Pears Jüdischer Campus
Der Pears Jüdischer Campus ist eine jüdische Bildungs- und Begegnungsstätte im Berliner Ortsteil Wilmersdorf des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Er befindet sich direkt neben dem Jüdischen Bildungszentrum Chabad Berlin der Jüdischen Gemeinde Chabad Lubawitsch, die auch Bauherrin war. Die Eröffnung des Baus fand 2023 statt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ideen für einen Campus gab es seit 2013, die Grundsteinlegung war 2018, das Richtfest 2020, die Eröffnung war am 25. Juni 2023. Die Baukosten beliefen sich auf rund 40 Millionen Euro. Benannt ist der Campus nach dem Hauptsponsor, der britischen Pears Foundation (William Pears Group). Auch die öffentliche Hand finanzierte einen großen Teil der Kosten.
Trägerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Träger ist eine Stiftung, deren Vorsitzender der Rabbiner Yehuda Teichtal ist. Das Kuratorium der Stiftung besteht aus Iris Berben, Kai Diekmann, Mathias Döpfner, Alexander Otto und Josef Schuster (Stand: 2023).[1] Direktorin des Campus ist Bella Zchwiraschwili.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Campus ist das bisher größte jüdische Bauprojekt in Deutschland und der erste jüdische Campus in Berlin nach der Shoa.[2] Der Entwurf zu dem siebengeschossigen Bau mit geschwungenem Grundriss, der von oben betrachtet an ein Neugeborenes erinnern soll,[3] und die Fassadenverkleidung aus bläulichem Klinker stammen vom Architekturbüro Tchoban Voss.[4] An den Seitenwänden der über zwei Stockwerke reichenden Eingangshalle hängt die Lichtinstallation Baum des Lebens.[5] Den Eingangsbereich schützt eine vorgelagerte Sicherheitsmauer aus Beton, das bunte Graffiti darauf mit Szenen jüdischen Lebens schuf der Berliner Künstler Tobo. Um das Bauwerk herum entsteht eine begrünte Anlage für Spiel, Sport und Freizeit.[6] Das Areal insgesamt ist durch eine Panzerglaswand von den Nachbargrundstücken getrennt.[7][8]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das inhaltliche Konzept des Campus fußt auf den drei Säulen Bildung, Kultur und Sport. Er beinhaltet auf rund 8000 m² unter anderem eine Kita für 200 Kinder, eine Schule (Grundschule und Gymnasium) für 350 Schüler, eine auch als Veranstaltungssaal nutzbare Sporthalle, ein Kino, eine Bibliothek, einen Musiksaal, ein Kunstatelier, ein Co-Working-Space und ein koscheres Café.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- HOME – Pjc Campus. In: pjcampus.com.
- Christine Schmitt: Das blaue Haus. In: juedische-allgemeine.de. 28. Mai 2023 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jana Erdmann: Parlamentspräsident Dennis Buchner besucht den Jüdischen Campus – Abgeordnetenhaus Berlin. In: parlament-berlin.de. 15. Dezember 2021, abgerufen am 26. Juni 2023.
- ↑ Christoph Strack: Ein „Jüdischer Campus“ in Berlin. In: dw.com. 25. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
- ↑ Startseite: Für eine „lebendige Zukunft“: Jüdischer Campus in Berlin vor der Eröffnung. In: berlin.de. 23. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
- ↑ Projekte – Tchoban Voss Architekten. In: tchobanvoss.de. Abgerufen am 28. Juni 2023.
- ↑ Nadine Schmidt, Hafsa Khalil: Germany's biggest Jewish educational and cultural center to open in Berlin – CNN. In: edition.cnn.com. 23. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Stiftung Lebendige Stadt. In: lebendige-stadt.de. 1. März 2020, abgerufen am 26. Juni 2023.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Menü. In: sueddeutsche.de. 12. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
- ↑ Karla Rabe: Ein Zeichen für Weltoffenheit: Erste jüdische Graffiti-Wand enthüllt. In: berliner-woche.de. 17. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
Koordinaten: 52° 29′ 34,7″ N, 13° 18′ 27,3″ O