Peter Igelhoff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2014 um 21:09 Uhr durch Paulae (Diskussion | Beiträge) (+1). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Peter Igelhoff (links) mit Dorit Kreysler und Willi Schaeffers im Kabarett der Komiker, 1938

Peter Igelhoff (bürgerlicher Name: Rudolf August Ordnung, von Freunden „Petrus“ genannt; * 22. Juli 1904 in Wien; † 8. April 1978 in Bad Reichenhall) war ein österreichischer Musiker und Komponist.

Leben

Von 1924 bis 1932 war er als Beamter der Stadt Wien beschäftigt. Die Beamtenlaufbahn brach Peter Igelhoff 1932 ab und studierte bis 1935 Musik in Wien und London. 1936 begann in Berlin sein Leben als 'Unterhalter am Klavier' bei Auftritten in verschiedenen Bars, unter anderem im Kabarett der Komiker. Von Beginn an arbeitete er freischaffend.

Er schrieb über 1000 Lieder und Schlager, die er oft auch selbst vortrug und auf (Schellack-) Schallplatte aufnahm, darunter Tante Jutta aus Kalkutta, Das Nachtgespenst, In meiner Badewanne bin ich Kapitän und Der Onkel Doktor hat gesagt. Ab 1938 kamen etwa 50 Film- und 100 Fernsehmusiken dazu wie Wir machen Musik mit Ilse Werner (1942). Anfangs war er auch in einigen Filmen als Darsteller zu sehen.

Daneben verfasste Igelhoff mehrere Bühnenstücke wie Mademoiselle Mama, Liebe auf den ersten Blick, Mann ohne Herz, Ein toller Fall, Die hellblaue Venus, Eine Nacht mit Rosita und Pariser Parfum.

Die swingenden Chansons und Jazznummern Peter Igelhoffs zeichneten sich durch musikalische Leichtigkeit und pfiffige Texte aus, die beim Publikum der 1930er Jahre sehr gut ankamen, nicht jedoch bei den regierenden Nationalsozialisten. Igelhoffs Musik war zu amerikanisch, weshalb er von der Reichsmusikkammer mit einem Auftrittsverbot belegt wurde und 1942 an die Front einrücken musste.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Igelhoff nach Deutschland zurück und feierte in den 1950er Jahren mit seinen Liedern große Erfolge. Er trat mehrfach in deutschen Fernsehshows auf, besonders in Zum Blauen Bock, wo er seine Lieder am Klavier selbst intonierte und zum Teil auch vortrug. 1969 erhielt Peter Igelhoff eine Ehrenprofessur.

Igelhoff wohnte zeitweise in München, Franz-Joseph-Straße 37 (Schwabing) und hatte später ein Haus in Bad Reichenhall. Sein bescheidenes Urnengrab befindet sich seit 1991 auf dem Münchner Nordfriedhof (60-U-15).

Filmmusik

  • 1938: Zwei Frauen
  • 1939: Drunter und drüber
  • 1939: Marguerite : 3
  • 1940: Was wird hier gespielt?
  • 1940: Herz - modern möbliert
  • 1942: Wir machen Musik
  • 1950: Die Nacht ohne Sünde
  • 1951: Mutter sein dagegen sehr
  • 1953: Fräulein Casanova
  • 1953: Tante Jutta aus Kalkutta
  • 1953: Schlagerparade
  • 1953: Drei, von denen man spricht
  • 1953: Hurra - ein Junge!
  • 1954: Sonne über der Adria
  • 1955: Der doppelte Ehemann
  • 1955: Eine Frau genügt nicht
  • 1955: Benehmen ist Glückssache
  • 1955: Der Frontgockel
  • 1956: IA in Oberbayern
  • 1956: Waldwinter
  • 1956: Ein tolles Hotel
  • 1956: II-A in Berlin
  • 1956: Liebe, Sommer und Musik
  • 1957: Die verpfuschte Hochzeitsnacht
  • 1957: Zwei Bayern im Harem
  • 1957: Zwei Bayern im Urwald
  • 1958: Piefke, der Schrecken der Kompanie
  • 1958: Majestät auf Abwegen
  • 1959: Paprika
  • 1959: Die unvollkommene Ehe
  • 1959: Gangsterjagd in Lederhosen
  • 1959: Natürlich die Autofahrer
  • 1960: Der wahre Jakob
  • 1965: Adieu Mademoiselle
  • 1969: Alle Hunde lieben Theobald

Dokumente

Autographe von Jazz-Kompositionen liegen im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig.

Siehe auch

Zitate

Peter Igelhoff, im vertrauten Kreis gern kurz Petrus genannt, wurde gefragt, wie ihm am Vorabend der Gesang des neuen Tenors, namens Hahn, gefallen habe. Der Musiker verzog sein Gesicht zu wehmütig-saurer Miene und gab sein Urteil: „Als der Hahn zum zweiten Male krähte, ging Petrus hinaus und weinte bitterlich.“ [1]

Weblinks

Commons: Peter Igelhoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Nowottnick (Hrsg.): Humor im Gottesreich. Kemper-Verlag, Heidelberg 1960, S. 68.