Personen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation
Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation war eine der größten Widerstandsorganisationen während des Zweiten Weltkrieges in Deutschland. Sie bildete sich in Berlin und hatte Kontakte in viele andere Regionen. Sie wird deshalb in der Literatur auch als Operative Leitung der KPD bezeichnet. Es gehörten aber nicht nur Kommunisten zu den Gruppen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation.
Zu den 506 bekannten Personen gehörten etwa 200 vor 1933 zur KPD, 22 zur SPD bzw. SAP und rund 200 waren parteilos; jede vierte war eine Frau. 160 Männer und Frauen waren vor 1933 gewerkschaftlich organisiert, über 60 davon im DMV.[1]
Bei den Personen, die außerhalb Berlins wirkten, ist der jeweilige Ort oder die Region angegeben.
A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bernhard Almstadt (1897–1944), Geschäftsführer des Arbeiter-Sport-Verlages, Todesurteil
- Judith Auer (1905–1944), Stenotypistin, KWO, Todesurteil
B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Willi Bänsch (1908–1944), Schlosser
- Bernhard Bästlein (1894–1944), Feinmechaniker, Todesurteil
- Karl Baier (1887–1973)
- Julius Balkow (1909–1973), Maschinenbau-Ingenieur, zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt
- Richard Bergow (1896–?), Stuckateur, 12. Juli 1944 verhaftet, 14. April 1945 befreit
- Ernst Beuthke (* 3. März 1903; † 11. August 1943 im Industriehof des KZ Sachsenhausen), Spanienkämpfer
- Charlotte Bischoff (1901–1994), Stenokontoristin, Die Innere Front
- Margarete Blank (1901–1945), Leipzig, Ärztin
- Max Borrack (1901–1945), Handelsvertreter, Todesurteil
- Marta Borrack, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt
- Hermann Bruse (1904–1953), Magdeburg, Maler und Graphiker, Todesurteil
D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hermann Danz (1906–1945), Magdeburg, Schmied, Todesurteil
- Franz Demuth (1895–1971), Hamburg/Berlin
- Georg Dimentstein, (1897–1945), Berlin, Künstler, Todesurteil
- Georg Dünninghaus (1893–1953), KPD-Funktionär
E[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Otto Engert (1895–1945), Leipzig, Zimmermann, Todesurteil
- Fritz Emrich (1894–1947), Schneider
F[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Siegfried Forstreuter (1914–1944), Werkzeugdreher in Berlin, KPD Mitglied, Todesurteil
- Alfred Frank (1884–1945), Leipzig, Maler und Grafiker, Todesurteil
G[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Max Grabowski (1897–1981) Die Innere Front
- Otto Grabowski (Berlin), (1892–1961) Die Innere Front
- Otto Grabowski (Wildau), Wildau (1901–1944)
- Grete Groh-Kummerlöw (1909–1980), Plauen, Textilarbeiterin
H[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Auguste Haase (1899–1945), Zepernick, Todesurteil
- Bruno Hämmerling, (1896–1944), KWO, Todesurteil
- Willi Heinze (1910–1945), Schneider, Todesurteil
- Wolfgang Heinze (1911–1945), Leipzig, Jurist, Todesurteil
- Reinhold Hermann (1885–1945), Buchdrucker
- Willy Hielscher (1904–1945), Todesurteil
- Paul Hinze (1906–1945), Fleischer, Todesurteil, verhaftet im April 1944
- Paul Hirsch (1907–1945), Werkzeugmacher, verhaftet im Juli 1944, Flucht auf Weg zum VGH, gestorben August 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft
- Josef Höhn (1902–1945),
- Arthur Hoffmann (1900–1945), Leipzig
- Cäsar Horn (1900–1945),
J[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Franz Jacob (1904–1944), Maschinenschlosser
- Hans Jendretzky (1897–1992), Schlosser
- Paul Junius (1901–1944), Maschinenschlosser, Askania Werke, Todesurteil
K[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hugo Kapteina (1903–1945), Konstrukteur
- Gerhard Kaun (1911–1944)
- Hans Kiefert (1905–1966), Tischler
- Helene Kirsch (1906–1999), Metallarbeiterin
- Kurt Kresse (1904–1945), Leipzig
- Johannes Kreiselmaier (1892–1944), Oberstabsarzt, Berlin, durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt
L[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Ladé (1909–1945), Konstrukteur, Askania-Werke in Berlin-Mariendorf
- Maria Langner (1901–1967), Schriftstellerin, sie wurde zu einer Zuchthausstrafe verurteilt
- Hugo Launicke (1909–1975), Bauarbeiter
- Georg Lehnig (1907–1945), Mechaniker
- Otto Lemm, Wildau
- Emil Leo, Frohnau
- Walter Leu (1908–1944), Maschinenschlosser
- Eva Lippold (1909–1994), Magdeburg, Stenotypistin
M[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Arthur Magnor, unterstützte Willy Hielscher
- Hildegard Margis (1897–1944), Autorin
- Hubert Materlik (1895–1944), Magdeburg
- Franz Moericke (1885–1956), Modelltischler
N[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Theodor Neubauer (1890–1945), Thüringen, Soziologe,
- Gertrud Neuhof (1901–1987), Frohnau, Stenotypistin
- Erwin Nöldner (1913–1944), Schlosser
P[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johannes Pauka (1897–1945), Sattler
- Rudolf Peter (1889–1945), Buchbinder
- Fritz Plön (1906–1944), Schweißer
- Magnus Poser (1907–1944), Thüringen
- Lydia Poser (1909–1984), Thüringen
