Postaer Sandstein

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Frauenkirche Dresden aus Postaer Sandstein
Postaer Sandstein in der Dresdner Altstadt (Weiße Gasse), Sockel und Gehwegplatten aus Lausitzer Granodiorit

Der Postaer Sandstein, auch Wehlener Sandstein genannt, kommt nur auf dem rechten Elbufer im Tal Alte Poste, bei Herrenleithe, Wehlen, Zeichen und Posta vor. Die Mächtigkeit des Vorkommens beträgt 30 bis 50 Meter. Er wird auch Überquader genannt und hat die geringste räumliche Ausdehnung der Elbsandsteine. [1] Gebrochen wird im Jahre 2008 in der Umgebung von in den Orten Lohmen und in Wehlen.

Entstehung und Gesteinsbeschaffenheit

Der Postaer Sandstein entstand in der Kreide, im unteren Turon. Dieser Naturstein kann weißlich sein oder er wird durch Limonitanteile gelblich, gelblichgrau und hellgelblich bis braun gefärbt. Er ist kieselig gebunden. [2] Die Korngröße liegt durchschnittlich zwischen 0,25 bis 0,5 Millimeter und die Zwischenräume sind weitgehend frei von pelitischen Anteilen (Unterschied zum Sandstein Typ Cotta). Er wird als mittelkörnig bezeichnet und ist frostfest. Typisches optisches Merkmal sind die fahnenartigen Bänderungen der Eisenmineralien (Limonitkomplex).

Seine Schichtung kommt erst nach einem Einbau im Freien und entsprechender Verwitterung in Erscheinung, denn auf frischen Bruchflächen im Steinbruch erscheint der Werkstein als ungeschichtet. [3] Bei einem Einbau im Außenbereich dunkelt dieser Sandstein, wie viele gelbe Sandsteine bis zur Schwarzfärbung nach. Dies ist kein Schaden, denn die technischen Werte verändern sich dadurch nicht. Es hängt damit zusammen, dass die im Stein enthaltenen Eisenminerale angelöst werden und deren Reaktionsprodukte an die Steinoberfläche wandern. Mikrobielle Begleitprozesse sind dabei nicht ausgeschlossen. Dies führt unter den gängigen Umweltbedingungen zu schwarzer Patina.[4]

Abbau und Verwendung

Abgebaut wird der Postaer Sandstein im Jahre 2008 in zwei Steinbrüchen im Wesenitztal und er wird für massive Fenster- und Türumrahmungen, Fassadenplatten, Steinbildhauerarbeiten und profilierte Steinmetzarbeiten verwendet. Er wird vor allem bei Restaurations- und zum Teil bei Neubaumaßnahmen eingesetzt. Eine Auswahl der Verwendung des Postaer Sandsteins:

Literatur

  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze, Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 304ff
  • Siegfried Grunert: Der Elbsandstein: Vorkommen, Verwendung, Eigenschaften. In: Geologica Saxonica Journal of Central European Geology 52/53 (2007), S. 143-204 (Digitalisat)

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Dienemann/Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands, S. 306
  2. Technische Werte des Postaer Sandsteins
  3. Dienemann/Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands, S. 306
  4. Heiner Siedel / Jan-Michael Lange / Ferdinand Heinz: Bau- und Dekorationsgesteine in Dresden. Dresden (Senckenberg NHSD) 2009, S. 23 ISSN 1860-3866