Paula Monjé

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Paula Monjé (* 11. Juni 1844[1] in Düsseldorf; † 4. Mai 1919 ebenda) war eine deutsche Malerin der Düsseldorfer Schule.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paula Monjé war die Tochter von Hermann Monjé (1807–1849) aus Wesel,[2][3] seit 1836 evangelischer Divisionsprediger an der Düsseldorfer Garnisonskirche, und der Maria (* 1809), eine geborene Bölling aus Düsseldorf. Clara Pauline Agathe wurde auf der Poststraße geboren[4] und erhielt ihre künstlerische Ausbildung, nach dem Besuch der Luisenschule, nicht an der Kunstakademie Düsseldorf, sondern privat bei Eduard Gebhardt und Wilhelm Sohn.[5] Ihre Mitstudentinnen waren Julia Schily-Koppers, Sophie Meyer, Margaret Harte und Margarete Loewe.[6] In Paris studierte Monjé im Atelier von Jean Baptiste Courtois (1819–1870).[7] Studienreisen führten sie in die Niederlande und nach Italien. Monjé malte vor allen Porträts und Genrebilder. Sie war Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft[8] sowie im Verein Düsseldorfer Künstlerinnen und dem Verein der Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Unterstützung und Hülfe[9] und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, darunter von 1878 bis 1884 an den Berliner Akademie-Ausstellungen in der Kunstbaracke und 1894 an der Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast München. Seit Ende der 1870er Jahre war sie regelmäßig auf Ausstellungen der Düsseldorfer Galeristen Eduard Schulte und Bismeyer & Kraus vertreten. Seit 1890 orientierte sich Monjé auch nach Berlin, behielt den Wohnsitz und das Schüleratelier weiterhin in Düsseldorf. 1893, 1894, 1895, 1897, 1899 und 1899 stellte sie auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus und war von 1890 bis 1894 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen, wo sie 1891 den ersten Preis in einem von dessen Wettbewerben erhielt. Als Mitglied des Malkasten Künstlerverein trug sie für die Jubiläums-Ausstellung in der Kunsthalle mit dem Bildnis von Edmund Henoumont bei.[10][11] Ihr Atelier befand sich in der Zeit zwischen 1895 und 1901 im Eiskellerberg, zeitgleich mit den Malern Carl Becker Wilhelm Döringer, Heinrich Otto, Rudolf Zahner (1825–1903) und Hugo Zieger.[12] Danach bis zu ihrem Tod zog sie sich an ihre Privatanschrift in der Rochusstraße zurück, wo sie sich eine Wohnung mit ihrer jüngeren Schwester Eugenie (* 1845)[13] teilte.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildnis einer Frau in altdeutschem Kostüm, 1878
  • Patrizierin (Porträt einer alten Dame), 1878[14], Nationalgalerie Berlin (verschollen)
  • Bildnis einer Frau in altdeutschen Kostüm, 1878
  • Lachende Alte, 1878
  • Deutsches Volksfest im 16. Jahrhundert, 1883[15][16], Nationalgalerie Berlin[17]
  • Bildnis einer jungen Dame, 1888[18]
  • Puttenkonzert, 1889[19]
  • Portrait of a Noble Woman, Haynes Fine Art at the Bindery Galleries[20]
  • Edmund Henoumont, 1893
  • Damenbildnis und Porträt, 1894[21]
  • Kniebild von Robert Zelle, Öl auf Leinwand, H 129 cm × B 95 cm, um 1895, Stadtmuseum Berlin[22][23]
  • Porträt einer Dame, 1897[24]
  • Männer am Kamin, 1904, Alte Nationalgalerie[25]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paula Monjé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Civilstand der Stammgemeinde Düsseldorf. Geburten. Den 11. Juni. Clara Pauline Agathe, T. des Divisions-Predigers Hermann Gerhard Monje, Poststr. In: Düsseldorfer Zeitung. (No. 185) vom 5.7.1844 (uni-duesseldorf.de)
  2. Ab 1836 Pfarrer in Düsseldorf – Vgl. Jochen Gruch (Hrsg.): Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland. Band III, Bonn 2018, Nr. 8800
  3. Hermann Gerhard Monjé, genealogisches Datenblatt im Portal heidermanns.net, abgerufen am 4. Oktober 2020
  4. Monje, H., Divisions-Prediger, Poststr. 1317. In: Vollständiger Adreß-Kalender und Wohnungs-Anzeiger der Stadt Düsseldorf, S. 84 (uni-duesseldorf.de)
  5. Findbuch 212.01.04 (Excel). Schülerliste der Kunstakademie Düsseldorf aus den Jahren 1830–1895 im Bestand BR 0004 Regierung Düsseldorf Präsidialbüro Nr. 1558 bis Nr. 1562 (Memento des Originals vom 11. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archive.nrw.de, auf archive.nrw.de, abgerufen am 27. Januar 2017
  6. Eine Malerin von hoher Qualität, Heimatverein und Stadtmuseum stellen Schily-Koppers-Raum vor, Pressemitteilung der Stadt Borken, vom 8. Februar 2008, abgerufen am 12. März 2016
  7. In Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 7, Sauer, München, 2007, ISBN 978-3-598-25037-8, S. 179 wird ein Jean Baptiste Courtois genannt, wobei es sich nicht um den italienischen Kirchenmaler und Kupferstecher Jean-Baptiste Courtois mit französischer Herkunft handeln kann. Nachtrag S. 234 nennt Jean Baptiste Courtois frz. Maler (1819–1870).
