Pfirsichblättrige Glockenblume

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Pfirsichblättrige Glockenblume

Pfirsichblättrige Glockenblume
(Campanula persicifolia)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Gattung: Glockenblumen (Campanula)
Art: Pfirsichblättrige Glockenblume
Wissenschaftlicher Name
Campanula persicifolia
L.

Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) gehört zur Gattung der Glockenblumen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Bilder ur Nordens Flora
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), Habitus

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mehrjährige krautige Pflanze wird 30 bis 80 cm hoch. Die Pflanze ist (fast) kahl. Die Laubblätter sind derb, oberseits dunkelgrün, Grundblätter und untere Stängelblätter meist verkehrt-eilanzettlich, in den Laubblattstiel verschmälert. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind lineal-lanzettlich bis linealisch und sitzend.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blütenstand ist eine Traube. Die Traube ist meist drei- bis achtblütig (selten ist der Blütenstand verzweigt und dann bis zu 15-blütig). Die Krone ist 2,5 bis 5 cm lang, breit-glockig und ist (lila)blau oder weiß. Die Kelchzipfel sind schmal-dreieckig und am Grund etwa 2 bis 3 mm breit.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist wärmeliebend. Blütezeit ist von Juni bis August.

Die reifen Fruchtkapseln stehen aufrecht und sind mit Poren ausgestattet. Sie breiten ihre Samen als Tierstreuer aus, da die ausdauernden, abstehenden Kelchblätter „hakeln“.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfirischblättrige Glockenblume kommt ursprünglich in Europa mit Ausnahme von Irland, Großbritannien, Portugal und östlich bis West-Sibirien sowie von der Türkei bis zum nördlichen Kaukasus vor.[2]

In Großbritannien sowie in Teilen der USA und Kanadas ist Pfirsichblättrige Glockenblume eingebürgert bzw. ein Neophyt.[2]

In Österreich ist sie häufig bis zerstreut in allen Bundesländern; sie ist variabel – in Kärnten manchmal dicht weißlich behaart (Campanula persicifolia var. eriocarpa). In Deutschland kommt sie zerstreut vor, im Nordwesten fehlt sie ganz.

Die Art kommt vor in frischen bis trockenen Edellaubwäldern, an Waldsäumen, in Wildtälern, Frischwiesen, Magerrasen der collinen bis untermontanen Höhenstufe. Sie kommt in Gesellschaften der Ordnung Quercetalia pubescentis und Fagetalia vor, auch in denen der Verbände Geranion sanguinei, Berberidion, Erico-Pinion oder Mesobromion.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den wissenschaftlichen Namen Campanula persicifolia L. der Pfirsichblättrigen Glockenblume gibt es folgende Synonyme:[2]

Campanula amygdalifolia Salisb., Campanula racemosa var. grandiflora Vuk., Neocodon persicifolius (L.) Kolak. & Serdyuk., Rapunculus persicifolius (L.) Fourr.

Man kann die folgenden Unterarten unterscheiden:[2]

  • Campanula persicifolia subsp. persicifolia: Sie kommt von Europa bis ins westliche Sibirien und von der Türkei bis zum Kaukasus vor.[2]
  • Campanula persicifolia subsp. sessiliflora (Velen.) Fed. ex Greuter & Burdet: Sie kommt von Slowenien bis Mazedonien vor.[2]
  • Campanula persicifolia subsp. subpyrenaica (Timb.-Lagr.) Fed.: Sie kommt in den Pyrenäen vor.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist als Zierpflanze in unterschiedlichen Blütenfarben erhältlich. Es ist eine ausbreitungsfreudige Wildgartenpflanze, die auch aus der Kultur verwildert.

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Pfirsichblättrige Glockenblume bestehen bzw. bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Eierschale (Schweiz), blauer Fingerhut (Eifel bei Ulmen), Klockebleam (Siebenbürgen), große Schellen (Schlesien), Taubenglocken (Schlesien), Tschokoladibechercher (Siebenbürgen), Waldcymbeln (Schlesien), Waldglöckel und Waldrapunzel.[3]

Weitere Illustrationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 895.
  2. a b c d e f g Datenblatt zu Campanula persicifolia L. mit weltweiter Verbreitungskarte In: Plants of the World Online
  3. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 75. (online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Campanula persicifolia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien