Verlag Alsatia in Freiburg erschienen. Er war Träger mehrerer Literaturpreise, u. a. des Oberrheinischen Kulturpreises der J. W. von Goethe-Stiftung in Basel 1969 und des René-Schickele-Medienpreises 1973 (posthum). Die elsässische Gemeinde Lembach ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger.

Seine letzte Ruhestätte fand Berololy auf dem Friedhof in Souffelweyersheim.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine Frau geht vorbei (Roman, 1931)
  • Dora Holdenrieth (Roman, 1933)
  • Vision der Gotik (Roman, 1936)
  • Liebe (Roman, 1942)
  • Die Verfemten (Novellen, 1947)
  • Passion (Novellen, 1947)
  • Aphorismen (1948)
  • Die Tat des Emil Thoman (Roman, 1949)
  • Die Lausbuben (Romane, 1952)
  • Im Angesicht des Menschen (Roman, 1956)
  • Die Herzogin (Novellen, 1958)
  • Heimkehr (Novellen, 1960)
  • Alt-Heidelberg – ewiger Studententraum (Novelle, 1962)
  • Die Kreuzfahrt des Ritters vom Wasigenstein (Roman, 1973)
  • Der Venuswagen des Dr. Raley (Roman 1984)
  • Die Katze, die Frau und der Mörder (Hörspiel, 1978)
  • Maiana oder die lachende Verdammnis (Satire, 1963/64)
  • Der Schrei aus der Nacht (Kriminalnovellen)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • O. Bischoff: Paul Bertololy. In: Welt am Oberrhein 5 (1956)
  • Ernestine Fuhrmann-Stone: Dichter und Landarzt im Unterelsaß. In: Deutsches Ärzteblatt 1970/7, S. 553
  • Dr. med. Paul Bertololy. Ein Leben als Arzt und Schriftsteller.... In: Der Convent 1970/9, S. 223
  • Robert Paschke: Paul Bertololy ... Corpsstudent, Dichter und Arzt. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch für corpsstudentische Geschichtsforschung 16 (1971), S. 160–176
  • Gero von Wilpert: Deutsches Dichterlexikon. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch zur deutschen Literaturgeschichte (= Kröners Taschenausgabe. Band 288). 3., erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1988, ISBN 3-520-28803-6.
  • Paul Bertololy. In: Charles Schlosser: Lembach. Au fil du temps. [Lembach 2014], S. 185f.
  • Charles Schlosser: Paulo Bertololy. Médecin et écrivain. Bernardswiller 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 200-Jahrfeier des Progymnasiums Grünstadt, Liste der noch lebenden Schüler, Riedel Verlag, Grünstadt, 1929, S. 3