- Erich Prenlau[2] Niederlehme
R[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Friedrich Rödel (1904–1945), Magdeburg
- Kurt Rühlmann (1903–1945), Schlosser, Todesurteil
S[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Georg Sacke (1902–1945), Leipzig, Historiker
- Anton Saefkow (1888–1944)
- Willi Sänger (1894–1944), Arbeitersportler, Kurier nach Leipzig zur Schumann-Engert-Kresse-Gruppe, Todesurteil
- Johann Schellheimer (1899–1945), Magdeburg
- Alfred Schmidt (1895–1985), Leipzig, Brauereiarbeiter
- Franz Schmidt, (?–1944), KWO, Todesurteil
- Paul Schütze, Wildau
- Egmont Schultz
- Marga Schumacher, Frohnau
- Georg Schumann (1891–1945), Leipzig, Werkzeugmacher, Todesurteil
- Martin Schwantes (1904–1945), Magdeburg
- Georg Schwarz (1896–1945), Leipzig
- Rudolf Seiffert (1909–1945), Siemens
- Wilhelm Selke (1893–1945), Ullstein, Todesurteil
- Hans Ludwig Sierks (1877–1945), Leipzig
- Ernst Siebert (1916–1994), Die Innere Front
- Kurt Sindermann (1904–1945), Dresden
- Willi Stoph (1904–1999), Maurer
- Johanna Steinbach (1894– nach 1968), Kreuzberg, Lebensgefährtin von Bruno Hämmerling und Mutter von Ursula Marx, überlebte das KZ Ravensbrück
- Stanislaus Szczygielski (1902–1945), Todesurteil
T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gertrud Temlitz, Schönow
- Ferdinand Thomas (1913–1944)
- Ella Trebe (1902–1943)
- Herbert Tschäpe (1904–1945),
V[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Elli Voigt (1912–1944), Schönow, Todesurteil
- Fritz Voigt (1906–?)
W[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Helmut Wagner (1911–1944), hingerichtet im Zuchthaus Brandenburg am 4. Dezember 1944
- Marta Wagner
- Lisa Walter
- Georgi Wassiljew, Organisator des Widerstands in mehreren Kriegsgefangenenlagern, dem im Frühsommer 1944 die Flucht mit Hilfe von Willy Hielscher und Arthur Magnor gelang
- Gustav Wegener (1908–1944), Todesurteil
- Arthur Weisbrodt (1909–1944)
- Wilhelm Weiß (1901–1946)
- Richard Wenzel (1904–1980)
- Emil Wölk (1903–1944)
Z[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel für Paul Hirsch, Paul Junius, Karl Ladé, Kurt Rühlmann, Stanislaus Szczygielski, Hermann Wolff und Walter Zimmermann in Berlin-Mariendorf
- Walter Zimmermann (8. Februar 1910 Berlin – 8. Januar 1945 Zuchthaus Brandenburg). Zimmermann war SPD-Mitglied und arbeitete als Feinmechaniker bei den Askania Werken in Mariendorf. Dort bildete er gemeinsam mit Paul Hirsch, Paul Junius, Karl Ladé und einigen anderen Personen, die sich bereits aus dem organisierten Arbeitersport kannten, den Kern der dortigen Betriebsgruppe der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation.[3] Karl Lade, Kurt Rühlmann und Walter Zimmermann wechselten 1943/44 in das Zweigwerk der Askania Werke in Weißensee, wo sie sich weiterhin im Widerstand engagierten.[4] Die Gruppe unterstützte ausländische Zwangsarbeiter, sammelte für sie Lebensmittel, Medikamente und Kleidung, verbreitete Flugblätter mit Nachrichten von „Feindsendern“ über den tatsächlichen Kriegsverlauf und verübte eine Reihe von Sabotageaktionen im Betrieb, der kriegswichtige Präzisionsinstrumente herstellte. 21 Mitglieder der Gruppe wurden im Verlauf einer Verhaftungswelle durch die Gestapo festgenommen, darunter Walter Zimmermann am 25. Juli 1944. Sie wurden wegen Hochverrats, Feindbegünstigung und Nichtanzeige dieser Delikte angeklagt.[5] Alle Festgenommenen wurden am 30. November 1944 vom Volksgerichtshof verurteilt, vier davon, Karl Ladé, Kurt Rühlmann, Stanislaus Szczygielski und Walter Zimmermann, zum Tode.[6]
- Gerhart Ziller (1912–1957), Maschinenbau-Ingenieur, 1944–45 im KZ Sachsenhausen und im Gefängnis Leipzig
- Paul Zobel (1891–1945), Verlagsredakteur
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Personen der „Roten Kapelle“
- Personen des 20. Juli 1944
- Personen der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe
- Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe A, Analysen und Darstellungen, Band 4); Hentrich und Hentrich: Teetz 1998, ISBN 3-933471-08-7
- Annette Neumann, Susanne Reveles, Bärbel Schindler-Saefkow: Berliner Arbeiterwiderstand 1942–1945. „Weg mit Hitler – Schluß mit dem Krieg!“ Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation. Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen e.V.: Berlin 2009
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Annette Neumann: Betriebszellen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation
- ↑ Wildauer Rundschau
- ↑ Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Lukas Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-936872-94-5, S.588.
- ↑ Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Lukas Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-936872-94-5, S.592.
- ↑ Annette Neumann: Betriebszellen der Saefkow-Jacob-Baestein-Organisation. Vortrag am 22. Januar 2009. S. 6-8, abgerufen am 4. April 2015 (PDF; 28 kB).
- ↑ Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Lukas Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-936872-94-5, S.592.