Peste Noire

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Peste Noire

Peste Noir in Oslo, Norwegen, 2008.
Allgemeine Informationen
Herkunft La Chaise-Dieu, Frankreich
Genre(s) Black Metal
Gründung 2000
Gründungsmitglieder
La sale Famine de Valfunde Ardraos
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gutturaler Gesang, Gitarre, Bass
La sale Famine de Valfunde Ardraos
Audrey Sylvain (seit 2007)
Andraos (seit 2012)
Ehemalige Mitglieder
Neige (2000–2005)
Schlagzeug
Winterhalter (2006–2008)
Schlagzeug
Andy Julia (2009)
Schlagzeug
Vicomte Chtedire de Kroumpadis (2011)
Bass
Argoth (2000–2005)
Bass
Indria Saray (2006–2008, 2011)
Bass
Ragondin (2009)

Peste Noire (frz. für Schwarze Pest, auch Kommando Peste Noire (KPN)) ist eine seit 2000 aktive Black-Metal-Band aus La Chaise-Dieu, Frankreich.

Bekannte ehemalige Musiker bei Peste Noire sind Neige und Winterhalter, die für ihre Musik in anderen französischen Bands wie Alcest, Amesoeurs und Les Discrets Bekanntheit erlangen konnten. Die Band steht in Verdacht, eine NSBM-Band zu sein und hat Kontakte ins rechtsextreme Milieu.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peste Noire in Lyon, 2007.

Peste Noire wurde im Jahr 2000 von La sale Famine de Valfunde in La Chaise-Dieu in der Nähe von Avignon unter dem Namen Dor Daedeloth gegründet. Als Schlagzeuger stieß im Jahr 2001 der Multiinstrumentalist und spätere Alcest-Gründer Neige hinzu.[1][2] Als Bassist wirkte Argoth mit. Gemeinsam entstanden die Demos Aryan Supremacy, Mémoire Païenne und Macabre transcendance....

Im Jahr 2006 rekrutierte Famine in Winterhalter und Indria Saray zwei neue Musiker, Neige hingegen wurde aus der Band geworfen und auch Argoth verließ Peste Noire, dass das Debütalbum La Sanie des siècles - Panégyrique de la dégénérescence als Trio über das französische Plattenlabel De Profundis Éditions herausgegeben wurde.[3][4][5] Ein Jahr später erschien mit Folkfuck folie das zweite Album.

Mit einer anderen Besetzung – Winterhalter und Indria wurden durch A. und Ragondin ersetzt – veröffentlichte Peste Noire im März 2009 das Album Ballade cuntre lo Anemi francor.[6] Nachdem die Musiker in die Auvergne übersiedelten und 2011 ihre eigene Untergrundplattenfirma La mesnie Herlequin gründeten, erschienen mit L'Ordure à l'état Pur, Peste Noire und La Chaise-Dyable.[7]

Musik und Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Leitmotiv von Peste Noire stellt der Satanismus dar, wobei sich die Musiker hauptsächlich auf den indoeuropäischen Teufel und Dämonen anstelle des jüdischen Satans berufen.[8] Laut Famine spielen Peste Noire „Gothic Fantastique Grotesque, Archeafuturist Black Metal“.[9][10] Famines Vision des Black Metal basiert auf Nationalismus.[11] Er beschreibt, dass Peste Noire stolz auf ihre französische kulturelle Geschichte, vor allem während des Mittelalters sei. Die Texte sind auf den ersten Werken auf Mittelfranzösisch geschrieben und verarbeiten Texte von französischen Dichtern wie François Villon, Geoffroy de Paris, Christine de Pisan, Guillaume de Machaut, sowie von modernen Autoren wie Charles Baudelaire, Paul Verlaine, Tristan Corbière und Robert Brasillach.

