Peter Käks

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Peter Käks (* 21. April 1950; † 16. März 2024)[1] war ein deutscher Gewichtheber.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Käks war Angehöriger der NVA der DDR und Mitglied des Armee-Sport-Klubs (ASK) Leipzig, als er erstmals im Jahr 1970 mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machte. In diesem Jahr absolvierte er beim "Turnier der Freundschaft" im sowjetischen Lwow seinen ersten Start auf der internationalen Heberbühne und belegte dabei im Mittelschwergewicht mit 425 kg (130-132,5-162,5) den 3. Platz hinter seinem Mannschaftskollegen Thomas Ahrberg, der auf 452,5 kg kam und dem Russen Tarkil, 445 kg.

Hinter Ahrberg wurde er im Jahre 1971 auch Vizemeister der DDR im Mittelschwergewicht. Er vertrat 1971 die DDR auch beim Baltic-Cup und kam dabei mit 445 kg im olympischen Dreikampf hinter Wassili Kolotow, UdSSR, 520 kg u. Jaakko Kailajärvi, Finnland, 495 kg auf den 3. Platz. Bei der DDR-Meisterschaft 1972 steigerte er sich im Mittelschwergewicht auf 477,5 kg und belegte hinter Karl Arnold aus Zittau, der auf 505 kg kam, den 2. Platz.

1973 wurde vom internationalen Gewichtheber-Verband (IWF) das Drücken abgeschafft. Die Wettkämpfe bestehen seitdem aus einem Zweikampf (Reißen und Stoßen). Peter Käks startete ab 1973 im Schwergewicht, das damals sein Gewichtslimit bei 110 kg Körpergewicht hatte. Er belegte in dieser Gewichtsklasse bei der DDR-Meisterschaft 1973 mit 350 kg den 3. Platz hinter Helmut Losch, Stralsund, 362,5 kg u. Jürgen Ciezki, TSC Berlin, wurde aber bei der Weltmeisterschaft in Havanna eingesetzt. Dort kam er mit 350 kg im Zweikampf auf den 6. Platz. Sieger wurde Perwuschin aus der UdSSR mit 385 kg vor Helmut Losch, der sich auf 370 kg steigerte.

Helmut Losch und Jürgen Ciezki blieben in der DDR in den nächsten Jahren auch die Hauptkonkurrenten von Peter Käks. Bei der DDR-Meisterschaft 1974 kam Peter Käks mit 345 kg (155-190) hinter Jürgen Ciezki, 362,5 kg auf den 2. Platz. Er wurde in diesem Jahr auch bei der Weltmeisterschaft in Manila eingesetzt, wo er sich auf 360 kg (160-200) steigerte und damit den 5. Platz belegte. 1975 wurde er mit einer großen Steigerung auf 382,5 kg (170-212,5) hinter Jürgen Ciezki wieder DDR-Vizemeister, weil Ciezki im Zweikampf 385 kg erzielte. Auch bei der Welt- und Europameisterschaft 1975 in Moskau war er in guter Form und kam mit 377,5 kg (167,5-210) auf den 4. Platz (WM+EM-Wertung).

Bei der DDR-Meisterschaft 1976 kam Peter Käks hinter Jürgen Ciezki und Helmut Losch auf den 3. Platz und verpasste damit den Sprung zu den Olympischen Spielen in Montreal. 1977 vertrat er sein Land aber wieder bei der Welt- und Europameisterschaft in Stuttgart und kam dort im 2. Schwergewicht auf 382,5 kg (167,5-215). Als Fünfter verpasste er aber wiederum knapp die Medaillenränge.

1977 wechselte Peter Käks nach Frankfurt (Oder), weil der Sportklub der Armee von Leipzig in diese Stadt verlegt wurde.

Nachdem er 1978 verletzungsbedingt nicht starten konnte, schaffte er im Jahre 1979 endlich den Sieg bei der DDR-Meisterschaft. Er wurde mit 390 kg (175-215) Sieger vor Merker, Berlin, 355 kg u. René Wyßuwa, Dresden, der 352,5 kg schaffte. Bei der Europameisterschaft 1979 in Warna gelang ihm dann mit 385 kg (170-215) und dem 3. Platz endlich auch ein Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft.

Nach dieser Meisterschaft beendete Peter Käks seine Gewichtheberkarriere. Er wurde Trainer in Frankfurt (Oder) und war viele Jahre Stützpunkttrainer des Deutschen Gewichtheber-Verbandes im dortigen Olympia-Stützpunkt. Er wohnte in Letschin.

