„Philipp Moritz Fischer“ – Versionsunterschied

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Version vom 10. März 2012, 12:04 Uhr

Fischers Eigenbau-Veloziped von 1869 (Städtische Sammlungen)

Philipp Moriz Fischer (* 8. März 1812 in Oberndorf (Schweinfurt); † 6. September 1890 ebenda) war Schreiner, Orgelbauer und Musikinstrumentenmacher. Sein Vater war Samuel Georg Ernst Fischer (Gastwirt) und seine Mutter Sophia Louise Christiane.

Leben

Fischer fuhr bereits mit 9 Jahren eine Drais'sche Laufmaschine um zur Lateinschule zu kommen. Ab dem 13. Lebensjahr absolvierte er eine Schreinerlehre in Würzburg. Danach ging er bei einem Orgelbauer in Bamberg in die Lehre. Nach Wanderjahren durch verschiedene europäische Großstädte kehrte er 1837 nach Schweinfurt zurück. 1840 wanderte er mit seiner Verlobten Wilhelmine Lambinus nach London aus und heiratete sie dort. Als der dort geborene erste Sohn jedoch im Kleinkindalter starb, kehrten die Fischers nach Schweinfurt zurück. In Schweinfurt erwarb er in der Nähe des Marktplatzes ein Anwesen in dem er Wohnung und Werkstatt für Orgel- und Klavierreparaturen vereinigte. Eine Orgelreparatur erfolgte jedoch meist vor Ort. Die Wege zur Kundschaft auf dem Land versuchte er durch die Benutzung einer Laufmaschine zeitlich zu verkürzen.

Laut mündlicher Überlieferung baute er ein mehrsitziges vierrädriges Veloziped mit 3½ Meter Raddurchmesser, sowie nach Pariser Vorbild ein zweirädriges Veloziped mit Pedalkurbelantrieb, das frühestens 1869 durch einen Eintrag in der sogenannten Enderlein-Chronik mit Hinweis auf einen einheimischen älteren Herrn belegt ist. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass er bereits zwischen 1844 und 1853 eine original Drais'sche Laufmaschine mit Vorderradpedalen ausgestattet hat.

Als Ende des 19. Jahrhunderts der Patriotismus hohe Wellen schlug, datierte 1897 in einem Leserbrief an den Münchner „Radfahrhumor“ der Stadtsekretär und Hochradfahrer Adam Zorn den Fischer-Eigenbau auf 1850–55 vor, um das Michaux-Veloziped zu unterbieten – Belege gab er keine. Als das Deutsche Museum wegen der vermeintlichen Priorität um ein Replikat bat, datierte es ein Gemeinderatsbeschluss auf 1853. Alle Exemplare außer demjenigen im Schweinfurter Museum sind Replikate. Dieses Original ist jedoch eine Weiterentwicklung Fischers und keine original Drais'sche Laufmaschine. Fischer erhielt einen neuen Grabstein mit der Inschrift „Hier ruht PMF, Erfinder des Tretkurbel-Fahrrades“.

Fischer ist der Vater von Friedrich Fischer (1849–1899), der 1883 die erste Kugelschleifmaschine entwickelte und die Firma FAG Kugelfischer gründete.

Weblinks

Literatur

  • H.E. Lessing: Around Michaux – Myths and Realities. In: Proceedings of the 2nd ICHC, St. Étienne 1991, S. 25-29