Progreso (Yucatán)
Progreso | |||
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Koordinaten | 21° 17′ 8″ N, 89° 39′ 44″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Mexiko | ||
Yucatán | |||
Municipio | Progreso | ||
Einwohner | 66.008 (2010[1]) | ||
Stadtinsignien | |||
Detaildaten | |||
Fläche | 270,1 km2 | ||
Bevölkerungsdichte | 244 Ew./km2 | ||
Höhe | 5 m | ||
Postleitzahl | 97320 | ||
Strand von Progreso | |||
Pier von Progreso |
Progreso (deutsch: „Fortschritt“), auch Progreso de Castro, ist eine Hafenstadt im mexikanischen Bundesstaat Yucatán. Die Stadt erhielt ihren Beinamen nach Juan Miguel de Castro († 1884), dem wichtigsten politischen Fürsprecher des Hafenbaus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Lage und Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Progreso liegt in Norden der Halbinsel Yucatán etwa 35 km (Luftlinie) nördlich von Mérida am Golf von Mexiko im schwülheißen Klima der Karibik. Der Ort wird weniger als ein Mal pro Jahrzehnt von Wirbelstürmen (Hurricans) gestreift, so dass sich bislang die Schäden in Maßen hielten.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1900 hatte Progreso etwa 5.000 Einwohner; heute sind es über 65.000.
Jahr | 2000 | 2010 | 2020 |
Einwohner | 48.797 | 53.958 | 66.008 |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 19. Jahrhundert war die gesamte Umgebung dichter besiedelt. Vielerorts existierten ausgedehnte Sisal-Plantagen (Misnebalam, Xtul, Santa Elena u. a.), die nach dem Ende des mexikanischen Sisal-Booms (1950/60) aufgegeben wurden und heute in Ruinen liegen. Die Stadt wurde als Hafen von Mérida errichtet und diente vornehmlich dem Export von Sisalfasern und dem Fischfang.
Die Küste von Yucatan ist eine Kalksteinformation, die recht flach mit einem Gefälle von 1:1000 in den Golf von Mexico absinkt. Bei Progreso verläuft eine Meeresströmung von 0,15 m/s bis 0,30 m/s parallel zur Küste, die eine gebaggerte Fahrrinne in der rund 4 m starken Sandschicht in kurzer Zeit versanden ließe. Von 1937 bis 1941 wurde zum Anlanden größerer Schiffe der etwa 2 km lange Pier von Progreso als Anlegebrücke mit 146 Bögen errichtet.[2] Die Arbeiten wurde von der dänischen Firma Christiani & Nielsen durchgeführt, welche mit einem Konzept mit Betonpfeilern und -bögen und einer Bewehrung aus rostfreiem Stahl für die Anlegebrücke überzeugten, um Wartungsarbeiten wegen zukünftiger Korrosionsschäden gering zu halten.[3]
Um dem Größenwachstum der Schiffe mit höherem Tiefgang zu entsprechen, wurde die Pier Ende der 1980er Jahre auf die Länge von 6,5 km verlängert. Von 1985 bis 1989 wurde ein neues Fernterminal von 64 Hektar Fläche aufgeschüttet, zusammen mit einer Mole als Fahrdamm, welche die bestehende Anlegebrücke um 4,5 km verlängert. Dies konnte als Felschüttung realisiert werden, weil nur einige hundert Meter in Küstennähe der Meeresboden mit einer Sandschicht bedeckt ist, welche zur Vermeidung von ungewollten Ablagerungen bzw. Erosionseffekten eine wassergängige Konstruktion benötigt. Weiter draußen ist der Meeresgrund felsig.[4]
1999/2000 wurde das Fernterminal weiter ausgebaut und eine zweite Brückenkonstruktion parallel zum Pier aus den 30er Jahren wurde errichtet. Die Hochseefahrrinne wurde bei einer Breite von 150 m und eine Länge von 7,8 km auf 12 m ausgebaggert, das Hafenbecken des Terminals lässt Schiffe mit einem Tiefgang von 9,75 m zu. Der Hafen des Fernterminals hat zwei Liegeplätze für Containerschiffe, drei für Stückgüter, einen für Schüttgüter (Getreide), einen für Mineralölprodukte, und drei für Kreuzfahrtschiffe bzw. Fähren. 2005 wurden über 4 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen.[4]
Gemäß den Guinness World Records ist die Pier von Progreso mit inzwischen über 8 km das längste Bauwerk dieser Art weltweit.[5]
Progreso ist neben seiner Funktion als Hafen auch ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner von Mérida. Auch die Strände der Umgebung sind beliebt, doch ist die Hitze – trotz der leichten Meeresbrise – vor allem während der Mittagsstunden oft unerträglich.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Umgebung
- Hauptattraktion sind die weißen Korallen-Strände.
- Die sehenswerten Maya-Ruinenstätten von Dzibilchaltún und Xcambó liegen etwa 20 km (Fahrtstrecke) in südöstlicher Richtung bzw. 37 km in östlicher Richtung entfernt.
Söhne und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luis Miguel Cantón Marín (1938–1990), Bischof von Tapachula
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Progreso – Fotos + Infos (spanisch)
- Progreso – Fotos
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Progreso – Census
- ↑ Carlos Rosado van der Gracht: Progreso’s enormous pier turns 80 years old. In: Yucatán Magazine. Roof Cat Media, 10. Mai 2021, abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ Eric I. Moreno, Andrés A. Torres Acosta, Pedro Castro Borges: Construcción del muelle de Progreso. In: Ingeniería. 2004, S. 61–66, abgerufen am 12. Juli 2024 (spanisch): „Este muelle fue construido entre 1937 y 1941 por la empresa danesa Christiani and Nielsen“
- ↑ a b XVII Aniversario de la Terminal Remota de Puerto Progreso. Noticia 162. In: puertosyucatan.com. Administracion del Sistema Portuario Nacional Progreso, 10. Oktober 2006, abgerufen am 12. Juli 2024 (spanisch): „El 6 de octubre de 1989, Progreso iniciaba una nueva etapa en su vida marítima al inaugurarse la terminal remota a 6.5 Kilómetros de la costa, 3 posiciones de atraque y un calado de 23 pies que permitía recibir embarcaciones hasta con 18 mil toneladas, 6 veces más de lo que permitía la terminal intermedia.“
- ↑ Municipio de Progreso: Longest jetty/pier. Guinness World Records, 1. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2024: „The longest jetty/pier measures 8,018.98 m (26,309 ft), achieved by Municipio de Progreso (Mexico) in Progreso, Yucatán, Mexico, on 1 July 2023.“