Peste Noire ziehen ihre musikalische Inspiration von Black-Metal-Pionieren wie Burzum, Mütiilation und Vlad Tepes.[3] Auf den neueren Werken zählen auch Einflüsse des Folk, Anarcho-Punk und sogar des Neoklash.[12]

Peste Noire stehen in Verdacht, eine NSBM-Band zu sein.[13][14][10] Famine selbst sagt, dass die Musiker bei Peste Noire allesamt stolze Nationalisten seien. Auch erklärte er, weshalb das Konzept der Gruppe auf dem Nationalismus basiert:

“Black Metal is the musical memory of our bloodthirsty ancestors of blood, it is the marriage of Tradition, of old racial patrimony with fanaticism, with the rage and the rashness of a youth now lost. It is a CHTHONIC religion: a cult of the EARTH and a return to it, therefore a nationalism; a cult of what is BELOW the earth: Hell – the adjective “chthonic” applies to the Infernal gods as well. BM is a fundamentalism, a music with integrity (from latin integer, complete) which helps me to remain complete in a dying world, amidst a people in decay, unworthy of its blood. It is the apology of the dark european past. It is a psychosis which helps us to flee a reality we cannot tolerate anymore.”

„Black Metal ist die musikalische Erinnerung unserer blutdurstigen Vorfahren, es ist die Hochzeit der Tradition, alter Rassenerbe mit Fanatismus, mit der Wut und Unbesonnenheit einer nun verlorenen Jugend. Es ist eine Religion der UNTERWELT: Ein Kult der ERDE und eine Wiederkehr zu ihr, dafür der Nationalismus; ein Kult über das was UNTER der Erde ist: Die Hölle – das Adjektiv “chthonic” steht auch für die höllischen Götter. Black Metal ist Fundamentalismus, eine Musik mit Integrität, die mir hilft, in einer sterbenden Welt, inmitten eines im Zerfall befindlichen Volkes, unwürdig seines Blutes, normal zu bleiben. Es ist eine Entschuldigung der dunklen europäischen Vergangenheit. Es ist eine Psychose, die uns hilft, vor einer Realität, die wir nicht mehr tolerieren können, zu fliehen.“

Famine: Zero Tolerance Magazine[13]

Trotz der Tätigkeit des asiatischen Bassisten Indria Saray auf mehreren Werken der Gruppe stellte Famine klar, dass Elitismus und Nationalismus gleichwertig sei. So sah er keinen Widerspruch in dessen Tätigkeit, vor allem deswegen, da Saray als bester Bassist in der französischen Black-Metal-Szene gilt. Famine sagte, dass der französische Nationalismus Ausländern erlaube, als Franzose anerkannt zu werden, wenn diese ihre Würdigkeit und ihren Willen unter Beweis gestellt hätten, und sieht darin den Unterschied zum deutschen Nationalismus.[15]

Nach Recherchen des Magazins Belltower.News rekrutieren die rechtsextreme Miliz Regiment Asow und die dieser beigeordnete Misanthropic Division, Mitglieder aus der internationalen NSBM-Szene. Als Verbindungsperson gilt neben Hendrik Möbus auch Famine. Weitere Verbindungen gebe es zur Identitären Bewegung sowie zu der rechtsextremen Partei Der III. Weg.[16]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • La Sanie des siècles – Panégyrique de la dégénérescence (2006)
  • Folkfuck Folie (2007)
  • Ballade cuntre lo Anemi francor (2009)
  • L'Ordure à l'état Pur (2011)
  • Peste Noire (2013)
  • La Chaise-Dyable (2015)
  • Peste Noire – Split – Peste Noire (2018)
  • Le retour des pastoureaux (2021)

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lorraine Rehearsal (vinyl) (2007)
  • Antîoche - Livre I (2023)

Split-CDs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mémoire Païenne (mit Sombre Chemin) (2002)
  • Horna/Peste Noire (mit Horna) (2007)
  • Rats des Villes VS Rats des Champs (mit Diapsiquir) (2014)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mors orbis terrarum (2007)
  • Les démos (2012)

Demos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aryan Supremacy (2001)
  • Macabre transcendance... (2002)
  • Phalènes et pestilence – Salvatrice averse (2003)
  • Phalènes et pestilence (2005)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aux Armes! (digital) (2018)
  • Aristocrasse (digital) (2018)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mystery Flame, Interview with Neige of Alcest, Avant-Garde Metal Webzine, 17 January 2011. Archiviert vom Original am 9. September 2015; abgerufen am 8. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/avantgarde-metal.com
  2. An Interview with Neige, at Infernal Damnation Festival VIII, Me(n)tal-Meltdown Webzine, April 23rd, 2011.
  3. a b Birk, Nathan T., Interview with La sale Famine de Valfunde of the French Black Metal band Peste Noire, Zero Tolerance Magazine, United Kingdom, Issue 014, 31 October 2006.
  4. De profundis éditions (Memento des Originals vom 28. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rosenkrantz.fr
  5. Its title roughly translates as "The sanies of the centuries - Ode to degeneration", "sanies" being "a thin greenish foul-smelling discharge from a wound, ulcer, etc., containing pus and blood" according to the Collins English Dictionary
  6. Interview with La Sale Famine de Valfunde for the American webzine Diabolical Conquest in August 2009.
  7. Chris, The Metal Observer, Peste Noire: L'Ordure à l'état Pur, 8 February 2012
  8. Self-interview by La sale Famine de Valfunde in La Sanie des siècles – Panégyrique de la dégénérescence’s CD booklet, 2 August 2006.
  9. Famine refers to „the epithet ‘Gothic’ in the literary English sense and not in the sense of ‘Goth music’.[..] To call art ‘Gothic’ was a derogatory term, used to designate the barbaric and strange aspect of French art (or art from the Île-de-France), since Gothic art originated in France. A barbaric art, of FRENCH IDENTITY so… it couldn’t be more appropriate for PN. I’ll go even further: if Peste Noire is Gothic BM, the last Peste Noire (2013) is Flamboyant Gothic, that is to say ‘the exaggeration and decadence of Gothic art’, according to the ‘Manual of French Archaeology’ by Enlart, whose refinement is carried to an extreme in the midst of a period of war, anarchy, and questioning.“ (Interview KPN V, 2013)
  10. a b KPN-V Interview, Deformed and Horrible on the One Hand, Buffoon-esque on the Other, 4 March 2013. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2014; abgerufen am 8. September 2017.
  11. Remarks on the Politics of Black Metal, by Dr Benjamin Noys (University of Chichester, England). Paper presented in absentia at the Hideous Gnosis Black Metal Theory Symposium. 12. Dezember 2009, abgerufen am 31. Januar 2023.
  12. Jean, Interview with La sale Famine de Valfunde translated in English, Cercle non conforme: Metapolitical Nationalist network, France. 20. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2014; abgerufen am 31. Januar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lamesnieherlequin.com
  13. a b „I am a nationalist, not a socialist... My two nations are : France d’Oïl (i.e Northern medieval France where langues d'oïl were spoken) and Hell (Zero Tolerance Magazine, United Kingdom, Issue 014, 31. Oktober 2006)
  14. On Ballade cuntre lo Anemi francor's digipack, Famine also stated that "Peste Noire is a nationalistic satanic band from France, not from Germany. Peste Noire reject any links with nazi imperialism, which is essentially an enemy of French culture for which PN fight. Let it be understood one day..."(translation of Famine's statement on Ballade cuntre lo Anemi francor's digipack : "Peste Noire est un groupe sataniste nationaliste français, pas allemand. PN rejette toute affiliation à l'impérialisme nazi, ennemi en essence de la culture française pour laquelle nous résistons. Puisse cela être un jour compris..."). In the 2013 interview featured on La mesnie Herlequin, he later called the statement "jokey notes […] which everyone took seriously", and claimed that "PN has always practised misinformation. We don’t give out an explicit message, only signals (sometimes gigantic), dotted here and there in the middle of a huge pile of crap and bullshit."
  15. Famine, Introduction to La mesnie Herlequin, 2 April 2011 (Memento vom 10. Juni 2012 im Internet Archive)
  16. Sabri Deniz Martin, Simon Hemmers: Wie ein rechtsextremes Freiwilligenregiment mit Black Metal Nachwuchs rekrutiert. In: Belltower.News. 12. August 2020, abgerufen am 13. August 2020.