Portal:Marxismus/Theoretiker der Woche/40

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Ulrike Marie Meinhof (* 7. Oktober 1934 in Oldenburg; † 9. Mai 1976 in Stuttgart-Stammheim) war eine deutsche Journalistin und marxistische und feministische Theoretikerin, die später zur Linksterroristin wurde.

In den 1950er Jahren war sie in der Bewegung Kampf dem Atomtod engagiert, seit 1959 als Redakteurin der Zeitschrift konkret, seit 1965 in der Außerparlamentarischen Opposition (APO) aktiv. 1970 nahm sie an der Baader-Befreiung teil, gründete die Rote Armee Fraktion (RAF) mit und verfasste deren ideologisches Konzept.

Sie nahm 1972 an der Mai-Offensive der Rote Armee Fraktion teil, wurde im Juni 1972 festgenommen und verbrachte den Rest ihres Lebens in Untersuchungshaft, weitgehend isoliert von Außenkontakten. Im November 1974 wurde sie wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ab 1975 war sie im Stammheim-Prozess mit den übrigen RAF-Führungsgliedern des vierfachen Mordes und 54-fachen Mordversuchs angeklagt. Vor dem Prozessende wurde sie in ihrer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim erhängt aufgefunden. Zwei Obduktionen schlossen Fremdeinwirkung aus.

Ideologisch verstand sie sich als Marxistin und nahm auch feministische Positionen ein. Während ihrer Zeit im Gefängnis äuerte sie sich auch immer wieder positiv gegenüber der Chuch’e-Ideologie, einer in der marxistischen Bewegung sehr umstrittenen Theorie, die vom ehemaligen Staatsführer Nordkoreas, Kim Il-sung, entwickelt wurde. mehr