Portal:Marxismus/Artikel der Woche/9

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Die Marxistische Gruppe (MG) war die mitgliederstärkste kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit. Das Programm der MG bestand in der Abschaffung des Privateigentums. Die Marktwirtschaft sollte ersetzt werden durch eine gesellschaftliche Planung der Produktion. Hervorgegangen ist die MG aus den so genannten Roten Zellen, die im Jahre 1968 in der Münchener Studentenbewegung entstanden sind. Der Aufbau der eigentlichen MG erfolgte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre.

Die vom Verfassungsschutz beobachtete und von ihm nachrichtendienstlich ausgespähte Organisation soll bis zu 10.000 Mitglieder gehabt haben. Zahlreiche Mitglieder der MG – vor allem in Bayern – wurden auf Grundlage der vom Verfassungsschutz gesammelten Daten aus dem öffentlichen Dienst entlassen, privatwirtschaftliche Arbeitgeber wurden vom Verfassungsschutz über bei ihnen angestellte MG-Mitglieder informiert und zu deren Entlassung aufgefordert.

Im Mai 1991 gab die MG ihre Selbstauflösung bekannt. Als Begründung gab sie an, dass sie anlässlich einer gerade über sie erschienenen Broschüre des Verfassungsschutzes mit verschärften Repressionen für ihre Mitglieder rechne. Auch nach der Auflösung der MG wurden die organisatorischen Strukturen beibehalten, die Buchläden der Organisation, das gesamte Publikationswesen sowie das Veranstaltungswesen aber liquidiert. 1992 veröffentlichten ehemalige MG-Aktivisten die erste Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt.