Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg
Pirckheimer-Gymnasium | |
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Schulform | naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium |
Schulnummer | 0237[1] |
Gründung | 1968 |
Adresse | Gibitzenhofstraße 151 90443 Nürnberg |
Ort | Nürnberg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 25′ 53″ N, 11° 4′ 3″ O |
Träger | Freistaat Bayern |
Schüler | 735 (Schuljahr: 2023/24)[1] |
Lehrkräfte | 65 (Schuljahr: 2023/2024)[1] |
Leitung | Benedikt Mehl |
Website | www.pirckheimer-gymnasium.de |
Das Pirckheimer-Gymnasium ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium in Nürnberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die neuen Siedlungsverdichtung, sowie Ausweitung im Süden Nürnbergs, wurde in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre der Beschluss gefasst, ein neues Gymnasium im Süden der Stadt zu errichten. Das neue Gymnasium sollte insbesondere die bisherigen vier mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasien Dürer-Gymnasium, Hans-Sachs-Gymnasium, Martin-Behaim-Gymnasium und Sigena-Gymnasium entlasten.[2]
Da die Stadt nach dem Schulfinanzierungsgesetz dazu verpflichtet war, die erforderlichen Räumlichkeiten für ein neues staatliches Gymnasium zu organisieren, wurde dem Freistaat Bayern mit Beschluss des Schul- und Kulturausschusses vom 23. Februar 1968 das Schulgebäude Gibitzenhofstraße 151 im Stadtteil Gibitzenhof zur Verfügung gestellt und ein Endausbau der neuen Schule mit bis zu 28 Klassen bis zum Schuljahr 1976/77 forciert.[3]
Am 1. August 1968 wurde das Gymnasium offiziell noch unter dem Zusatz (im Aufbau) eröffnet und mit Beginn des Schuljahres 1968/69 wurden die ersten drei 5. Klassen mit 114 Schülerinnen und Schülern[2] unter der Leitung des Gymnasialprofessors Otto Lorenz gebildet. Die Eltern des ersten Jahrganges, die ihre Kinder bereits auf einem anderen Gymnasium angemeldet hatten, waren gebeten worden, sie auf der neuen Schule anzumelden. Während des ersten Schuljahres befanden sich vorläufig im Schulhaus noch acht Volksschulklassen und 13 Klassenzimmer wurden von der Sigena-Oberrealschule genutzt.[4]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das heute denkmalgeschützte Gebäude des Gibitzenhofschulhauses wurde im Jahr 1905 komplett fertig gestellt, nachdem 1901/02 An- und Erweiterungsbauten an das kleine Gemeindeschulhaus von 1882 erfolgten und diente zunächst als Grundschule. Während des Ersten Weltkrieges diente das Schulhaus für kurze Zeit als militärisches Massenquartier. In der Weimarer Republik wurde die Beleuchtung modernisiert und ein Jugendhort angegliedert. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude, ebenso wie andere Schulen als Kaserne oder Lazarett genutzt und der Unterricht erfolgte in Schichten. 1944 erhielt das Haus bei Luftangriffen leichte Beschädigungen, 1945 wurde der Nordwestteil nahezu vollständig zerstört. Durch die Zerstörungen wurden die Schüler mit Wiederaufnahme des Unterrichts 1945 an das teilweise benutzbare Gebäude der Herschelschule verwiesen. Erst 1957 wurde das Schulhaus für die geplante Einrichtung des neuen Gymnasiums wieder vollständig hergerichtet. Da zur vollständigen Errichtung eines neuen Gymnasiums jedoch weitere Räumlichkeiten benötigt wurden, reichte das Referat IV am 26. Oktober 1968 einen Bauantrag zur Erweiterung der Turnhalle und Errichtung eines Nord- und Südflügels ein. Diesem wurde am 24. Juni 1970 seitens des Organisationsamtes zugestimmt, sodass im Jahr 1973 der Fertigstellungen erfolgten.[5]
Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die in der Ausgabe des Bayerischen Staatsanzeigers vom 12. Juli 1968 zu lesende Bezeichnung Gymnasium Nürnberg (Gibitzenhofstraße) für die neue Schule stieß bei der Lehrer-, Schüler- sowie Elternschaft von Beginn an auf wenig Zuspruch. So gründete sich eine Initiative, die sich auf die Suche nach einem Namenspatron machte, der ein großer Nürnberger Wissenschaftler, der mit der südlichen Stadtentwicklung in Verbindung steht, sein sollte. Neben den noch in der engeren Auswahl stehenden Georg Philipp Harsdörffer und Regiomontanus, entschied man sich nicht zuletzt auf Grund der ebenso bekannten Caritas Pirckheimer für Willibald Pirckheimer als Namensgeber. Dem Antrag der Schule auf die Führung des Namens Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg wurde seitens des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus am 5. Dezember 1970 stattgegeben.[6]
Schulleiter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968–1980: Otto Lorenz[7]
- 1980–1999: Gerhard Gunst[7]
- 1999–2005: Joachim Leisgang[7]
- 2005–2015: Wilfried Büttner[7]
- seit 2015: Benedikt Mehl[7]
Bekannte Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Fuchs (* 1970), Fußballspieler und Torwarttrainer
- Julia Kempken (* 1960), künstlerische Leiterin der Roten Bühne
- Ulrich Schmitzer (* 1960), Altphilologe
- Oliver Tissot (* 1963), Kabarettist und Soziologe
- Fabian Quoss (1982), Pokerspieler[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Glauning: Die Entwicklung des Nürnberger Schulwesens. In: Die Schulen in Nürnberg mit besonderer Berücksichtigung des städtischen Schulwesens. Nürnberg, 1906, S. 90
- Otto Barthel: Die Schulen in Nürnberg 1905–1960. Mit Einführung in die Gesamtgeschichte. Nürnberg: Stadtarchiv, 1964, S. 680
- Jahresberichte des Pirckheimer-Gymnasiums, ab 1970/71 bis 2000/01
- Das Gibitzenhofschulhaus – ein Stück Nürnberger Vorortsgeschichte, Festschrift zum 20jährigen Jubiläum des Pirckheimer-Gymnasiums Nürnberg (1968-1988). Hrsg.: Freunde des Pirckheimer-Gymnasiums e. V. – Nürnberg: Freunde des Pirckheimer-Gymnasiums, 1988, S. 256
- Hans-Georg Kleinow, u. a. (Hrsg.): Das Pirckheimer-Gymnasium – ein Teil Gibitzenhofs. Gibitzenhof – ein Teil Nürnbergs. Ein Beitrag des Pirckheimer-Gynmnasiums zum 100jährigen Jubiläum der Eingemeindung Gibitzenhofs in den Stadtbezirk Nürnberg (1899). Hrsg.: Freunde des Pirckheimer-Gymnasiums e. V. – Nürnberg: Freunde des Pirckheimer-Gymnasiums, 1999, S. 285
- Katrin Wacker: Pirckheimer-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 828 (Gesamtausgabe online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg auf den Seiten des Kultusministeriums Bayern (km.bayern.de, abgerufen am 12. August 2024)
- ↑ a b Katrin Wacker: Pirckheimer-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 828 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Gymnasium im Aufbau auf pirckheimer-gymnasium.de, aufgerufen am 2. Dezember 2017
- ↑ Gymnasium im Aufbau auf pirckheimer-gymnasium.de, aufgerufen am 2. Dezember 2017
- ↑ Schulgebäude auf pirckheimer-gymnasium.de, aufgerufen am 2. Dezember 2017
- ↑ Zur Namengebung „Pirckheimer-Gymnasium“ | Pirckheimer-Gymnasium. Abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ a b c d e Schulleitung | Pirckheimer-Gymnasium. Abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Hans-Georg Kleinow et al.: Pirckheimer Gymnasium Nürnberg 1999/2000. In: Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg (Hrsg.): Jahresbericht. Nürnberg 2000, S. 58.