Doping in der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1979 und 1980 erhielt Käks im Rahmen des staatlich betriebenen Zwangsdopingsystem der DDR 11225 bzw. 4445 mg Oral-Turinabol.[2]

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1970 3. Turnier der Freundschaft in Lwow Mittelschwer mit 425 kg (130-132,5-162,5), hinter Thomas Ahrberg, DDR, 452,5 kg u. Tarkil, UdSSR, 445 kg
1971 3. Baltic-Cup Mittelschwer mit 445 kg, hinter Wassili Kolotow, UdSSR, 520 kg u. Jaakko Kailajärvi, Finnland, 495 kg
1973 3. Großer Preis von Berlin Schwer mit 340 kg, hinter Jürgen Ciezki, DDR, 355 kg u. Helmut Losch, DDR, 345 kg
1973 6. WM in Havanna Schwer mit 350 kg; Sieger: Pawel Perwuschin, UdSSR, 385 kg vor Helmut Losch, 370 kg
1974 2. Baltic-Cup Schwer mit 367,5 kg (160-207,5), hinter Ustjuschin, UdSSR, 372,5 kg, vor Stefan Grützner, DDR, 362,5 kg
1974 5. WM in Manila Schwer mit 360 kg (160-200), hinter Waleri Ustjuschin, 380 kg, Jürgen Ciezki, 377,5 kg, Juri Saizew, UdSSR, 367,5 kg u. Dieter Westphal, BRD, 360 kg
1975 2. Großer Preis von Berlin Schwer mit 360 kg, hinter Helmut Losch, 362,5 kg, vor Dieter Westphal, 352,5 kg
1975 4. WM + EM (4.) in Moskau Schwer mit 377,5 kg (167,5-210) hinter Walentin Christow, Bulgarien, 417,5 kg, Moscheikow, UdSSR, 390 kg u. Jürgen Ciezki, 390 kg
1975 3. Baltic-Cup in Zopot Schwer mit 355 kg, hinter Jürgen Ciezki, 367,5 kg u. Artjunin, UdSSR, 365 kg
1976 1. Baltic-Cup in Lahti Schwer mit 372,5 kg (162,5-210), vor Jan Niedzwiecki, Polen, 355 kg
1977 3. Oderpokal in Frankfurt (Oder) 2. Schwer mit 360 kg, hinter Serhej Poltorazkyj, UdSSR, 375 kg u. Johannes Kieslich, DDR, 375 kg
1977 2. Pokal der blauen Schwerter in Meißen 2. Schwer mit 352,5 kg (160-192,5), hinter J. Gonzales, Kuba, 365 kg
1977 1. Kastrup-Tornby-Cup in Kopenhagen 2. Schwer mit 375 kg (165-210), vor Östby, Norwegen, 320 kg
1977 5. WM + EM in Stuttgart 2. Schwer mit 382,5 kg (167,5-215); Sieger: Walentin Christow, 405 kg vor Juri Saizew, 395 kg
1977 2. Baltic-Cup in Stralsund 2. Schwer mit 380 kg (170-210), hinter Jürgen Ciezki, UdSSR, 385 kg
1978 2. Turnier der Freundschaft in Moskau 2. Schwer mit 362,5 kg (162,5-200), hinter Juri Saizew, 397,5 kg (172,5-225)
1979 2. Meisterschaft der Armeen der Warschauer-Pakt Staaten (SKDA-Meist.) in Frankfurt (Oder) 2. Schwer mit 380 kg (170-210)h, hinter Nowikow, UdSSR, 385 kg
1979 3. EM in Warna 2. Schwer mit 385 kg (170-215), hinter Juri Saizew, 400 kg (172,5-227,5) u. Krassimir Drandarow, Bulgarien, 390 kg (172,5-217,5)

DDR-Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Altersgruppe Gewichtsklasse Ergebnis
1971 2. Senioren Mittelschwer hinter Thomas Ahrberg, SC Karl-Marx-Stadt
1972 2. Senioren Mittelschwer mit 477,5 kg, hinter Karl Arnold, Zittau, 505 kg
1973 3. Senioren Schwer mit 350 kg, hinter Helmut Losch, BSG Motor Stralsund, 362,5 kg u. Jürgen Ciezki, TSC Berlin, 357,5 kg
1974 2. Senioren Schwer mit 345 kg (155-190), hinter Jürgen Ciezki, 362,5 kg (162,5-200)
1975 2. Senioren Schwer mit 382,5 kg (170-212,5), hinter Jürgen Ciezki, 385 kg, vor Helmut Losch, 360 kg
1976 3. Senioren Schwer hinter Jürgen Ciezki u. Helmut Losch
1979 1. Senioren 2. Schwer mit 390 kg (175-215), vor Merker, TSC Berlin, 355 kg u. René Wyßuwa, SC Einheit Dresden, 352,5 kg
Erläuterungen
  • Wettkämpfe bis 1972 im olympischen Dreikampf (Drücken, Reißen, Stoßen), seit 1973 im Zweikampf (Reißen, Stoßen),
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft,
  • Mittelschwergewicht, damals bis 90 kg Körpergewicht, Schwergewicht bis 1976 von 90 kg bis 110 kg, 1. Schwergewicht, ab 1977 bis 100 kg, 2. Schwergewicht, ab 1977 bis 110 kg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeigen von Peter Käks. In: Märkische Onlinezeitung Trauerportal. 6. April 2024, abgerufen am 28. April 2024 (deutsch).
  2. Brigitte Berendonk: Doping-Dokumente. Von der Forschung zum Betrug. S. 164