  8. Mitglieder der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft im Jahre 1890, auf wladimir-aichelburg.at, abgerufen am 12. März 2016
  9. Karl Bone: Düsseldorf und seine Umgebung Städtebilder-Verlag, Zürich, 1890. Anhang. Kurzer Fremdenführer. S. 72
  10. Katalog für die Jubiläums-Ausstellung des „Malkastens“ bei der Gelegenheit seines 50. Stiftungsfestes, Juli 1898, Bildnisse der Mitglieder. S. 13
  11. Edmund Henoumont (1831–1910) war Hauptmann a. D., Dichter und Schriftsteller sowie „Ehrenbaas“ des Düsseldorfer Wanderbundes und gehörte mit Otto Erdmann (Maler) dem „Kaiserfest-Comité des Künstlervereins ‚Malkasten‘“ an, das 1877 den Besuch Wilhelm I. im Künstlerhaus „Malkasten“ vorbereitete.
  12. Monjé, Paula, Rochusstr. 25, Atelier: Eiskellerberg 1; , Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1901, S. 891
  13. Civilstand Geburten 19. September 1845: Eugenie, Emilie, T. des Division-Predigers Monje, Pempelfort., in Düsseldorfer Kreisblatt und Täglicher Anzeiger, Nr. 272, vom 6. Oktober 1845
  14. Verzeichniss der Werke lebender Künstler ausgestellt im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz (1878)
  15. Bild: Deutsches Volksfest im 16. Jahrhundert
  16. Verzeichniss der Werke lebender Künstler ausgestellt im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz (1884)
  17. Paula Monjé: Deutsches Volksfest im 16. Jahrhundert, Bild gelangte als Geschenk der Künstlerin 1888 in die Nationalgalerie, auf smb-digital.de
  18. Bildnis einer jungen Dame (Memento des Originals vom 13. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.auktionshaus-stahl.de, auf Auktionshaus Stahl, abgerufen am 12. März 2016
  19. Puttenkonzert, 1889, auf Lotissimo, abgerufen am 12. März 2016
  20. Portrait of a Noble Woman
  21. Illustrierter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im Glaspalast, Franz Hanfstaengl Kunstverlag, München, 1894
  22. Bildnis Robert Zelle – Oberbürgermeister von Berlin, Paula Monjé, um 1895 (Inventarnummer GEM 65/23), auf Stadtmuseum Sammlung Online, abgerufen am 4. Dezember 2017
  23. Monjé, Paula, Kniebild Robert Zelle, Oberbürgermeister von Berlin, auf Lost Art, abgerufen am 12. März 2016
  24. Porträt einer Dame, 1897 (Memento des Originals vom 12. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/auctionata.de, auf Auctionata
  25. Das Ehepaar Kaupmannsennecke übergab das Gemälde „Männer am Kamin“ von Paula Monjé als großzügige Schenkung an die Sammlung der Nationalgalerie. auf Staatliche Museen zu Berlin (smb.museum/nachrichten), vom 12. Februar 2020