Plätz

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Plätz
Gemeinde Goldbeck
Koordinaten: 52° 44′ N, 11° 53′ OKoordinaten: 52° 44′ 18″ N, 11° 53′ 12″ O
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 4,55 km²[1]
Einwohner: 62 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bertkow
Postleitzahl: 39596
Vorwahl: 039388
Plätz (Sachsen-Anhalt)
Plätz (Sachsen-Anhalt)

Lage von Plätz in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche
Dorfkirche

Plätz ist ein Ortsteil der Gemeinde Goldbeck im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plätz, ein Straßendorf[1] mit einem Rundling um die Kirche herum, liegt etwa 3 Kilometer nordöstlich von Goldbeck und etwa 15 Kilometer nördlich von Stendal im Osten der Altmark.[4]

Nachbarorte sind Möllendorf im Westen, Walsleben im Nordwesten, Gethlingen im Norden, Hindenburg im Nordosten, Bertkow im Südosten und Goldbeck im Südwesten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plätz wurde im Jahre 1333 als in villa dicta plezze erwähnt, als Markgraf Ludwig die Bede aus einigen Dörfern verpfändete.[5] Weitere Nennungen sind 1343 In dem dorpe to pletz, 1444 im dorff pleecz, 1540 Pletz, 1687 Plätze,[1] 1775 Bleetz oder Pleetz[6] und 1804 Pleetz.[7]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 12 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 368 Hektar, eine Kirchenbesitzung hatte eine Hektar.[1] Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Roter Stern“ in Plätz. Sie wurde 1974 mit LPG Typ III „Glückauf“ in Bertkow zusammengeschlossen, 1975 wurde sie dann mit der LPG Typ III „Thälmann Pioniere“ Baben zusammengeschlossen.[8]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dorfname könnte abgeleitet werden aus dem westslawischen Wort „ples“ in der Bedeutung von „kahle Fläche, Waldblöße“.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es bis 1813 im Kanton Arneburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Plätz nach Bertkow eingemeindet.[10]

Mit der Eingemeindung von Bertkow nach Goldbeck am 1. Januar 2009 kam der Ortsteil Plätz zur Gemeinde Goldbeck.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 074
1772 060
1790 125
1798 116
1801 103
1818 130
Jahr Einwohner
1840 148
1864 134
1871 120
1885 129
1892 [00]124[11]
1895 124
Jahr Einwohner
1900 [00]126[11]
1905 153
1910 [00]144[11]
1925 143
1939 149
1946 232
Jahr Einwohner
2014 [00]62[12]
2015 [00]65[12]
2017 [00]64[13]
2018 [00]62[13]
2020 [00]61[14]
2021 [0]61[2]
Jahr Einwohner
2022 [0]62[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Kirchengemeinde Plätz gehörte früher zur Pfarrei Bertkow.[15] Heute gehört sie zum Kirchspiel Krusemark-Goldbeck und wird betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten[16] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
  • Die Kirche ist eine Filiale von Krusemark. Die Kirchengemeinde Plätz wurde ab 1966 von Krusemark verwaltet und wurde 1993 mit der Kirchengemeinde Bertkow zum Kirchspiel Bertkow-Plätz vereinigt. Ab 2007 gehörte die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Krusemark-Goldbeck, das 2010 mit Krusemark-Goldbeck unter Klein Schwechten verbunden wurde.[1]
  • Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Plätz stammen aus dem Jahre 1779, ältere Angaben sind bei Bertkow zu finden.[17]
  • Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[18]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Dorfkirche in Plätz ist ein kleiner rechteckiger Feldsteinbau aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Fachwerkturm ist vermutlich erst im 18. Jahrhundert aufgesetzt worden.[9] Die Kirche wurde 1981 restauriert.[1]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • In Plätz steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Form eines aus Feldsteinen gemauerten Tempels mit eingesetzten Namens- und Widmungstafeln.[19]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal ist der Kinder- und Jugendförderverein Plätz e. V. aufgeführt. Die Jagdgesellschaft „Diana“ Plätz e. V.wurde 1992 aufgelöst.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Spargelfest im Mai
  • Osterfeuer

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Spargelhof Heinl „Gut Plätz“, bekannt durch seinen „Royal-Spargel“ Altmark, baut seit 1991 Spargel an und ist auch ein Direktvermarkter vor Ort.[20]
  • In Plätz stehen mehrere Biogasanlagen und eine Schweinemastanlage.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[21]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1664–1667, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 190, Plätz (Plaetz) (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 380, 108. Plätz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1664–1667, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  3. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 113 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 453, VI. (Digitalisat).
  6. Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Berlin 1775, S. 24 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000755~SZ%3D00120~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 296 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00344~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 198, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. a b Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 251–253.
  10. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 190 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  13. a b Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  14. Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 124 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Klein Schwechten. Abgerufen am 23. April 2020.
  17. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 19 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 23. April 2021.
  19. Plätz, Gemeinde Goldbeck (Altmark), Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2020, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  20. Spargelhof Heinl auf spargelhof-heinl.de. Abgerufen am 23. April 2021.
  21. Fahrplan der Linie 973. In: stendalbus. Abgerufen am 23. April 2021.