Pyrrhos I.

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Datei:Pyrrhus.jpg
Pyrrhus

Pyrrhos (* ca. 319/18 v. Chr.; † 272 v. Chr. in Argos), griechisch Πύρρος („feuerfarben“, „rot“), lateinisch Pyrrhus, war Hegemon des Bundes von Epirus und König der Molosser.

Leben

Pyrrhus verbrachte seine Kindheit am Hof des illyrischen Königs Glaukias, der ihm Asyl gewährt und ihn auch adoptiert hatte. Im Alter von 12 Jahren wurde er von seinem Adoptivvater nach Epirus zurückgeführt und als König der Molosser eingesetzt. Bald darauf erhob sich in Epiros eine Opposition unter Führung von Neoptolemos gegen ihn und vertrieb ihn im Jahre 302 v. Chr. aus dem Land. Pyrrhus schloss sich daraufhin Demetrios I. Poliorketes und Antigonos I. an und nahm an deren Seite 301 v. Chr. in der Schlacht von Ipsos in Kleinasien gegen die rivalisierenden Diadochen teil. Da die Gegenseite die Schlacht gewann – Antigonos kam im Kampf ums Leben – musste Pyrrhus bald darauf als „Geisel“ an den Hof des ägyptischen Königs Ptolemaios I. gehen, der Pyrrhus allerdings mit ausgesuchter Höflichkeit behandelte, von seinen Fähigkeiten beeindruckt war und ihm die ägyptische Prinzessin Berenike zur Frau gab; 297 v. Chr. konnte Pyrrhus in seine Heimat zurückkehren.

Pyrrhus' Vormarsch auf Rom – 280 v. Chr. bis 275 v. Chr.

Pyrrhus galt allgemein als ein hochtalentierter General und Stratege. Sein Versuch, im Zuge der Diadochenkriege in Makedonien Fuß zu fassen, schlug jedoch letztendlich fehl, so dass er sich aufgrund eines Hilfegesuchs der griechischen Stadt Tarent nach Italien wandte und mit einem etwa 30.000 Mann starken Heer, zu dem auch Kriegselefanten gehörten, dorthin übersetzte. Dort errang er 280 und 279 v. Chr. im Pyrrhischen Krieg gegen Rom mehrere Siege, die jedoch mit hohen Verlusten verbunden waren (daher der Ausdruck Pyrrhussieg). Auch auf Sizilien gelangen ihm einige Erfolge – hier hatte ihn Syrakus gegen die Karthager zu Hilfe gerufen –, doch wurde seine autoritäre Herrschaft bei den italischen Griechen immer unbeliebter. Er kehrte wieder von Sizilien nach Italien zurück, erlitt aber 275 v. Chr. in der Schlacht bei Beneventum eine entscheidende Niederlage gegen die Römer, die ihn dazu veranlasste, Italien zu verlassen und nach Epirus zurückzukehren. Er griff nun 272 v. Chr. wieder in die Kämpfe in Griechenland ein. Dort wurde er bei einem Straßengefecht in der Stadt Argos getötet.

Rom sah auf den insgesamt erfolgreichen Abwehrkampf gegen Pyrrhus mit Stolz zurück. Pyrrhus wurde von den römischen Historikern auch nicht verunglimpft, wie sonst manch anderer Gegner Roms, während die griechische Welt durch dieses Ereignis auf die neue Macht Rom aufmerksam wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Herbert Heftner: Der Aufstieg Roms. Vom Pyrrhoskrieg bis zum Fall von Karthago (280–146 v. Chr.). Pustet, Regensburg 1997, ISBN 3-7917-1563-1, S. 26–42 und 430–432 (Anmerkungen und weiterführende Literatur).

Weblinks


VorgängerAmtNachfolger
Demetrios I. PoliorketesKönig von Makedonien
287285 v. Chr.
Lysimachos
VorgängerAmtNachfolger
Alketas II.König der Molosser
Hegemon von Epirus

307272 v. Chr.
Alexander II.